Bares für Rares
Die "Bares für Rares"-Woche begann vielversprechend: Jan (rechts) brachte eine Goofy-Tafel mit. Eigentlich stand die einst in seinem Lieblingsrestaurant, doch bei Umdekorierungen konnte sich der Geilenkirchener das Stück sichern. Nach einem Umzug hatte allerdings auch er keinen Platz mehr für den besten Fruend von Mickey Maus.
© ZDFBares für Rares
Expertin Annika Raßbach begutachtete die Tafel ganz genau. "Ich habe gesehen, du wolltest ihn schon küssen", lachte Gastgeber Horst Lichter. "Nein, ich habe dran gerochen", erklärte die Expertin. Da konnte Lichter Verkäufer Jan nur fragend ansehen: "Hast du jemals dran gerochen?"
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Raßbach schnupperte nicht ohne Grund: "Der hat ein sehr spezielles Aftershave. Und zwar denke ich da an Eau Nikotin". "Hing wahrscheinlich in einer Raucher-Bar", überlegte Lichter. "Eine Kochmütze, das weißt du auch, ist eigentlich eher weniger gelb", gab ihm die Expertin recht. Der Gastgeber gab zu: "Das hätte ich gar nicht infrage gestellt."
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"Er muss sehr lange zugeräuchert worden sein", überlegte Raßbach beim Blick auf die Figur. Denn auch an Goofys Handschuhen, seinen Zähnen und seiner Haut hatte der Qualm der Zigaretten seine Spuren hinterlassen. "Goofy musste einiges ertragen", stellte die Expertin mit einem Augenzwinkern fest.
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Beim Anblick der vergilbten Kochmütze würde er am liebsten sofort mit einem kleinen Schwamm loslegen, sagte der Gastgeber. Doch das sei bei Resin, einem Kunstharz, gar nicht so einfach, mahnte Raßbach. Lichter juckte es trotzdem in den Fingern: "Mich würd's wahnsinnig reizen". "Mich auch", nickte die Expertin verständnisvoll.
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Raßbach weiß, dass Designer Peter Mook bereits seit den 90er-Jahren solche Disney-Figuren entwirft und diese dann meist über die Firma Rutten vermarktet. Da Mook und der Konzern nur selten eine Gravierung hinterlassen, steht auf der Rückseite der Tafel nur "Disney".
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"Ich bin deswegen immer vorsichtig, weil ich ja nicht den Beweis habe. Ich vermute aber, dass es Peter Mook war", erläuterte die Expertin. Die Goofy-Tafel sei aus den 90er-Jahren und eines der größeren Designs von Mook. Lichter hatte eine Vermutung, weshalb: "Ist natürlich ein Werbeschild für die Gastronomie, was man rausstellen kann."
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Der Zustand der Tafel sei trotz des Alters "ganz gut, besonders der Tafellack", lobte Raßbach. Im Innenraum war sie vor Sonnenstrahlen geschützt und ist deshalb nicht ausgeblichen. Selbst die Kreidestifte hatten keine bleibenden Spuren hinterlassen. Nur "ganz viele kleine altersentsprechende Abplatzungen" fielen der Expertin auf.
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Raßbach erkannte ein weiteres Manko: Die Originalaufhängung sei nicht mehr vorhanden. Doch halb so schlimm: "Wer hängt das schon ab, um zu gucken, wie das aussieht", schmunzelte Lichter. Jan hoffte auf 50 Euro, aber "mehr wäre besser", gab er mit einem Grinsen zu. Die Expertin schätzte sogar das Drei- bis Vierfache: 150 bis 200 Euro.
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Im Händlerraum kam die Tafel sofort gut an. "Goofy hatten wir auch noch nicht hier", lachte Elisabeth Nüdling über das Objekt, und auch Daniel Meyer (Zweiter von rechts) war begeistert: "Goofy ist immer der Lustigste gewesen." Konnte Jan auf mehr als seinen Wunschpreis hoffen?
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Doch bevor die ersten Gebote kamen, überlegten die Händler, was auf der Tafel stehen könnte. Nüdling schlug "Menüs" und "To-do-Listen" vor. Für Listen fände er sie zu klein, erklärte Daniel Meyer, aber "für die Kinder ist das gut. Und der Goofy ist ja so: Wenn du's nicht ganz schaffst, ist's nicht so schlimm", schmunzelte der Händler.
