Mad Max
Die Welt am Abgrund, die Menschheit kurz vor der Auslöschung: Filmdystopien werden seit Jahrzehnten immer wieder zu großen Kassenschlagern. Zur Ausstrahlung des Endzeit-Klassikers "Mad Max" (Bild) am 29. Juni, 22.05 Uhr auf ARTE blicken wir auf einige besonders sehenswerte (und furchteinflößende) Beispiele aus der Vergangenheit.
© Warner Bros.Metropolis
Düstere Zukunftsvisionen faszinieren das Publikum schon so lange, wie es Filme gibt. Ein sehr frühes Beispiel: Fritz Langs Stummfilm-Dystopie "Metropolis" von 1927. Um eine Revolutionärin auszuschalten, fertigen die Wissenschaftler eine künstliche Doppelgängerin, die unter den unterdrückten Arbeitern Angst und Schrecken verbreiten soll.
© Friedrich-Murnau-StiftungUhrwerk Orange
Eine ebenso düstere wie legendäre Zukunftsvision aus den 1970ern, eines der größten Meisterwerke von Stanley Kubrick: In der Romanverfilmung "Uhrwerk Orange" (1972) schlittert Alex (Malcolm McDowell, Bild) mit seinen "Droogs" von einer abscheulichen Eskapade in die nächste - bis man ihn einer radikalen "Kur" unterzieht. Schwer verdaulich, aber doch ein echter Kultfilm.
© teleschau / ArchivWestworld
"Westworld" ist nicht nur ein Freizeitpark der nahen Zukunft, in dem reiche Besucher mal so richtig die Sau herauslassen und Androiden ermorden dürfen. Der Ort ist auch die Geburtsstätte von Künstlicher Intelligenz, die nach Selbstbestimmung strebt. Der Rest ist Kinogeschichte. Auf die Verfilmung von 1974 (mit Yul Brynner, Ausschnitt Blu-ray-Cover) folgte ab 2016 mit "Westworld" eine gefeierte Serien-Adaption.
© Warner Bros.Düstere Visionen: Die großartigsten Kino-Dystopien
Abgedrehte Typen, irres Setting, ganz großes Kino. Mit seinen "Mad Max"-Filmen schuf der australische Visionär George Miller ab 1979 eine Kinoreihe für die Ewigkeit. Und den Hauptdarsteller Mel Gibson machten die postapokalyptischen Action-Kracher zum internationalen Star. Auch sehenswert: die Fortsetzung "Mad Max: Fury Road" (wieder inszeniert von George Miller) aus dem Jahr 2015 ...
© WarnerFuriosa: A Mad Max Saga
George Millers "Mad Max: Fury Road" (2015) mit Tom Hardy in der Hauptrolle gilt als Meisterwerk des modernen Action-Kinos. Von der Kritik gefeiert wurde auch das Spin-off "Furiosa: A Mad Max Saga" (2024). Der ebenso rasante wie düstere Film erzählt die Vorgeschichte der titelgebenden Kriegerin (Anya Taylor-Joy), die in "Fury Road" noch von Charlize Theron verkörpert wurde.
© WarnerDie Klapperschlange
Manhattan als Hochsicherheitsgefängnis, Terrorismus, Anarchie, jede Menge düster inszeniertes Elend - und mittendrin ein beinharter Typ, der sowieso nach seinen eigenen Regeln spielt: Snake Plissken (Kurt Russell, Bild) gehört zweifellos zu den größten Action-Ikonen der 80er-Jahre - und John Carpenters "Die Klapperschlange" (1981) zu den eindrucksvollsten Filmen jener Ära.
© Highlight / ConstantinBlade Runner
Rick Deckard (Harrison Ford) hat sich im Los Angeles des Jahres 2019 auf die Jagd nach künstlichen Menschen spezialisiert. "Blade Runner" (1982, Ausschnitt Blu-ray-Cover) ist ein äußerst konkret erzähltes Märchen und eine grausame Zukunftsvision, bei der man an der Frage verzweifelt, ob Deckard nicht selbst ein Replikant ist. 2017 fand die Geschichte mit "Blade Runner 2049" ihre Fortsetzung.
