Ist dunkle Schokolade wirklich gesund?
Dunkle Schokolade genießt einen besonders guten Ruf - sie soll nicht nur köstlich schmecken, sondern sogar gesund sein. Aber stimmt das wirklich? Tatsächlich ist dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil deutlich gesünder als Milchschokolade. Trotz der in ihr enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe bleibt Bitterschokolade eine Nascherei, die nur in Maßen verzehrt werden sollte.
© iStock/eternalcreativeWas ist eigentlich dunkle Schokolade?
Aber was genau ist eigentlich dunkle Schokolade? Als "dunkel" gilt Schokolade, wenn sie in erster Linie aus Kakaomasse, Kakaobutter und Zucker besteht, jedoch keine oder kaum Milchbestandteile enthält. Das macht sie intensiver im Geschmack und verleiht ihr eine feine Bitternote. Der Kakaoanteil von dunkler Schokolade bewegt sich typischerweise zwischen 50 und 90 Prozent.
© iStock/3000RISKZartbitter oder bitter?
Je höher der Kakaoanteil einer Schokolade, desto weniger Zucker und mehr wertvolle Pflanzenstoffe sind in ihr enthalten. Ab etwa 50 bis 60 Prozent Kakao spricht man von Zartbitterschokolade, alles darüber hinaus fällt in den Bereich der Bitterschokolade. Varianten mit bis zu 85 Prozent sind hier gängig, doch es gibt auch 100‑Prozent‑Schokoladen, die besonders gesund und geschmacksintensiv sind.
© iStock/GogiyaWertvolle Pflanzenstoffe
In dunkler Schokolade stecken jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe, allen voran die sogenannten Flavonoide. Sie wirken antioxidativ und sind auch in Heidelbeeren, Äpfeln, Rotwein und Grüntee zu finden. Dunkle Schokolade liefert im Vergleich zu Vollmilchschokolade bis zu fünfmal mehr dieser wertvollen Stoffe und gilt deshalb als echter Gesundheitsbooster.
© iStock/Professor25Herz-Kreislauf-Gesundheit
Die in dunkler Schokolade vorkommenden Flavonoide fördern die Durchblutung und können Bluthochdruck entgegenwirken. Sie tragen außerdem dazu bei, dass der Cholesterinspiegel im Gleichgewicht bleibt, was sich positiv auf die allgemeine Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirkt. Auch eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs wird dunkler Schokolade nachgesagt.
© iStock/wutwhanfotoPositiver Effekt auf die Haut
Einige wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass der Genuss von dunkler Schokolade durch ihre entzündungshemmenden Antioxidantien einen positiven Effekt auf die Haut hat. Sie hilft angeblich dabei, sie besser vor UV‑Strahlen zu schützen. Das macht sie jedoch nicht zum Ersatz für Sonnencreme - diese bleibt im Sommer unabdingbar!
© iStock/puhhhaStimulierende Wirkung
Dunkle Schokolade enthält neben Flavonoiden auch Theobromin und Koffein. Diese Stoffe wirken stimulierend, kurbeln den Kreislauf an und können dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu regulieren. Das macht sie zum richtigen Snack für alle, die einen milden Energie-Kick suchen. Der Vorteil gegenüber heller Schokolade: Hier sind diese Wirkstoffe in besonders hoher Konzentration vorhanden.
© iStock/evgenyatamanenkoMineralstoffe
Aber die herbe Tafel kann noch mehr: Sie liefert auch wichtige Mineralien wie zum Beispiel Magnesium, Eisen, Kalium, Zink und Phosphor. Diese Stoffe sind bedeutsam für den Energiestoffwechsel, ein gesundes Immunsystem und eine gute Nervenfunktion. Der besonders hohe Magnesiumanteil in dunkler Schokolade kann Muskelkrämpfe und innerer Unruhe vorbeugen.
© iStock/tihomir_todorovBrainfood?
Schokolade am Schreibtisch? Dann doch bitte dunkle! Denn (zart)bittere Sorten fördern die Durchblutung des Gehirns und damit auch Konzentration und Aufmerksamkeit. Auch ein positiver Effekt auf Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin und damit eine antidepressive Wirkung wird diskutiert, jedoch sind eindeutige wissenschaftliche Beweise hierfür bisher ausgeblieben.
© iStock/fizkesMacht Schokolade glücklich?
Zwar hat man oft das Gefühl, dass Schokolade glücklich macht - ob dieses Gefühl aber wirklich durch Inhaltsstoffe der Nascherei oder nur durch den Genuss ausgelöst wird, ist unklar. Meist hält der positive Effekt auf die Stimmung nicht lange an - und wird oft sogar durch ein Tief abgelöst, ausgelöst durch den schnell wieder abfallenden Insulinspiegel.