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Bereits das erste Gebot von Julian Schmitz-Avila übertraf Jans Wunschpreis. Mit 80 Euro ging es los, doch auch die anderen Händler hatten großes Interesse an der Goofy-Tafel. Den Zuschlag erhielt schlussendlich Jan Čížek (links) für 300 Euro. Ob es am Hemd lag? "Wir passen gut zusammen", schmunzelte er mit Verkäufer Jan (rechts).
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Verkäufer und Händler sind glücklich. "Ich finde so was immer sehr, sehr witzig und dekorativ", bewunderte Čížek (links) seinen Einkauf. Jan wusste bereits, wie er das Geld ausgeben will: Ein schickes Abendessen in dem Restaurant, in dem der Goofy einmal stand und "eventuell eine etwas kleinere Tafel besorgen".
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Dori und Martin brachten eine Bronze-Büste aus dem frühen 20. Jahrhundert zu Horst Lichter. Diese wurde damals vom Ururgroßonkel des Verkäufers geschaffen. Das Ehepaar hoffte auf 2.000 Euro, Experte Colmar Schulte-Goltz glaubte, die Büste sei noch mehr wert: 2.800 bis 3.400 Euro schätzte er.
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Die Begeisterung der Händler hielt sich allerdings in Grenzen, denn keiner wollte mehr als 1.000 Euro bieten. "Ja schön, aber - nö", stellte Verkäufer Martin klar - für diesen Preis würden sie nicht verkaufen. Einer ihrer Söhne werde die Büste bekommen. Für Daniel Meyer war das die bessere Lösung: So ein Objekt müsse im Familienbesitz bleiben.
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In den 90er-Jahren hatte Volker für seine Ehefrau Helga eine Damenuhr der Schweizer Marke Longines ersteigert. Doch sie hatte das mit Diamanten besetzte Stück aus 585er-Gold nur zweimal getragen, deshalb sollte es nun einen neuen Besitzer finden. Das Paar wünschte sich 700 Euro. Expertin Wendela Horz schätzte den Wert sogar auf 800 bis 900 Euro.
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Obwohl die Uhr laut Elisabeth Nüdling "sehr, sehr schick" sei, kamen die Gebote eher schleppend. Schließlich sicherte sich Daniel Meyer für 800 Euro den Zuschlag. Das Ehepaar ist glücklich damit. "Eine sehr nette Truppe" sei das, erklärte Volker.
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Die beiden Österreicherinnen Helga und ihre Enkelin Clara wollten zwei Salièren für 200 Euro verkaufen. In diesen wurde einst Salz bereitgestellt. Eine "typische Wiener Spezialität" sei das, erklärte Experte Colmar Schulte-Goltz. Diese beiden Stücke seien von 1838 und aus 812,5er-Silber. Er schätzte den Wert der beiden Schälchen auf 480 bis 550 Euro.
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Besonders die Drachen an den Salièren begeisterten die Händler. Sie überboten sich gegenseitig. Am Ende war Julian Schmitz-Avila (links) der Glückliche: Für 550 Euro erhielt er den Zuschlag. "Wirklich entzückend", erkannte Daniel Meyer (Mitte) den Kauf seines Kollegen an.
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Von 1965 bis 1975 fuhr Thomas' Großvater bei der ADAC-Sternfahrt nach Meran mit und erhielt jedes Mal eine Plakette von dem Hersteller, der seit 1970 auch den FIFA-Weltpokal verantwortet. "Ein Sensatiönchen", freute sich Lichter. Thomas hoffte auf 80 bis 100 Euro, Expertin Wendela Horz schätzte den Wert höher ein: 150 bis 200 Euro.
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Die Händler hatten ganz unterschiedliche Vorstellungen, was man mit den Plaketten anfangen könnte. Elisabeth Nüdling überlegte, ob man aus ihnen Schmuck machen könnte, Markus Wildhagen (links) wollte sie lieber in einen Oldtimer hängen sehen. Er sicherte sich für 230 Euro den Zuschlag.
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