"Bares für Rares"
"Den brauche ich!", entschied David Suppes in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow, als er einen seltenen Trödelfund aus Paris erblickt hatte. Doch Verkäufer Klaus wünschte sich eine astronomische Summe. Es wurde eine schwindelerregender Trödelshow-Thriller im ZDF ...
© ZDF"Bares für Rares"
Der begann wie üblich mit der Expertise. "Du hast was Schönes mitgebracht", freute sich Moderator Horst Lichter über den Koffer von Klaus aus Zürich. Der Verkäufer hatte das gute Stück vor 15 Jahren auf einem Antikmarkt in Paris gekauft. Das konnte Lichter kaum glauben. Denn das Stoffmuster verriet bereits den teuren Markennamen des Objekts: "Und das gab's auf einem Antikmarkt? Cool."
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"Die Marke kenne ich, das ist Luis Karton", scherzte Lichter. Auch Detlev Kümmel lachte mit, verriet aber dann den wahren Namen: Louis Vuitton. "Eine Marke, die in aller Munde ist. Aber hier haben wir wirklich etwas Besonderes, da die Größe mal was ganz anderes ist. Denn der Koffer ist für Hemden", klärte der Experte auf.
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"Der ist grandios", flötete Lichter wieder. Und auch Kümmel war begeistert von der hochwertigen Verarbeitung mit symmetrischem Schachbrett-Muster des Segeltuchs, Nägeln sowie Kanten und dem patentierten Schloss aus Eisen. Somit konnte der Experte auch eine Fälschung ausschließen, denn "die sind gefragt und werden oft gefälscht".
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Leider wies der besondere Koffer auch Mängel auf. So war das Segeltuch einmal nass geworden und mit Nägeln wieder fixiert. Auch der Einsatz in Form eines Zwischenbodens im Inneren fehlte und der Ledergriff war gebrochen. Doch für das hohe Alter war das Objekt dennoch respektabel. Immerhin wurde es zwischen 1890 und 1900 hergestellt.
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"Ganz schön alt", würdigte Lichter. Dafür wünschte sich der Verkäufer 15.000 Euro. Dem Wunschpreis konnte Kümmel nicht zustimmen: "Dafür müsste er perfekt sein." Es wäre eine Restaurierung nötig, die schon 5.000 Euro kosten würde. Er taxierte das seltene Fundstück dennoch auf 5.000 bis 7.000 Euro. Der Verkäufer grübelte kurz und stimmte doch zu.
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"Oh, mein Gott, wow", raunte es durch den Händlerraum, als der Koffer alle Blicke auf sich zog. "Unsere Augen funkeln", gab David Suppes das Echo seiner Kollegin und Kollegen wieder, als der Verkäufer dann den Raum betrat. Und Walter Lehnertz wusste schon vor dem ersten Gebot: "Das wird teuer."
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Lehnertz bot zum Scherz seine legendären 80 Euro, doch dafür wollte ihm der Verkäufer lediglich "einen Nagel abknibbeln". Danach bot David Suppes 1.000 Euro, die schnell von seinem Kollegen Markus Wildhagen überschritten wurden. Erst bei 3.000 Euro wurde die Luft dünner, und Suppes fragte lieber mal nach dem Expertisenpreis.
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Danach nannte Suppes 4.500 Euro, um "für etwas Spielraum noch unter der Expertise zu bleiben". Susanne Steiger konterte mit 5.000 Euro. Angestachelt erwiderte Suppes: "Bäm, 5.500 Euro." Doch das Bietergefecht war immer noch nicht zu Ende ...
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"Der ist toll, den brauch ich", bekräftigte Suppes seine Ambition. Doch auch seine Nachbarin schien plötzlich ganz heiß auf den Luxus-Hemdenkoffer und bot schnell 6.000 Euro. "Verdammt", rief der Händler und drehte sich verärgert um. Noch perplexer war Suppes aber, als der Verkäufer das Angebot ablehnte. "Echt nicht?", wunderte er sich.
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Unterhalb der Expertisen-Obergrenze wollte Klaus nicht verkaufen. Und so erhöhte Suppes auf 7.000 Euro - was wiederum von Kollegin Steiger auf 7.500 Euro überboten wurde. "Wow", hatte Christian Vechtel bei Suppes' Gebot ausgerufen. Als Steiger einen drauf legte, hauchte er "Doppel-Wow". Ende in Sicht? Noch immer nicht.
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Erst bei 8.000 Euro von Suppes stieg Steiger aus. Die Krönung: Verkäufer Klaus schlug erst ein, als Suppes noch "fünf Euro für einen Capuccino" darauf legte. "Ich habe ganz schwitzige Hände", freute sich der Händler über seinen "authentischen" Louis-Vuitton-Koffer im "Wahnsinns-Format und tollen Design".
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Als weiteres Objekt der Sendung datierte Colmar Schulte-Goltz eine Arbeiter-Figur aus Bronze des deutschen Bildhauers Julius Obst zwischen 1900 und 1905. Der Wunschpreis lag bei 1.000 bis 1.500 Euro. Der Experte taxierte 1.000 bis 1.200 Euro. Händler Christian Vechtel zahlte 800 Euro.
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Eine Orchidee-Brosche aus 750er-Gold datierte Wendela Horz in den 1960er- bis 1970er-Jahren. Gewünscht wurden 450 Euro. Die Expertin schätzte noch auf 600 Euro. Händlerin Susanne Steiger zahlte letztlich 700 Euro.
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Ein Gemälde von 1906 des Münchner Künstlers Moritz Müller musste laut Colmar Schulte-Goltz gereinigt werden. Der Wunschpreis lag bei 1.000 Euro. Der Experte schätzte 800 bis 1.000 Euro. Für das Kleinformat zahlte Christian Vechtel letztlich 700 Euro.
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Ein Monokular-Mikroskop von Ernst Leitz datierte Detlev Kümmel um 1901/02. Für das Gerät aus Messing und Nussholz mit Original-Box wurden 300 bis 400 Euro gewünscht. Kümmel taxierte 300 bis 350 Euro. David Suppes zahlte aber 500 Euro für das dekorative Mikroskop.
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Ein Medaillon erkannte Wendela Horz als "enorm persönliches Kommunionsgeschenk" aus 585er-Gold mit Handgravur und Haar-Malerei im Inneren. Für den Schmuck von 1877 wünschte sich die Verkäuferin 1.300 Euro. Taxiert wurden 750 bis 800 Euro. So beschloss die Verkäuferin das Familien-Medaillon nicht zu verkaufen.
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