29.04.2025 von SWYRL/Eric Leimann
Die 800. "Tatort"-Folge von 2011 war zugleich das Debüt von Joachim Król und Nina Kunzendorf als viel gelobtes Frankfurter Ermittler-Team Frank Steier und Conny Mey. In ihrem nun wiederholten ersten Einsatz "Eine bessere Welt" bekommen sie es mit einem unheimlichen "Nichtfall" zu tun.
Im Jahr 2011 traten Joachim Król und Nina Kunzendorf als ungleiches Ermittlerteam im Frankfurter "Tatort" die Nachfolge von Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf an. Mit ihrem nun am späteren Freitagabend wiederholten Debüt "Eine bessere Welt" feierte der "Tatort" zudem ein Jubiläum: den 800. Fall der Krimireihe.
Regisseur Lars Kraumes erster Film für das von ihm erdachte Duo wartete mit einem klassischen "Nichtfall" auf: Sven Döring (Hessischer Fernsehpreis 2011 für Justus von Dohnányi) meldet nachts den Kommissaren Conny Mey (Kunzendorf) und Frank Steier (Król) den vermeintlichen Mord an seinem Sohn Stefan (Frederick Lau). Der liegt mit hoffnungsloser Prognose im Koma. Ein schneller Wagen brachte ihn zur Strecke und verließ den Unfallort per Fahrerflucht. Döring beschuldigt die Postbotin Mariam Sert (Vicky Krieps) - dabei hatte diese den Unfall lediglich gemeldet.
Auch ein Kommissar des Reviers, so Döring, stecke mit "der Mörderin" unter einer Decke - die beiden sollen ein Verhältnis haben. Vom wirren, verletzten Vater eines sterbenden Jungen verwandelt sich das Bild des nächtlichen Besuchers schnell in das eines gefährlichen Stalkers. Döring überwacht Mariam Sert und scheint sie auch zu bedrohen. Ist also Gefahr im Verzug? Anfangs sind sich die beiden Kommissare keineswegs einig über die Tragweite ihres ersten gemeinsamen Falles.
Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.
Aus nach fünf gemeinsamen Filmen
Joachim Król als misanthrop-einsamer Wolf, Nina Kunzendorf als extrovertierte Kommissars-Prolette - natürlich war es mal wieder ein denkbar gegensätzliches Paar, das 2011 im Frankfurter "Tatort" seine Tätigkeit aufnahm. Doch nicht nur wegen der Klasse der beiden Schauspieler sah das Publikum ihnen gerne zu. Ein insgesamt eher ruhig inszenierter "Tatort", der seine mit vielen biografisch-psychologischen Geheimnissen ausgestatteten Ermittler-Figuren vorwiegend in ihrem beklemmenden 60er-Jahre Büro vorstellt, steigert sich vom anfänglichen Schaulaufen der Hauptdarsteller immer mehr in ein furios beängstigendes Finale hinein.
Lars Kraume, der für alle fünf gemeinsamen Einsätze von Steier und Mey die Drehbücher schrieb und bei dreien auch Regie führte, wollte mit Król und Kunzendorf ein Duo etablieren, bei dem die moderne polizeiliche Ermittlungsarbeit in all ihren Facetten im Mittelpunkt steht. Allzu lange konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer sich jedoch nicht daran erfreuen.
Mit dem im April 2013 ausgestrahlten Fall "Wer das Schweigen bricht" stieg zunächst Kunzendorf aus, zwei Jahre und Filme später nahm auch Król den Hut. Als neues Frankfurter "Tatort"-Team übernahmen 2015 Wolfram Koch und Margarita Broich als Ermittlerduo Paul Brix und Anna Janneke. Im vergangenen Jahr verkündeten auch sie ihren Ausstieg aus dem "Tatort". Ihnen folgen diesen Herbst Melika Foroutan und Edin Hasanović nach und machen sich auf Verbrecherjagd in Frankfurt am Main.