Stromberg - Wieder alles wie immer
Er ist wieder da. Acht Jahre lang hatte Bernd Stromberg in "Stromberg" das Leben seiner Mitarbeiter schwergemacht. Nun darf der Chef-Fiesling in der zweiten Kinoadaption der Kultserie, "Stromberg - Wieder alles wie immer" (Bild), wieder keifen, nörgeln und in Fettnäpfchen treten. Damit befindet sich der ewige Kloschüsselbart-Träger in bester Gesellschaft, denn TV- und Filmekel haben schon immer Konjunktur gehabt.
© MadeFor Film/Stephan RaboldBernd Stromberg aus "Stromberg"
Mit Kloschüsselbart, sabberndem Machismo und hochnotpeinlicher Verzweiflung war er lange Jahre der Ekelchef der Nation: Bernd Stromberg, das intrigante Stehaufmännchen aus der fiktiven Capitol-Versicherung. Nicht wenige erkannten in der fabelhaften "Stromberg"-Serie ihren eigenen frustrierenden Büroalltag wieder. Mit dem Kotzbrocken von einem Chef fand der wunderbare Komiker und Schauspieler Christoph Maria Herbst (Bild) seine Paraderolle.
© ProSieben / BrainpoolStromberg - Wieder alles wie immer (2025)
Für "Stromberg - Wieder alles wie immer" hat sich Drehbuchautor Ralf Husmann etwas Besonderes ausgedacht. Der Film ist "Stromberg" hoch zwei oder: eine Metabenen über einer Metaebene. Waren Bernd Stromberg und seine Mitarbeiter schon in der Originalserie von einem TV-Team begleitet worden, treffen sie nun in einer pompös inszenierten Reunion-Show aufeinander. Dass dabei, auch dank Chef-Ekel Bernd Stromberg, wieder einiges aus dem Ruder läuft, versteht sich von selbst.
© MadeFor Film/Willi WeberHans-Joachim "Jo" Gerner aus "Gute Zeiten, schlechte Zeiten"
Er ist (fast) von Anfang an in der RTL-Telenovella "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" dabei - und das obwohl (oder weil?) er nicht der sympathischste Charakter: Professor Dr. Dr. Hans-Joachim "Jo" ist ein Fiesling, wie er im (Dreh-)Buche steht. Er ist intrigant, egoistisch, hinterhältig. "Die Bösewichte sind immer die reizvolleren Rollen", sagte sein Darsteller Wolfgang Bahro über diesen TV-Ekel par excellence.
© RTL / Rolf BaumgartnerClarissa von Anstetten aus "Verbotene Liebe"
Sieben Jahre lang verkörperte Isa Jank bei "Verbotene Liebe" das deutsche Serienbiest, bevor sie die ARD-Soap 2001 verließ. Mit großer Leidenschaft gab sie den Geschichten immer wieder Zunder, intrigierte und manipulierte in der Düsseldorfer High Society. 2011 kehrte die Schauspielerin zur Soap und zur Rolle der Gift-Gräfin Clarissa von Anstetten zurück. Man hatte sie vermisst.
© ARD / Anja GlitschAlfred Tetzlaff aus "Ein Herz und eine Seele"
Es gab in den 70er-Jahren kaum eine größere Straßenfegerserie als "Ein Herz und eine Seele". Die allermeisten schalteten wegen ihm ein: dem missgünstigen und missmutigen Spießer Alfred Tetzlaff, der reaktionäre Tiraden gegen "Weiber", "Sozen" und "Emigranten" im Stakkato abfeuerte, als wären es Silvesterraketen. Die kritische, ironische Anlage der Serie ging damals nicht jedem auf.
© ARD / WDRMr. Burns aus "Die Simpsons"
Die Fratze des Kapitalismus hat Überbiss und eine ungesunde Gesichtsfarbe. Die "Gelbsucht" ist allerdings nichts Besonderes im Kosmos der Zeichentrickhelden aus Springfield. Charles Montgomery Burns hingegen schon: Der geizige, gierige Milliardär mit seinen diversen körperlichen Gebrechen ist das skrupellose Epizentrum bei den "Simpsons". Anders ausgedrückt: Er ist unverzichtbar.
© ProSieben / TM Twentieth Century Fox Film CorporationJ.R. Ewing aus "Dallas"
Er gehörte zu den bekanntesten Schauspielern der Erde. Und es war eine einzige Rolle, die ihn weltweit zum Star werden ließ. Die des Schurken. Larry Hagman war J.R. Ewing, unumstrittener Star der TV-Serie "Dallas". 1978 war sie erstmals auf Sendung, 378 Folgen wurden ausgestrahlt und sorgten dafür, dass die TV-Zuschauer überall auf der Erde ein einziges großes Feindbild hatten.
© teleschau / ArchivVictoria Grayson aus "Revenge"
Die US-Serie "Revenge" erzählt eine Rachegeschichte. Eine junge Heldin kehrt nach Hause in die Hamptons zurück und will Vergeltung an denen üben, die Schuld am Tod des Vaters tragen. In ihrem Fokus: die schöne Matriarchin Victoria Grayson. Madeleine Stowe spielte das intrigante Pracht- und Machtweib preisverdächtig - 2012 war sie für den Golden Globe nominiert.
