Björn Ulvaeus
Er feiert am 25. April seinen 80. Geburtstag: ABBA-Legende Björn Ulvaeus. Und auch wenn man in diesem Zusammenhang vielleicht eher an Leonard Cohen, John Lennon oder Neil Young denkt: Für uns zählt Ulvaeus zu den größten Songwritern aller Zeiten. Welchen Platz er in den Top 20 belegt und wer es ebenfalls in unser subjektives Ranking schafft, zeigt die Galerie ...
© Shane Anthony Sinclair/Getty ImagesPlatz 20: Jerry Leiber und Mike Stoller
Ende der 50er-, Anfang der 60er-Jahre führte an ihnen kaum ein Weg (in die Charts) vorbei: Mit den von ihnen komponierten Elvis-Klassikern "Jailhouse Rock" und "Hound Dog" machten die Freunde Jerry Leiber (rechts, Texte) und Mike Stoller (Musik) den Rock'n'Roll populär. Mit "Yakety Yak" (The Coasters), "Lucky Lips" (Ruth Brown) und "Stand By Me" (Ben E. King) gelangen ihnen weitere Welthits.
© Evening Standard/Hulton Archive/Getty ImagesPlatz 19: Randy Newman
Er schrieb bitterböse ("Short People") und zärtliche ("I Think It's Gonna Rain Today") Songs, gab schlaue politische Kommentare ab ("Rednecks"), komponierte veritable Pop-Hits ("Falling In Love", "You Can Leave Your Hat On") und wunderbare Disney-Schmonzetten ("You've Got A Friend In Me"): Randy Newman ist mit Sicherheit einer der vielseitigsten Songwriter der Popmusikgeschichte.
© Tony NewmanPlatz 18: Ellie Greenwich und John Barry
Ellie Greenwich und Jeff Barry waren "nur" von 1962 bis 1965 verheiratet und schrieben gemeinsam Songs. Die Anzahl von riesigen Hits, die das Paar in dieser Zeit - teilweise gemeinsam mit Produzent Phil Spector - schrieb, ist dennoch beeindruckend: "Then He Kissed Me" (The Crystals), "Leader Of The Pack" (The Shangri-Las), "River Deep - Mountain High" (Ike und Tina Turner) und "Be My Baby" (The Ronettes) gehen auf ihr Songwriting-Konto.
© Ace Records UKPlatz 17: Neil Young
Kaum einer gniedelt auf der Gitarre wie er, keiner schaut so schön grimmig: Neil Young ist eine Rock-Ikone, gilt zurecht als Godfather of Grunge. Aber egal, ob einst bei Buffalo Springfield, ob mit Crosby, Stills und Nash, ob mit Crazy Horse oder ohne: In allererster Linie ist der Kanadier ein genialer Songwriter, der alle denkbaren Emotionen in zeitlose Songs ("Heart Of Gold", "Hey Hey My My", "Rockin' In The Free World") gepackt hat.
© Tristan Fewings/Getty ImagesPlatz 16: Leonard Cohen
Nicht nur ein Songwriter, sondern ein Poet der ersten und letzten Dinge: In Leonard Cohens Songs ging es immer um Liebe, Sex, Glaube, Ängste und den Tod. Seine dunklen Folk- und Pop-Chansons ("Suzanne", "Bird On The Wire", "First We Take Manhattan"), die mit ungewöhnlichen Bildern und religiösen Metaphern begeisterten, waren zwar nie Hits, aber wie auch sein bekanntester Song, "Hallelujah", stil- und genreprägend. Platz 15: Prince
"Produced, Arranged, Composed and Performed by Prince", so stand es schon auf seinem allerersten Album. Auch wenn er als absolutes Multitalent galt, so ist die Funk- und Poplegende doch für ihre Songs unvergessen - sowohl für die eigegen Klassiker ("Purple Rain", "Kiss", "1999") als auch für die Hits, die Prince für andere schrieb: zum Beispiel "Nothing Compares 2 U" (Sinead O'Connor), "Manic Monday" (The Bangles) und "I Feel For You" (Chaka Khan).