© Warner Bros.1984
Der Mensch als gläserner Knecht, gefangen in einem faschistischen System, das sogar in die Gedanken der Bürger eingreift: George Orwells "1984" (1949 erschienen) gilt als Meisterwerk der Weltliteratur. Der brisante Stoff, der bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat, wurde mehrfach für TV und Kino adaptiert. Besonders eindrucksvoll: die gleichnamige Verfilmung von Michael Radford aus dem realen Jahr 1984 (mit John Hurt).
© Orion PicturesBrazil
Kino-Dystopien sind in der Regel nichts zum Lachen, es geht aber auch anders, wie "Brazil" (1985) zeigte. Die Geschichte um Archivar Sam (Jonathan Pryce), der ins Visier eines technokratischen Überwachungsstaates gerät, präsentiert sich als schräge, schwarzhumorige Groteske. Was auch kein Zufall ist: Der kreative Kopf hinter diesem Kino-Unikat war Terry Gilliam, auch bekannt als Mitglied des Monty-Python-Ensembles.
© FoxWaterworld
Die Kritiken fielen seinerzeit durchwachsen aus, der Film hatte aber schon damals seine Fans, und er hat sie bis heute: Während andere Kino-Dystopien gerne von einer Welt ohne Wasser erzählen, ist "Waterworld" (1995, mit Kevin Costner) das genaue Gegenteil. Die Polkappen sind geschmolzen, die Kontinente des Planeten im Wasser versunken - ein Setting, in dem nur echte Überlebenskünstler durchkommen.
© Universal12 Monkeys
Bruce Willis (links, mit Brad Pitt) soll in "12 Monkeys" (1995) quer durch die Zeit reisen, um ein tödliches Virus aufzuhalten, das für das Ende der Menschheit sorgen wird: Spuren des Grotesken, Überzeichneten und Bizarren finden sich überall auf seiner verstörenden Odyssee durch eine virtuose Collage von Bildern, Tragödien und abgründigen Typen. Regie führte auch hier Terry Gilliam.
© ConcordeMatrix
Rote oder blaue Pille? "Matrix" (1999, Ausschnitt Blu-ray-Cover) spielt nicht in einer fernen Zukunft, die Gesetze von Zeit und Raum besitzen in dem futuristischen Meisterwerk mit Keanu Reeves aber ohnehin nur begrenzte Gültigkeit. Die zentrale Frage: Wie können wir wissen, ob wir tatsächlich die Realität wahrnehmen, wenn unsere Sinneseindrücke manipulierbar sind?
© Warner Bros.28 Days Later
Selten ging im Kino die Welt so schnell unter wie in "28 Days Later" (2002). Selten auch lagen Ursache und Wirkung der Apokalypse so nahe beieinander wie in Danny Boyles brillantem Horror-Schocker. Nur ein Filmschnitt trennt die kopflos handelnde Menschheit von ihrer selbstverschuldeten Auslöschung. Und sogar noch in der Endzeit ist der Mensch, und nicht der Zombie, die eigentliche Bedrohung seiner selbst. Mit "28 Years Later" erschien die Tage eine viel beachtete Fortsetzung.
© IMAGO / EntertainmentPicturesDie Stadt der Blinden
In einer namenlosen Millionenmetropole bricht eine Epidemie aus, die sämtliche Einwohner in kurzer Zeit erblinden lässt. Die Regierung schottet die Betroffenen in einer leer stehenden Nervenklinik mit Waffengewalt ab. Eine Person muss sich in "Die Stadt der Blinden" (2008) jedoch den körperlichen und moralischen Verfall aller ansehen, weil sie als Einzige nicht erblindet ist: die Frau eines Doktors (Julianne Moore).
