Tatort: Katz und Maus - So. 27.07. - ARD: 20.15 Uhr

Dresdener Verschwörungstheoretiker

22.07.2025 von SWYRL/Eric Leimann

Im Dresdener "Tatort: Katz und Maus" von 2022 geht es um Verschwörungstheoretiker und jene Menschen, die mit "alternativen Fakten" Geschäfte machen. Wie sehr darf sich die Polizei auf die irre Welt der Straftäter einlassen? Das diskutiert ein atemloser Sachsen-Thriller mit Tiermasken, der nun wiederholt wird.

Ist er Straftäter oder ein Volksheld? Ein Mann mit Mausmaske hat in Dresden eine Boulevardjournalistin entführt. Per Videobotschaft verlangt er von der Polizei in Person von Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel), dass 150 in Sachsen entführte Kinder befreit werden müssen. Die sollen angeblich in einem Dresdner Keller gefangen gehalten werden. Ist diese Maus verrückt oder hat die unglaubliche Behauptung einen ernsten Hintergrund? Chef Schnabel wendet sich in einem eindringlichen TV-Appell an den offenbar "werteorientierten" Täter, um das Leben der Geisel zu retten. Bald jedoch wird er selbst zum Opfer einer Entführung. Das Erste zeigt den "Tatort: Katz und Maus" aus dem Jahr 2022 nun als Wiederholung, 9,25 Millionen Menschen verfolgten damals die Erstausstrahlung.

Für Schnabels Mitarbeiterinnen steigt der Druck, Verhandlungslösungen mit jemandem zu finden, der normalen Argumenten nicht zugänglich scheint. Die Maus scheint in ihrer eigenen Welt zu leben. Wie sehr darf sich die Polizei auf diese Welt einlassen, um zum Erfolg zu kommen? Und was hat das alles mit dem über die Entführung seiner Tochter zerbrochenen Paar Michael Sobotta (Hans Löw) und Nathalie Kissel (Christina Hecke) zu tun? Oder auch mit dem findigen jungen Verschwörungstheorie-Unternehmer Holger Kirbach (Paul Ahrens), der als "Grinsekatze" für den Entführer eine wichtige Wahrheits-Instanz darstellt?

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Der Regisseur war 29: Jugendrekord beim "Tatort"

Einer der besten Dialoge des Dresdener "Tatorts" von 2022 findet während der Ermittlungen bei besagter "Grinsekatze" statt. Es handelt sich dabei um einen blutjungen Unternehmer, der nicht selbst an seine Enthüllungen und Theorien glaubt, sondern "Informationen" als biegsame Handelsware begreift. Da heißt es dann: "Das Beste an Verschwörungstheorien ist ihre Unwiderlegbarkeit. Wenn keine Beweise existieren, ist das gleichzeitig der Beleg für die Existenz der Konspiration." Woraufhin die Kommissare entsetzt fragen: "Das heißt, der beste Beweis ist gar keiner?" Daraufhin die "Grinsekatze": "Das klingt absurd, aber es stimmt. Und es ist gleichzeitig der beste Weg, Traffic zu generieren."

Um derlei Gedanken unterhaltsam zu beleuchten, hat das Autorenteam Stefanie Veith und Jan Cronauer dem Film eine etwas zu volle Thrillerhandlung verschrieben. Sie enthält ein oder zwei Wendungen zu viel, um glaubwürdig zu sein. Sehenswert ist der Film ob seines Themas und der optisch hochwertigen Inszenierung dennoch. Gedreht hat den Sachsen-Thriller der damals erst 29 Jahre alte Regisseur Gregory Kirchhoff: ein Jugendrekord beim "Tatort". Die Sommerpause des "Tatorts" mit Wiederholungen alter Fälle dauert voraussichtlich noch bis zum 14. September. Dann soll es mit dem "Tatort: Ich sehe Dich" aus Franken weitergehen.

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