Rudolph Valentino
Ihre Stimmen kannten nur die wenigsten, ihre Gesichter aber die ganze Welt. Und seines gehörte zu den bekanntesten: Als Rudolph Valentino (Bild), das gefeierte Sexsymbol, 1926 mit nur 31 Jahren starb, war die Hysterie vor allem der weiblichen Fans schier grenzenlos. Anlässlich seines 130. Geburtstages zeigen wir die größten Filmstars aus einer Zeit, als das Kino noch nicht sprechen konnte.
© Hulton ArchiveRudolph Valentino (1895 bis 1926)
Rudolph Valentino war der Frauenschwarm der 20er-Jahre schlechthin. Der Schauspieler, der 1895 in Italien zur Welt kam, wurde mit Rollen als heißblütiger Liebhaber in Filmen wie "Der Sohn des Scheichs" weltberühmt. 1926 starb er im Alter von nur 31 Jahren an den Folgen eines Magengeschwürs - 100.000 Menschen sollen in New York zu seinem Begräbnis gekommen sein.
© Hulton Archive/Getty ImagesEmil Jannings (1884 bis 1950)
Den allerersten Oscar überhaupt bekam ein Deutscher: Emil Jannings gewann ihn 1929 für seine Rolle im Stummfilm "Der Weg allen Fleisches". Weltruhm erlangte er mit der Titelrolle in Friedrich Wilhelm Murnaus "Der letzte Mann" (1924). Anschließend ging der Mann vom Bodensee nach Hollywood. Zurück in Deutschland, begeisterte er an der Seite von Marlene Dietrich in seinem ersten Tonfilm, "Der blaue Engel".
© Atelier Eberth/Ullstein Bild via Getty ImagesGloria Swanson (1899 bis 1983)
Von der am 27. März 1899 geborenen Gloria Swanson stammt eines der bekanntesten Filmzitate überhaupt: "All right, Mr. DeMille, I'm ready for my close-up", sprach Gloria Swanson 1950 in Billy Wilders "Boulevard der Dämmerung". In dem Drama spielte sie eine in Vergessenheit geratene Stummfilm-Diva. Ähnlich ging es Swanson selbst, die in den 20-ern mit romantischen Komödien zum Star geworden war, für die sich später aber niemand mehr interessierte.
© ullstein bild/ullstein bild via Getty ImagesAsta Nielsen (1881 bis 1972)
Asta Nielsen war eines der ersten Sexsymbole des Kinos - und das, obwohl die Dänin auch in eher düsteren Sozialdramen wie Georg Wilhelm Pabsts "Die freudlose Gasse" spielte. Während der Stummfilmzeit als Weltstar gefeiert, drehte Nielsen mit "Unmögliche Liebe" (1932) nur einen Tonfilm. Ihr ausdrucksstarkes Spiel kam in den 30er-Jahren beim Publikum nicht mehr an.
© Keystone/Hulton Archive/Getty ImagesBrigitte Helm (1906 oder 1908 bis 1996)
In Fritz Langs Sci-Fi-Film "Metropolis" wird die unterirdisch wohnende Arbeiterschicht von einer hoch oben hausenden Elite ausgebeutet. Und mitten drin zwischen Hirn und Hand ist das vermittelnde Herz einer Frau - gespielt von Brigitte Helm, die Liebe und Klassenlosigkeit predigt. "Metropolis" war Helms erster Film - und ihr größter. 1996 starb sie in der Schweiz.
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung / Transit FilmLouise Brooks (1906 bis 1985)
Burschikos, frech, selbstbewusst: Louise Brooks verkörperte das moderne Frauenbild der 20-er wie kaum eine andere. Mit ihrem freizügigen Auftritt in Georg Wilhelm Pabsts "Die Büchse der Pandora" machte die gebürtige US-Amerikanerin 1929 Schlagzeilen. Nach dem Ende der Stummfilmzeit geriet sie lange Zeit in Vergessenheit.
© Hulton Archive/Getty ImagesCharlie Chaplin (1889 bis 1977)
Für viele ist er der größte Komiker der Filmgeschichte: Charlie Chaplin. Kein anderer verband so genial grandiosen Humor mit beißender Kritik an gesellschaftlichen Missständen. Die Figur des tollpatschigen, aber liebenswürdigen "Tramp" machte ihn zur Legende. Auch nach der Stummfilmzeit feierte er große Erfolge, etwa mit "Moderne Zeiten" oder "Der große Diktator".
