"Leid existiert dort nicht": So sieht für Jeremy Renner der Tod aus

Sechseinhalb Tonnen: So viel wog die Pistenraupe, unter der Jeremy Renner am Neujahrstag 2023 um sein Leben kämpfte. Unter anderem mit 38 Knochenbrüchen und einer kollabierten Lunge wurde der Hollywoodstar ins Krankenhaus eingeliefert - und überlebte nach künstlichem Koma und unzähligen Operationen. Im Gespräch mit dem "Spiegel" berichtete der 54-Jährige nun über seine Begegnung mit dem Tod. "Es ist der aufregendste, friedlichste Ort. Alles auf einmal", erinnerte sich Renner an seine Nahtoderfahrung.

Negatives habe er an dem Ort nicht erfahren, ganz im Gegenteil: "Das Einzige, was es dort gibt, ist Liebe." Er habe dort seinen Vater und seine Tochter gesehen und einen Lebensrückblick durchgemacht: "Alles blitzt auf, jeder und alles auf einmal, auf friedliche Art und Weise." Leid hingegen "existiert dort nicht", was Renner schließen ließ: "Was bedeutet, wir leben hier auf der Erde in der Hölle."

Doch bekanntlich überlebte Jeremy Renner den Horrorunfall. "Ich wollte das erst nicht wahrhaben, einfach weil es dort so großartig war", schildert er seine Rückkehr ins Leben. Mittlerweile sei er aber längst "froh darüber", noch am Leben zu sein, versicherte er. Trotzdem fühle er sich "jede Sekunde, jeden Tag" mit dem Tod verbunden. Neben der langen körperlichen Therapiephase bemerkte der Schauspieler auch eine mentale Veränderung: "Ich bin auf jeden Fall ein fröhlicherer Mensch geworden."

Verbitterung hat hingegen keinen Platz. Renner zeigte sich im Gespräch überzeugt: "Leiden ist für jeden beschissen, aber essenziell für alles, was wertvoll ist: Denn ohne Leiden gibt es keine Liebe - oder zumindest keine dauerhafte." Einzig die Tatsache, derlei Tiefpunkte gemeinsam mit seinen Liebsten durchzustehen, sei von großer Bedeutung, so der Mime.