© iStock/Jacob WackerhausenBallaststoffreich
Bei sehr dunklen Schokoladensorten ab etwa 85 Prozent Kakao können Sie auch von dem Ballaststoffanteil profitieren. Die Ballaststoffe sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl und unterstützen die Verdauung. Dennoch ist Bitterschokolade kein Ersatz für Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte oder andere Grundnahrungsmittel, die Ballaststoffe liefern.
© iStock/Professor25Kein Ersatz für Grundnahrungsmittel
Nicht nur in Hinblick auf Ballaststoffe, sondern generell gilt: Dunkle Schokolade bleibt ein Snack für zwischendurch und ist bei all seinen positiven Effekten kein Ersatz für gesunde Lebensmittel und wichtige Nährstoffquellen wie Obst, Gemüse oder Vollkornerzeugnisse. Im Vergleich zu (Voll)Milch- oder weißer Schokolade ist sie aber deutlich gesünder. Doch auch den Genuss von dunkler Schokolade sollte man nicht übertreiben.
© iStock/instagram: krmk146Hohe Kaloriendichte
Dunkle Schokolade enthält zwar deutlich weniger Zucker als helle, ihre Energiedichte bleibt mit rund 500 bis 600 Kilokalorien pro 100 Gramm aber dennoch hoch. Wer also glaubt, dass dunkle Schokolade nicht dick macht und ständig zugreift, wird schnell eines Besseren belehrt. Bitter- und Zartbitterschokolade sollte also auch der Figur zuliebe nur in Maßen konsumiert werden.
© iStock/DacharlieZuckergehalt
Auch wenn dunkle Schokolade deutlich weniger Zucker enthält als Vollmilch- oder weiße Schokolade: Sie bleibt eine Süßigkeit. Vor allem bei Sorten unter 70 Prozent Kakaoanteil liegt der Zuckergehalt oft nur wenig unter dem von Milchschokoladensorten. Die vielfältigen negativen Auswirkungen von Zucker kennt jeder - von Übergewicht über Diabetes bis hin zu Karies.
© iStock/Hanna BohdanRisiken von Theobromin und Koffein
Die bereits erwähnten Stimulanzien sind nicht immer ein Effekt, der erwünscht ist. Theobromin und Koffein kann nicht nur zu einem erwünschten Kick führen, sondern vor allem bei Kindern oder empfindlichen Menschen auch Unruhe oder Schlafstörungen verursachen. Besonders gefährlich ist Theobromin für Hunde: Bereits eine kleine Menge davon kann sie vergiften oder gar töten.
© istock/klebercordeiroAm besten Bio und nachhaltig
Die dunkle Bohne kann auch Schadstoffe enthalten: In manchen Anbauregionen werden vermehrt Schwermetalle wie Cadmium und Blei im Kakao nachgewiesen, die bei regelmäßigem Konsum zur gesundheitlichen Belastung werden können. Wenn Sie gezielt zu Bio-Varianten aus nachhaltigem Anbau greifen, sind Sie auf der sicheren Seite - und können zugleich mit reinem Gewissen genießen.
© iStock/Nuel_CruzDunkle Schokolade, weiße Zähne
Auch wenn sie weniger Zucker enthält als andere Varianten, kann dunkle Schokolade den Zähnen zusetzen. Kakaorückstände und Zuckerreste bieten den Bakterien im Mund eine ideale Nahrungsgrundlage und schädigen auf Dauer den Zahnschmelz. Nach dem Genuss ist eine gründliche Zahnhygiene daher besonders wichtig - auch das trägt neben Bio-Qualität zum reinen Gewissen bei!
© iStock/Biserka StojanovicMagenbeschwerden
Menschen, die häufig an Reflux, Sodbrennen oder anderen Magenbeschwerden leiden, sollten bei dunkler Schokolade zurückhaltend sein. Durch den hohen Kakaoanteil kann sie den Magen reizen und Beschwerden verstärken. Hier sind mildere Varianten eher zu empfehlen - und der bewusste Verzicht am späten Abend kann zur erholsamen Nachtruhe beitragen.
© iStock/Nuttawan JayawanGesund leben
Dunkle Schokolade kann ein Beitrag zur gesunden Ernährung sein oder diese zumindest nicht negativ beeinflussen, solange sie in Maßen und nicht zu oft genossen wird. Sie ersetzt jedoch niemals gesunde Grundnahrungsmittel. Neben einer ausgewogenen Ernährung gehört auch Bewegung zum Fundament eines gesunden Lebensstils.
© iStock/dulezidarQualität anstatt Quantität
Wer nicht ohne Schokolade auskommt, sollte darauf achten, dass sie einen hohen Kakaoanteil, möglichst wenig Zucker und keine künstlichen Zusätze enthält. Fairtrade- und Bio‑Qualität sind wichtige Kriterien bei der Auswahl. Es lohnt sich sowohl für die Umwelt als auch für Ihre Gesundheit, ein paar Cent mehr auszugeben und nicht zur billigsten Tafel im Discounterregal zu greifen.
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