© Edward Gooch Collection/Hulton Archive/Getty ImagesGreta Garbo (1905 bis 1990)
Die Karriere Greta Garbos war kurz, aber intensiv. Nachdem sie Mitte der 20er-Jahre aus Stockholm nach Hollywood kam, stieg sie zu einem der größten Filmstars der Welt auf. Auch den Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm schaffte "die Garbo". Nach dem Misserfolg von "Die Frau mit den zwei Gesichtern" kehrte sie dem Filmgeschäft 1941 den Rücken - und stand nie wieder vor einer Kamera.
© General Photographic AgencyJohn Gilbert (1895 bis 1936)
An der Seite Greta Garbos feierte John Gilbert seine größten Erfolge. Nach Filmen wie "Anna Karenina" (1927) und "Eine schamlose Frau" (1928) gehörten die beiden zu den beliebtesten Leinwandpaare Hollywoods. Vor seinem frühen Tod - Gilbert erlitt mit 38 Jahren einen Herzinfarkt, wohl infolge seines Alkoholkonsums - stand er auch in vielen Tonfilmen vor der Kamera.
© General Photographic Agency/Getty ImagesLillian Gish (1893 bis 1993)
"Die Geburt einer Nation" gilt als erster moderner Film überhaupt. Die Hauptrolle in dem rassistischen Südstaaten-Drama von 1915 spielte Lillian Gish. Gish revolutionierte das Schauspiel und erkannte als eine der Ersten, dass man sich vor einer Filmkamera anders bewegen musste als auf einer Theaterbühne. Auch in Tonfilmen begeisterte sie - etwa in "Die Nacht des Jägers", der einzigen Regiearbeit von Schauspiellegende Charles Laughton.
© Hulton Archive/Getty ImagesBuster Keaton (1895 bis 1966)
Er war "der Mann, der niemals lachte" - andere aber brachte Buster Keaton zum Lachen wie kaum ein anderer Leinwandkomiker. Mit "Der Kameramann" (Bild) gelang Keaton 1928 einer seiner größten, aber letzten Erfolge. Als die Stummfilmära zu Ende ging, lag die Karriere des US-Amerikaners in Trümmern. Erst Jahre später wurde Keaton wiederentdeckt - unter anderem von Billy Wilder.
© Hulton Archive/Getty ImagesMary Pickford (1892 bis 1979)
Mary Pickford war Mitbegründerin des Filmstudios United Artists sowie der Oscar-Academy. Und sie war einer der ersten Mega-Stars Hollywoods, kaum eine andere Schauspielerin konnte pro Film so viel Gage verlangen wie sie, kaum eine andere hatte eine so große kreative Kontrolle über ihre Filme. Mit Beginn des Tonfilms endete Pickfords Karriere allerdings abrupt. Ihre letzte Rolle spielte sie in Frank Borzages "Secrets" (1933).
© Hulton Archive/Getty ImagesDouglas Fairbanks Senior (1883 bis 1939)
Douglas Fairbanks wurde vor allem mit Abenteuerfilmen bekannt - und aufgrund seiner Ehe mit Mary Pickford. Aus einer früheren Beziehung hatte Fairbanks einen Sohn, der ebenfalls Schauspieler wurde ...
© General Photographic Agency/Getty ImagesDouglas Fairbanks Junior (1909 bis 2000)
Douglas Fairbanks junior begann seine Karriere bereits als Kind, an der Seite seines Vaters. Anders als der Senior schaffte der Junior auch den Wechsel zum Tonfilm. Wie sein Vater spielte auch er vor allem in Abenteuerfilmen, wie "Die grüne Hölle".
© General Photographic Agency/Getty ImagesPola Negri (1897 bis 1987)
Sie brachte Exotik nach Hollywood: Pola Negri, die als Apolonia Chalupec im heutigen Polen zur Welt kam. Nicht nur mit Filmen wie "Das verbotene Paradies" begeisterte die geheimnisvolle Schönheit Amerika - auch ihre Affären mit Rudolph Valentino und Charlie Chaplin machten Schlagzeilen. Als der Tonfilm kam, wurde Pola Negri ihr starker Akzent zum Verhängnis.