© Allen BeaulieuPlatz 14: Brian Holland, Eddie Holland und Lamont Dozier
Mitte der 60er-Jahre, zu Hochzeiten des Soul-Labels Motown, waren sie ein absolutes Dreamteam: Die Brüder Brian und Eddie Holland sowie Lamont Dozier schrieben zusammen Hits wie "You Can't Hurry Love" und "You Keep Me Hangin' On" (The Supremes), "I'll Be There" (Four Tops) sowie "This Old Heart Of Mine" (Isley Brothers). (Photo by Vince Bucci/Getty Images)
© Vince Bucci/Getty ImagePlatz 13: Bruce Springsteen
Zu Beginn seiner Karriere wurde Bruce Springsteen als Zukunft des Rock'n'Roll, aber auch als "neuer Dylan" gepriesen. Beide Prophezeiungen lagen nicht daneben: Keine Rockikone arbeitet härter als der "Boss", keiner packte die Wünsche, Träume und Ängste der Boomer-Generation, die großen und kleinen (Provinz-)Dramen des Lebens als Songwriter in (zu-)packendere Songs als er.
© Mark Kolbe/Getty ImagesPlatz 12: Hank Williams
Als Songwriter beeinflusste er Elvis Presley, Johnny Cash und Bob Dylan mit seinen ehrlichen Liedern über Herzschmerz ("Your Cheatin' Heart", "I'm So Lonesome I Could Cry") und seinen Ohrwurmsongs ("Move It On Over", "Hey Good Lookin'"): Die Karriere von Country-Legende Hank Williams (1923 bis 1953) dauerte nur gut sieben Jahre, zahlreiche seiner Songs wurden Evergreens, die weit über das Genre hinaus wirkten.
© WSM radio, Public domain, via Wikimedia CommonsPlatz 11: Stevie Wonder
Er war ein musikalisches Wunderkind, eines der frühen Aushängeschilder des Motown-Labels und verlieh in den 70er-Jahren dem Soul ungeahnte Vielseitigkeit und Tiefe. Doch Stevie Wonder begeisterte nicht nur als musikalischer Visionär und Multiinstrumentalist, sondern auch als begnadeter Songwriter, wie seine zahlreichen Hits - von "Uptight" über "Superstition" und "Sir Duke" bis zu "I Just Called To Say I Love You" - eindrucksvoll beweisen.
© 2014 Getty ImagesPlatz 10: Joni Mitchell
Ihre frühen Folksongs wurden für andere zu Hits ("Both Sides Now", "Woodstock") und prominent gesampelt ("Big Yellow Taxi"), ihre späteren Alben, auf denen sie sich auch dem Jazz und Rock zuwandte, für Künstlerinnen und Künstler wie Madonna, Björk, Prince, David Gilmour und Harry Styles zur Inspiration: Kaum eine Songwriterin war und ist immer noch einflussreicher als Joni Mitchell.
© Tony Russell / Redferns / Getty ImagesPlatz 9: Benny Andersson und Björn Ulvaeus
Wie viele der größten Songwriter aller Zeiten zogen auch Benny Andersson (links) und Björn Ulvaeus ihre Inspiration aus traditioneller Folkmusik - was man auch hört: Ihre ABBA-Klassiker sind oft nicht einfach nur genial eingängig ("Waterloo", "Dancing Queen"), sondern besitzen meist einen melancholischen Unterton ("Knowing Me, Knowing You", "S.O.S."), der sie stets von der breiten Popmasse unterschied.
© Francois Durand/Getty ImagesPlatz 8: Paul Simon
"Still Crazy After All These Years": Seine unbändige musikalische Neugier treibt Paul Simon seit über 60 Jahren an. Als Teil von Simon & Garfunkel schuf er unsterbliche Folk-Pop-Hits ("Sound Of Silence", "Mrs. Robinson", "Bridge Over Troubled Water"), als Solokünstler weitete er seinen Blick: Simon spielte mit lateinamerikanischen und afrikanischen Rhythmen und Musikern, für sein letztes Album ließ er sich vom "Buch der Psalmen" inspirieren.
