Geboren am 4. Juli - So. 01.06. - ARTE: 21.40 Uhr

Das Schicksal des Ron Kovic, das Wirken des Oliver Stone

30.05.2025 von SWYRL/Jasmin Herzog

"Ein Abend mit Oliver Stone", unter diesem Motto würdigt ARTE den großen "Provokateur des politischen Kinos". Nach dem Stone-Klassiker "Geboren am 4. Juli" zeigt der Sender auch eine neue Dokumentation über den preisgekrönten Filmemacher.

Wo große Mächte am Werk sind, wo es unbequem, abgründig, traumatisch und auch mal schmutzig wird, da fühlt Oliver Stone sich wohl. Zumindest als Filmemacher. Die Vorliebe für kontroverse, heikle Themen brachte dem 78-jährigen Regisseur und Autor bereits drei Oscars ein. Sein Wirken sorgte in jüngerer Vergangenheit aber auch regelmäßig für Kritik und Stirnrunzeln. Zuletzt etwa fiel Stone westlichen Beobachtern negativ auf, als er in Moskau zum wiederholten Male die Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges" über Nazi-Deutschland besuchte. Schon 2017 hatte Stone eine Interview-Reihe mit Wladimir Putin gedreht, die von vielen Medien als propagandistisch wahrgenommen wurde. ARTE würdigt den "Provokateur des politischen Kinos" jetzt trotzdem mit einem Themenschwerpunkt, "Ein Abend mit Oliver Stone", und wiederholt einen seiner größten Triumphe: "Geboren am 4. Juli".

Es ist die Geschichte des Ron Kovic (verkörpert von Tom Cruise), eines jungen Amerikaners voller Haß und Vorurteile. Patriotisch erzogen, rückt er den Wunsch, seinem Land zu dienen, in den Mittelpunkt seiner Träume. Kovic geht nach Vietnam und kommt als gebrochener Mann zurück. Seine Karriere endete nach einer Kugel im Rückgrat im Rollstuhl. Zurück in den Staaten beginnt die Sinneswandlung des Soldaten von einst. Nach und nach schließt er sich den Protestbewegungen der Veteranen an und spricht schließlich als deren Führer auf dem Parteitag der Demokraten.

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Neue Doku würdigt Stone als "Regisseur der Kontroversen"

Wenn auch der Sinneswandel des Ron Kovic in Oliver Stones 18-Millionen-Dollar-Film von 1989 ab und an etwas zu pathetisch geraten ist, so ist "Geboren am 4. Juli" doch einer der bemerkenswertesten Anti-Kriegs-Filme überhaupt. Dabei bezieht sich die Kritik des Regisseurs am Ende nicht alleine auf den Krieg als solchen, sondern vor allem auf Möglichkeit der geistigen Verführung junger Menschen durch die Obrigkeit.

Im Anschluss an "Geboren am 4. Juli" (ausgezeichnet mit einem Oscar in der Kategorie "Beste Regie") zeigt ARTE um Mitternacht die Dokumentation "Oliver Stone, Regisseur der Kontroversen" als Erstausstrahlung. Der knapp einstündige Film von Amine Mestari porträtiert Stone als streitbaren Kino-Visionär, der Politik und Gesellschaft seit Jahrzehnten immer wieder den Spiegel vorhält, und erinnert an einige seiner größten Erfolge - von "Platoon", "Geboren am 4. Juli" und "JFK - Tatort Dallas" bis "Natural Born Killers" und "Snowden". Auch seine persönliche Geschichte wird aufgearbeitet: Als 20-Jähriger diente Stone selbst in Vietnam - eine Erfahrung, die seinen Blick auf den Krieg und auch auf Amerika entscheidend prägte. Die Doku "Oliver Stone, Regisseur der Kontroversen" ist vorab auch in der Mediathek abrufbar.

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