© VOX / ABC StudioDr. Gregory House aus "Dr. House"
Ein Lebensretter, der Menschen nicht mag. Eine eigenartige Idee liegt der Arztserie "Dr. House" zugrunde. Aber eine, die weltweit Millionen Fans in den Bann zog. Hugh Laurie erschuf mit dem genialen Medizin-Misanthropen Gregory House ein Unikum, das TV-Geschichte schrieb. 2012 war nach acht Staffeln Schluss.
© UniversalGeorge Costanza aus "Seinfeld"
George Costanza (Jason Alexander) aus "Seinfeld" hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. "Wir leben in einer Gesellschaft", mit solchen Sätzen beschwört er gerne ein zivilisiertes Zusammenleben. Selbst aber hat er immer wieder egoistische Anwandlungen. Als er bei einer Party Feuer wittert, rennt er Kinder und eine alte Frau über den Haufen, um sich zu retten. "Wie können Sie nur mit sich leben?", fragt ihn ein Feuerwehrmann. George: "Ich weiß es nicht".
© IMAGO / AllstarLarry David aus "Lass es, Larry"
Von George Costanza zu Larry in "Lass es, Larry" ist es nur ein Katzensprung. "Seinfeld"-Mitschöpfer Larry David habe in George viel von seinem eigenen Charakter hineiniprojiziert, heißt es. Und auch die Hauptfigur in "Lass es, Larry" - ebenfalls seine Schöpfung - ist eine Zuspitzung seiner Selbst. Der Larry David in der Sitcom ist ein Menschenfeind, der sich in seiner moralischen Empörung die Menschen zu seinen Feinden macht.
© 2020 Home Box OfficeBoris Yellnikoff aus "Whatever Works"
Und nochmal Larry David: In Woody Allens Komödie "Whatever Works" spielt der Schauspieler und Komiker einen ebenso exzentrischen wie zynischen Physikprofessor, der sich von aller Welt missverstanden fühlt und seine schlechte Laune unentwegt an seinen Mitmenschen auslässt. Ausnahmsweise treffend ist der deutsche Beititel zum Film geraten: "Liebe sich wer kann".
© Wild BunchMelvin Udall aus "Besser geht's nicht"
Auch Melvin Udall (Jack Nicholson) macht es seinem Umfeld nicht leicht, ihn zu mögen. Wie der an Zwangsneurosen leidende Schriftsteller allen möglichen Krankheitserregern aus dem Weg geht, so hält er mit seiner ungeschliffenen und unsensiblen Art auch seine Mitmenschen auf Abstand. Die Zuschauer mochten ihn umso mehr, weil sie den weichen Kern in der harten Schale genauso erkannten wie die Kellnerin (Helen Hunt) in der Tragikomödie, die sich in den Zyniker verliebt.
© Columbia PicturesKathryn Merteuil aus "Eiskalte Engel"
Das Böse in schöner Gestalt: Kathryn Merteuil (Sarah Michelle Gellar) aus "Eiskalte Engel" spielt am liebsten mit dem Glück anderer Menschen. Mit ihrem Stiefbruder Sebastian schließt sie eine Wette ab: Gelingt es ihm, die jungfräuliche Annette zu verführen, würde sie mit ihm, Sebastian, eine Nacht verbringen. Während Sebastian sich in Stellung bringt, feilt sie an einer weiteren Intrige: Sie will Rache üben an der Musikschülerin Cecile Caldwell (Selma Blair).
© StudiocanalEve Harrington aus "Alles über Eva"
Was Menschen bereit sind zu tun, um erfolgreich und berühmt zu werden, davon erzählt der Klassiker "Alles über Eva" von Joseph L. Mankiewicz. In dem Drama spielt Anne Baxter (links) eine angehende Schauspielerin, die sich die Gunst eines alternden Broadway-Stars (Bette Davis, rechts) erschleicht, um selbst den Durchbruch zu schaffen. Lügen und Intrigen sind dabei ihre Mittel zum Zweck. Übrigens: In einer Nebenrolle des Intrigenreigens ist Marilyn Monroe (Mitte) zu sehen.
© 20th Century StudiosMary Tilford aus "Infam" (1961)
Ein Film, der bis heute mit seinem Tabuburch schockiert: In "Infam" zeigt sich das moralisch Fragwürdige in der Gestalt eines Kindes. Die Schülerin Mary Tilford (Karen Balkin, Bild) tyrannisiert nicht nur ihre Mitschüler, sondern verbreitet auch die Lüge, dass ihre Lehrerinnen Karen und Martha (gespielt von Audrey Hepburn und Shirley MacLaine) ein Liebesverhältnis haben. Warum tut sie das? Aus Naivität? Aus Boshaftigkeit? Der Film gibt darauf keine Antwort.
© United Artists