© Mark Seliger / UniversalCarole King Greg Goffin
"Wir wollten die britischen Goffin und King sein", erklärte John Lennon einst über seine und Paul McCartneys Songwriting-Ambitionen. Dass sich die beiden Beatles das Ehepaar zum Vorbild nahmen, wundert nicht: Carole King und Gerry Goffin schrieben unter anderem die Hits "The Loco-Motion" (Little Eva), "Take Good Care Of My Baby" (Bobby Vee), "Up On The Roof" (Drifters) und "(You Make Me Feel Like) A Natural Woman" (Aretha Franklin).
© Ace Records UKPlatz 6: Smokey Robinson
"Smokey Robinson war in unseren Augen ein Gott", erklärte Paul McCartney einst, Bob Dylan nannte ihn den "größten lebenden Poeten": Smokey Robinson war zwar auch als Sänger von The Miracles ein Star, unsterblich wurde er aber als Songwriter praktisch aller frühen Motown-Hits - von "My Girl" (Temptations) über "My Guy" (Mary Wells) bis "Ain't That Peculiar" (Marvin Gaye).
© Keith Beaty/Toronto Star via Getty ImagesPlatz 5: Brian Wilson
Von eingängigen Surf-Singalongs ("Surfin' USA") und überdrehten Albernheiten ("Barbara Ann") über zärtliche Liebeslieder ("God Only Knows") bis hin zu komplexen Miniopern ("Good Vibrations"): Vielleicht kein Songwriter der Musikgeschichte spielte so virtuos mit den Möglichkeiten von Popmusik wie Beach-Boys-Mastermind Brian Wilson.
© Kevin Winter/Getty ImagesPlatz 4: Chuck Berry
Er gilt als Innovator des Rock'n'Roll und einer der größten Gitarristen aller Zeiten: Dass Chuck Berry als Komponist von "Johnny B. Goode", "Roll Over Beethoven" oder "Sweet Little Sixteen" zu den einflussreichsten Songwritern der Musikgeschichte zählen darf, wird dabei oft übersehen. Die Beatles, Stones, Springsteen und AC/DC zählten ihn zu ihren größten Einflüssen.
© Francois Durand/Getty ImagesPlatz 3: John Lennon
Lennon oder McCartney? Eigentlich ist die Frage nicht seriös zu beantworten. Man wünschte sich einfach, dass John Lennon die Chance gehabt hätte, sein großartiges Songwriter-Talent viel länger zeigen zu dürfen. Denn er experimentierte, polarisierte meinungsstark und schrieb Hits: Lennons Solokarriere, die nur zehn Jahre dauerte, ist sogar höher zu bewerten als die seines ewigen Beatles-Rivalen.
© IainMacMillan / Worldwide Press And Promo In PerpetuityPlatz 2: Paul McCartney
Wer hat's erfunden? In vielen Fällen und zu Beginn ihrer Karriere ließen sich Lennon/McCartney nicht als Songwriter auseinanderdividieren. Dennoch: Unter anderem die Beatles-Großtaten "Yesterday", "Hey Jude" und "Let It Be" gehen allein auf McCartneys Konto, sein umfangreiches weiteres Werk weist weitere Meilensteine - etwa die Alben "Ram" und "Flaming Pie" oder das Wings-Album "Band On The Run" - auf. Knapper Punktsieg.
© Mary McCartney / Universal MusicPlatz 1: Bob Dylan
Bob Dylan war und ist nicht zu fassen: Er begann seine Karriere in der Folk-Szene. War Beatnik und Stadion-Rock'n'Roller, Hippie, Aussteiger, konvertierter Christ. Teil der Folkrock-Supergroup Travelling Wilburys. Sicher ist: Kein Songwriter hatte größeren Einfluss auf die Musikgeschichte, niemand schreibt Songs wie der Literaturnobelpreisträger, zuletzt 2020 etwa den 17-Minüter "Murder Most Foul" über die Ermorderung John F. Kennedys.
© Sony