06.06.2025 von SWYRL/Bettina Friemel
Der Wert der Vase war niedriger als anfangs gedacht, deshalb gab sich die "Bares für Rares"-Verkäuferin besonders Mühe, um den besten Preis zu erzielen ...
"Die ist aber schön gemacht", bewunderte Horst Lichter in der Freitagsausgabe seiner ZDF-Trödelshow eine Vase. "Mit dem Blau finde ich interessant." Dem konnte der "Bares für Rares"-Experte Colmar Schulte-Goltz nur zustimmen: "Die Farben finde ich total spannend." Ein wirklich ungewöhnliches Exemplar ...
"Irre! Also, das gefällt mir wirklich", konnte sich Horst Lichter gar nicht an der Handmalerei sattsehen. Sina, die mit ihrem Freund Max aus Essen ins Pulheimer Walzwerk gekommen war, hatte jedoch keinen besonderen Bezug zur Porzellanware.
"Ich habe das von meinem Vater geerbt, und laut Erzählung weiß ich, dass mein Vater das auch schon geerbt hatte", erzählt die Verkäuferin. Doch die Vase stand zu Hause nie offen herum, sondern wurde versteckt. "Dann haben wir die letztens gefunden und entdeckt."
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Horst Lichter grummelt nach Preis-Schätzung: "Ich bin enttäuscht"
Sehr beeindruckend fand der Experte das Motiv: "Eine Landschaft, die vor allen Dingen durch eine besonders dramatische Baumsituation gekennzeichnet ist." Die "wirbelige Wolkenformation" erinnerte ihn gar an Vincent van Gogh. "Ein bisschen als wenn sie weinen würden", fand Horst Lichter. "Riesige Tropfen kullern runter." Schulte-Goltz nickte: "Weinen ist ganz schön, weil es sich hier um eine Trauerweide handeln soll."
"Es ist etwas sehr Besonderes, und ich bin ganz begeistert, dass Sie das Stück heute mitgebracht haben", verwies der Experte auf den Hersteller Sèvres, wo die Vase 1925 nach dem Entwurf von Adrien-Auguste Leduc produziert wurde. Damals fand die Weltausstellung in Paris statt. "Es ist eines der Exemplare, die im Zuge einer kleinen Serie für diese Weltausstellung gemacht worden sind", erklärte Schulte-Goltz. Deshalb hoffte Sina nach intensiver Internet-Recherche auf 6.000 Euro.
"Angebotspreise für die Vase sind bis zu 7.000 Euro, aber verkauft ist sie dafür nicht", meinte der Experte. Außerdem drückte eine Beschädigung den Wert, der immerhin noch bei 1.400 bis 1.600 Euro lag. "Ich bin enttäuscht", grummelte Lichter. Doch Sina wollte trotzdem verkaufen.
"Bares für Rares"-Händler gratulieren: "Stark verhandelt!"
"Ich kann das ein bisschen mit dem Verhandeln", glaubte die Bankkauffrau an ihr Geschick und holte im Händlerraum den bestmöglichen Betrag heraus. Die Gebote blieben anfangs im dreistelligen Bereich, doch David Suppes zeigte großes Interesse an der Vase.
Als er endlich 1.000 Euro bot, meinte Sina "immer noch zu niedrig" und nannte ihre Schmerzgrenze von 1.500 Euro. Suppes gab seine Schmerzgrenze mit 1.200 Euro an und hoffte auf ein Entgegenkommen: "Dann bieten Sie mal was an." Auf Sinas 1.450 Euro antwortete er mit 1.250 Euro.
Am Ende trafen sie sich bei 1.350 Euro. "Stark verhandelt!", gratulierten Anaisio Guedes und Susanne Steiger. "Wenn man so eine Vase hat, dann kann man es sich auch leisten, stark zu verhandeln. Das ist nämlich etwas ganz Außergewöhnliches", gab David Suppes zu.