Ina Müller - laut und leise - Fr. 25.07. - ARD: 22.20 Uhr

Ina Müller wird 60: Von der Bauerntochter zur Kult-Talkerin

23.07.2025 von SWYRL/Maximilian Haase

Sie ist eine der beliebtesten Entertainerinnen des Landes, ihre Talkshow hat längst Kultstatus: Ina Müller singt, moderiert - und weiß, wie Fernsehunterhaltung funktioniert. An ihrem 60. Geburtstag blickt das Erste in einer Dokumentation auf die Karriere und die unbekannteren Seiten der Norddeutschen.

Wer tiefgründige Gespräche, spontane Showeinlagen, mitreißende Songs und guten Humor im deutschen Fernsehen schätzt, kann dafür verschiedene Sendungen einschalten. Oder aber einfach "Inas Nacht", jene unnachahmliche Talkshow, die seit 2007 mit charmanter Beiläufigkeit norddeutschen Witz, Live-Musik und interessante Konversation zu verbinden versteht. Eine allumfassende Form von Unterhaltung, die einst revolutionär Genregrenzen überschritt und fast ausschließlich der Gastgeberin zu verdanken ist: Ina Müller ist Mastermind und Gesicht ihrer Show, als Moderatorin, Sängerin, Entertainerin. Doch wie wurde die auf einem Bauernhof aufgewachsene Norddeutsche zur beliebten Talkerin mit Millionenpublikum? Pünktlich an ihrem 60. Geburtstag lässt das Erste in der Doku "Ina Müller - laut und leise" eine beeindruckende Laufbahn Revue passieren. Gezeigt werden auch die unbekannteren Seiten der vielseitigen Künstlerin.

Geboren 1965, wuchs Ina Müller auf dem Bauernhof ihrer Eltern nahe Bremerhaven auf. Platt ist dort nicht nur das Land, sondern auch die Sprache: Plattdeutsch wurde der blonden Bauerntochter, die mit vier Schwestern groß wurde, als Muttersprache in die Wiege gelegt. Und das Norddeutsche, so zeigt es der einstündige Film von Susanne Gliffe, prägt ihr Leben und ihren Beruf seither. So überrascht es nicht, dass Ina Müllers Karriere auf Sylt begann, wo sie nach ihrer Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin in einer Apotheke arbeitete und zugleich erste Schritte als junge, talentierte Entertainerin wagte. Hier stand sie als Teil des Kabarett-Duos Queen Bee auf der Bühne, bevor sie auch als Solokünstlerin reüssierte - natürlich mit einem Programm auf Platt.

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Deutsches TV-Kulturgut

Das Porträt begleitet die Jubilarin an den Beginn ihrer Laufbahn und an jene Orte, die dafür wichtig waren. Noch immer kehrt Ina Müller etwa gern nach Sylt zurück, sei es um Auszeiten zu nehmen oder alte Freunde zu besuchen. Zum Vorschein kommt dabei auch eine ganz andere Seite der sonst als aufgedreht, kommunikativ und extrovertiert wahrgenommenen Frau mit dem ansteckenden Lachen. Es gibt sie, die schon im Titel angedeutete ruhige und nachsinnende Ina Müller. Der Show- und Talkmasterin mit dem großen Selbstbewusstsein kommt der Film ebenso nahe wie der stillen Künstlerin und Privatperson.

Die vielschichtige Dokumentation rekapituliert Ina Müllers Karriere auf sehr persönliche Weise anhand ihrer Erinnerungen - aber auch mit jeder Menge Archivmaterial. Kaum bekannte Ausschnitte zeugen von ersten Bühnenerfolgen und Soloshows, andere von ihrer TV-Entdeckung 2004 in der "NDR Talk Show" und von folgenden Formaten wie "Land und Liebe", "Inas Norden" und "Inas Reisen", die den Weg zum gigantischen Erfolg mit "Inas Nacht" ebneten.

Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten, 20 Staffeln und 200 Sendungen lädt Ina Müller prominente Gäste und Musikacts zum feuchtfröhlichen Anekdoten-Austausch in die Hamburger Miniatur-Hafenkneipe "Zum Schellfischposten". Das aus gerade einmal 14 Zuschauern bestehende Publikum, der Shantychor vor dem Fenster, das sympathische Interieur - all das gehört inzwischen genauso zum deutschen TV-Kulturgut wie die zur Livemusik passende gute Laune der Gastgeberin, die für ihre spätabendliche Show mit Grimme-, Fernseh-, Comedy- und weiteren Preisen überhäuft wurde. Allein die Namen der Gäste sprechen für sich: Von Campino über Sting bis Lana del Rey, von Alice Schwarzer über Kati Witt bis Markus Söder waren sie alle da.

Hinter den Kulissen von "Inas Nacht"

Der Sänger der Toten Hosen gehört auch zu den zahlreichen Prominenten, Freunden und Weggefährten, die in der Doku zu Wort kommen. Vertraute wie Modedesigner Guido Maria Kretschmer und Moderatorin Bettina Tietjen erzählen von ihren Freundschaften zu Ina Müller. Begleiter wie Jürgen von der Lippe, Micky Beisenherz und Iris Berben berichten von den Begegnungen und der Arbeit mit der auch innerhalb des Unterhaltungsbetriebs geschätzten Entertainerin.

Erstmals können die Zuschauer im Film sehen, wie es hinter den Kulissen von "Inas Nacht" zugeht. Überhaupt gibt es allerlei Einblicke in den Arbeitsalltag der umtriebigen Künstlerin, die auch als Sängerin erfolgreich ist und die großen Hallen füllt. Die Kamera folgt der Frau mit der markanten Stimme zu ihren Aufnahmen im Tonstudio ebenso wie zum Fotoshooting für ihr aktuelles Album.

Ina Müller, so zeigt es das TV-Porträt, besitzt viele Facetten. Einige davon darf das Publikum regelmäßig im Fernsehen bewundern, andere wiederum sind erst auf den zweiten Blick sichtbar. Legt die leidenschaftliche Talkshow-Gastgeberin sonst die verborgenen Seiten ihrer Gesprächspartner offen, gelingt genau dies hier mit dem Geburtstagskind: Es ist der Dokumentation zu verdanken, dass sie das Bild der charmanten Entertainerin erweitert und vervollständigt.

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