Interview zum ARD-Film "Tödliche Schatten"

"Jung sein ist meine Rolle": Schauspieler Walter Sittler über sein Nesthäkchen-Dasein

12.09.2025 von SWYRL

In einem Interview verrät der Schauspieler Walter Sittler, warum ihn das Leben als jüngstes von acht Kindern bis heute jung hält. Er erzählt außerdem, was ihn auf eine außergewöhnliche Art und Weise mit seiner Frau verbindet.

Als jüngstes von acht Kindern aufzuwachsen, das klingt auf den ersten Blick nicht unbedingt einfach. Doch für Schauspieler Walter Sittler war das Nesthäkchen-Dasein nach eigenem Bekunden sehr okay. "Wahrscheinlich habe ich einfach Glück gehabt, das jüngste Kind von acht zu sein. Jung sein ist meine Rolle", erklärte der 72-Jährige jetzt im Interview mit der Agentur teleschau. Diese Rolle kenne er "seit seiner Geburt". Schon als Kind, geboren in den USA, musste er immer wachsam sein und "immer auf dem Laufenden" bleiben, verriet Sittler. Neugierig habe er de Blicke nach "links und rechts" geworfen, stets darauf bedacht, nichts zu verpassen. Diese Haltung sei ihm "bis heute geblieben", und genau das, so sagt er, halte ihn lebendig. "Ich hinterfrage gerne kritisch, was ich denke oder mache: Ist das noch gut? Was ist jetzt wichtig? So bleibt man wach."

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"Eitelkeit ist doch irgendwie eine Form von Dummheit, oder?"

Seine "Rolle" des Jungseins teilt Sittler auch mit seiner Frau, Regisseurin Sigrid Klausmann. Denn auch sie wuchs in einer Großfamilie auf, als "drittes von sieben Kindern". Im Interview schwärmt der Schauspieler: "Einer meiner Lieblingsautoren, Anton Tschechow, hat gesagt: 'Du musst dich mit denen zusammentun, die dir ähnlich sind!'" Für ihn steht fest: Viele Geschwister zu haben, das verbindet. "Von unserem Verständnis, wie das Leben so läuft, sind wir uns ähnlich. Und wir nehmen uns selbst nicht so wichtig." Er betont, dass es "noch eine Welt um einen herum gibt", die man nicht "vergessen sollte". Wer sieben Geschwister hat, wisse: Eitelkeit bringt einen nicht weit: "Eitelkeit ist doch irgendwie eine Form von Dummheit, oder? Wir gönnen uns gegenseitig den Raum. Und wir lernen voneinander. Das ist etwas Wunderbares."

Aktuell ist Walter Sittler in einer besonders herausfordernden Rolle zu sehen: In "Tödliche Schatten" (Samstag, 13. September, 20.15 Uhr, ARD) verkörpert er den ersten demenzkranken TV-Kommissar im deutschen Fernsehen.

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