© Hulton Archive/Getty ImagesOliver Hardy (1892 bis 1957) und Stan Laurel (1890 bis 1965)
Sie sind eigentlich nur im Doppelpack denkbar: Oliver Hardy (links) und Stan Laurel. Als Comedy-Duo Laurel und Hardy (hierzulande etwas despektierlich "Dick und Doof" getauft) drehten sie zusammen mehr als 100 Filme. Vor allem mit ihren Slapstick-Einlagen begeistern sie noch heute.
© General Photographic Agency/Getty ImagesMax Schreck (1879 bis 1936)
"Nosferatu" (1921) von F. W. Murnau gilt als einer der wichtigsten deutschen Filme überhaupt. In der "Dracula"-Adaption spielte Max Schreck den Blutsauger so unheimlich, wie es nach ihm keinem mehr gelang. Der Berliner drehte vor allem während der Stummfilmzeit - als der Film das Sprechen lernte, stand Schreck hauptsächlich auf der Theaterbühne.
© Hulton Archive/Getty ImagesAnna May Wong (1905 bis 1961)
Wenn in Hollywood die Rolle der schönen Exotin zu besetzen war, kam sie zum Zug: Anna May Wong. Die Tochter chinesischer Einwanderer kam in Los Angeles zur Welt und hatte zeitlebens mit Rassismus zu kämpfen. Auch die Rollen, die sie spielen musste, blieben meist auf Stereotypen beschränkt. Wong gilt als erster chinesischstämmiger Filmstar der Welt.
© General Photographic Agency/Getty ImagesConrad Veidt (1893 bis 1943)
"Anders als die Andern" (1919) gilt als erster Film der Geschichte, der sich mit dem Thema Homosexualität auseinandersetzt. Conrad Veidt spielte die Hauptrolle. Obwohl der Film bald zensiert wurde, konnte Veidt seine Karriere fortsetzen und ein Jahr später im Meisterwerk "Das Cabinet des Dr. Caligari" auftreten. Später feierte er mit Hollywood-Produktionen wie "Casablanca" Tonfilm-Erfolge.
© Hulton Archive/Getty ImagesLil Dagover (1887 bis 1980)
Auch sie spielte in "Das Cabinet des Dr. Caligari": Lil Dagover, als Tochter eines deutschen Försters auf Java geboren. Dagover drehte mit Murnau und Fritz Lang und war später in Tonfilmklassikern wie "Der Kongreß tanzt" zu sehen. Auch in den 40er- und 50er-Jahren blieb Dagover einer der größten Stars des deutschen Kinos - ein Kunststück, das nur wenigen Stummfilm-Schauspielern gelang.
© General Photographic Agency/Getty ImagesHarold Lloyd (1893 bis 1971)
Harold Lloyd ist heute fast vergessen. In den 20er-Jahren aber war der US-Amerikaner einer der gefragtesten Leinwandstars. Mit "Ausgerechnet Wolkenkratzer!" drehte er einen der lustigsten Filme aller Zeiten. Legendär jene Szene, in der er halsbrecherisch am Zeiger der Uhr eines Wolkenkratzers hängt. Nach anfänglichen Erfolgen zu Beginn der Tonfilmzeit geriet er aber in Vergessenheit.
© General Photographic Agency/Getty ImagesWilliam Haines (1900 bis 1973)
Die Karriere von William Haines darf man als ungewöhnlich bezeichnen: erst Mitarbeiter einer Investmentfirma, dann - dank eines Talentwettbewerbs - Hollywood-Star und schließlich Innenarchitekt. In der Stummfilmzeit drehte Haines Dutzende Filme, als der Tonfilm kam und Haines keine Rollen mehr ergatterte, kümmerte er sich um die Verschönerung der Häuser seiner Hollywood-Kollegen.
© General Photographic Agency/Getty ImagesClara Bow (1905 bis 1965)
Lange vor Twiggy und Paris Hilton war Clara Bow: 1927 spielte die Frau aus Brooklyn die Hauptrolle im Film "It" - der Begriff des It-Girls war geboren. Es waren vor allem ihre Affären (unter anderem mit Gary Cooper und Bela Lugosi), die Bow bekannt machten, weniger ihre Filme. Feierte man sie in den 20-ern noch für ihr "gewisses Etwas", war Bows Typ in den 30-ern nicht mehr gefragt.
© Eugene Robert Richee/Hulton Archive/Getty Images