© KinoweltPlanet der Affen
Egal, wo der Homo sapiens hinkommt, in der Regel steht er ganz oben in der Nahrungskette. Hier nicht. In "Planet der Affen" sind die Verhältnisse völlig auf den Kopf gestellt - mit Menschen, die angekettet und in Käfige gesperrt werden, während übellaunige Affen die Welt beherrschen. Basierend auf einem Roman von Pierre Boulle entstand ab den späten 60-ern eine erste große Filmreihe, ab 2011 folgten mehrere Neuverfilmungen (Bild).
© 2017 Twentieth Century FoxDie Tribute von Panem
Vor ein paar Jahren waren Verfilmungen Jugend-affiner Sci-Fi-Stoffe extrem in Mode, man denke etwa an "Die Bestimmung" und "Maze Runner". Am längsten wird aber sicher die vierteilige "Tribute von Panem"-Reihe (basierend auf Büchern von Suzanne Collins, mit Jennifer Lawrence) in Erinnerung bleiben. Die Grundidee: In einer totalitären Gesellschaft entsenden einzelne Dörfer regelmäßig ihre Teenager, die sich dann bei den "Hungerspielen" einen Kampf auf Leben und Tod liefern.
© Studiocanal GmbH / Murray CloseHer
Utopie oder Dystopie? Wunderschon oder doch eher verstörend? Dazu kann man bei diesem Film wohl unterschiedliche Meinungen haben. Spike Jonze zeichnet in "Her" (2013, auf DVD und Blu-ray erhältlich) ein Bild von der nahen Zukunft, in der sich Menschen und Computer ineinander verlieben können. In der Hauptrolle: Joaquin Phoenix.
© 2013 Warner Bros. Ent.The Purge
Ein Tag im Jahr, an dem jeder herummetzeln darf, wie er will: Das ist die Grundidee der "The Purge"-Reihe, die Themen wie hohe Kriminalitätsraten und Überbevölkerung auf ganz eigene Art verarbeitet. Brutal, zynisch und doch enorm populär. Auf den ersten Film von 2013 folgten vier Fortsetzungen. Im Bild: ein Ausschnitt aus "The Purge: Election Year" (2016).
© Universal / Michele K. ShortThe Girl with All the Gifts
Das Zombiekind Melanie (Sennia Nanua) überkommt von Zeit zu Zeit ein brennendes Verlangen nach Fleisch und Blut. Es ist die Hauptfigur in Colm McCarthys unberechenbarem Zombie-Drama "The Girl With All The Gifts" (2016), der das Publikum mit moralisch-philosophischen Fragen rund um Zugehörigkeit und Akzeptanz konfrontiert - samt aufwühlendem Ende. Unkonventionelles Zombie-Drama mit postapokalyptischem Setting, sehr sehenswert!
© SquareOne / UniversumCrimes of the Future
Sieht so der Mensch von übermorgen aus? Na hoffentlich nicht! David Cronenbergs "Crimes of the Future" (2023) erzählt von einer bizarren Zukunft, in der die Menschen unter rasanten evolutionären Veränderungen leiden. Für sein neuestes Werk konnte Kult-Filmemacher Cronenberg einige große Namen gewinnen, neben Viggo Mortensen sind auch Kristen Stewart und Léa Seydoux in dem Sci-Fi-Drama zu sehen.
© 2022 SPF Productions/Nikos NikolopoulosMemory of Water
Eine staubtrockene und ziemlich unheimliche Zukunftsvision: Schauplatz des skandinavischen Kinofilms "Memory of Water" (2023) ist eine Welt, der das Trinkwasser ausgegangen ist. Eine der zentralen Figuren: Noria (Saga Sarkola, Bild) ist als "Teemeisterin" ihres Dorfes für den Schutz einer verborgenen Quelle verantwortlich.
© Bufo Production/Kjell LagerroosThe Creator
Das Sci-Fi-Spektakel "The Creator" von Gareth Edwards spielt in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist. Für den Menschen hingegen wird die Luft immer dünner. Die KI in "The Creator" wurde eigentlich zum Schutz des Menschen erschaffen, zündete dann aber einen Atomsprengkopf über Los Angeles. Seitdem befinden sich beide Parteien im Krieg.
© Disney/20th Century Studios