03.07.2025 von SWYRL
Spätestens seit dem Mystery-Hit "Dark" gilt Louis Hofmann als einer der vielversprechendsten Nachwuchsschauspieler Deutschlands, in "Frisch" verkörpert er nun einen Duisburger Fleischer in einem moralischen Dilemma.
"Ein Feichling stirbt tausend Tode, aber ein Held stirbt nur det eine Mal", wird im Trailer zu "Frisch" mit kernigem Ruhrpottdialekt sinniert. Man sollte in dem Fall hinzufügen: Der Held ist dann allerdings auch wirklich tot. Was also will Kai sein, ein Feigling oder ein Held? Das weiß der junge Mann lange Zeit selbst nicht so genau. Und egal, wie viele Schweinehälften er zersägt und wie viel Bier er in seiner Verzweiflung hinunterkippt: Am Ende muss er sich doch entscheiden ...
"Eine Geschichte von brüderlicher Liebe (und Hass)", so war 2008 das Romandebüt "Fresh" des schottischen Autors Mark McNay überschrieben: eine im Prekariat angesiedelte Milieustudie über zwei ganz unterschiedliche Brüder, mit einigen düsteren Momenten, aber auch mit viel grimmigem Witz. Vor allem die britische Fachpresse fand seinerzeit viel Lob für diese Geschichte. Der Autor und Regisseur Damian John Harper hat sie nun für ein deutsches Publikum adaptiert: Statt Hühnern in Glasgow werden bei ihm Schweine in Duisburg verarbeitet, statt Sean und Archie heißen die beiden zentralen Figuren in "Frisch" Kai und Mirko.
Kai ("Dark"-Star Louis Hofmann) führt ein recht glanzloses Leben voller Entbehrungen, aber der Fleischerei-Angestellte versucht, möglichst "sauber" zu bleiben und sich als junger Familienvater nicht auf irgendwelche Dummheiten einzulassen. Die Dinge laufen zunächst ganz okay vor sich hin. Dann aber kommt Kais älterer Bruder aus dem Knast, ein unberechenbarer Typ mit sehr kurzer Zündschnur, und es dauert nicht lange, bis er mit großen Erwartungen vor Kai steht. Mirko (Franz Pätzold) hat Kai vor vielen Jahren eine Menge Geld anvertraut. Aber davon ist inzwischen nichts mehr übrig. Was jetzt? Vielleicht könnte Kai ja wieder als Drogenkurier arbeiten, schlägt Mirko vor. Kai will nicht. Aber mit einem einfachen "Nein" wird sich diese Sache nicht beilegen lassen.