23.07.2025 von SWYRL/Matthias Deuring
Nach dem überraschend angekündigten Aus für die "Late Show" mit Stephen Colbert meldeten sich weitere US Late Night-Moderatoren zu Wort. Auch David Letterman, der frühere "Late Show"-Host, kritisiert den Sender CBS mittels eines YouTube-Videos deutlich.
Auf die vergangene Woche vom Moderator angekündigte Absetzung von "The Late Show" mit Stephen Colbert folgte eine Welle der Empörung. Laut Angaben des Senders CBS sei die Entscheidung, das Format nach Mai 2026 einzustellen, aus finanziellen Gründen gefallen, doch viele vermuten stattdessen politische Beweggründe. Nun äußerte auch David Letterman, der frühere Moderator von "The Late Show", auf indirektem Wege deutliche Kritik an CBS.
Ein offizielles Statement von Letterman zu dem Fall gibt es nicht. Stattdessen veröffentlichte das Social-Media-Team des US-Satirikers Anfang der Woche auf dessen offiziellem YouTube-Kanal eine 20-minütige Zusammenstellung von Ausschnitten aus Lettermans 22 Jahren bei "The Late Show".
Unter anderem ist darin zu sehen, wie sich Letterman über seinen Sender lustig machte, weil dieser in der Bekanntmachung seiner Nominierten für den "People's Choice Award" versehentlich ein Bild von Late Night-Konkurrent Jay Leno statt von Letterman verwendete. "Er ist nicht auf CBS! Ich bin auf CBS!" schrie der Moderator unter großem Applaus in die Kamera.
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Letterman sendet Botschaft an früheren Arbeitgeber
In einem Ausschnitt von 2007 mokierte sich Letterman zudem darüber, dass CBS die beliebte "Late Show" in einer halbseitigen Werbeanzeige in der Tageszeitung USA Today mit nur einem Satz erwähnte.
Damit reiht sich David Letterman ein in eine Reihe von US Late Night-Moderatoren, die den Sender im Zusammenhang mit der Absetzung der "Late Show" zum Mai 2026 kritisieren. So auch Jimmy Kimmel, Moderator der Late Night-Show "Jimmy Kimmel Live" des Senders ABC. "F...t euch und eure Sheldons, CBS", wetterte Kimmel bereits vergangene Woche via Instagram. Sheldon Cooper ist ein fiktiver Charakter der bei CBS laufenden Sitcoms "The Big Bang Theory" und "Young Sheldon".
Auch Jon Stewart, Moderator von "The Daily Show", äußerte in seiner ersten Show nach Colberts Ankündigung Zweifel an der Darstellung von CBS. Stattdessen stellte er sie, wie auch schon Colbert selbst, in Zusammenhang mit einer gerichtlichen Einigung zwischen Medienkonzern Paramount, dem CBS gehört, und US-Präsident Donald Trump.
Colbert kritisierte Einigung von Paramount mit Trump: "Große fette Schmiergeldzahlung"
Trump hatte den Konzern wegen eines Interviews im Format "60 Minutes" mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris verklagt. Am 2. Juli dieses Jahres wurde bekannt, dass Paramount sich mit Trump außergerichtlich auf eine Zahlung von 16 Millionen US-Dollar einigte. Stephen Colbert hatte dies in "The Late Show" als "große fette Schmiergeldzahlung" kritisiert. Drei Tage später erreichte ihn die Entscheidung des Senders CBS, das Format einzustellen.
Fans wie auch Politikerinnen wie die demokratische Senatorin Elizabeth Warren sehen einen Zusammenhang und vermuten hinter der Entscheidung des Senders eine politische Motivation. Paramount Global strebt einen Zusammenschluss mit dem Konzern Skydance Media an. Dafür ist die Zustimmung der Trump-Regierung nötig. CBS selbst dementierte jeglichen Zusammenhang.