Die größten Stimmen der Popmusikgeschichte
Wer hat oder hatte die schönste und ausdrucksstärkste Stimme der Popmusik? Darüber kann man trefflich streiten. Die vor 13 Jahren verstorbene Whitney Houston würde diesen Titel zweifellos verdient haben. Das ZDF würdigt die Sängerin mit der Ausstrahlung der Doku "Whitney Houston: I Wanna Dance with Somebody" (19. August, 22:45 Uhr), und bei uns eröffnet sie die - hemmungslos subjektive - Galerie mit den größten Stimmen der Popmusik-Geschichte.
© 2004 Getty Images/Pascal Le SegretainDie Unvergleichliche: Whitney Houston
Ihr konnte kein Vergleich mit anderen Sängerinnen gerecht werden, viele nannten sie schlicht "The Voice": Whitney Houston besaß einen unglaublichen Stimmumfang und überragende technische Fähigkeiten, in ihrer Stimme lag eine unfassbare Klarheit und Stärke. Als die Sängerin 2012 mit nur 48 Jahren tragisch verstarb, verlor die Popmusik eine ihrer allergrößten Stimmen.
© Mirrorpix/Chris Grieve/Getty ImagesDie Stahlbürste: Joe Cocker
Joe Cocker war immer die Stahlbürste unter den Sängern, und doch schmolzen die Herzen dahin, sobald er ans Mikrofon trat. Weil immer auch klar war, dass sich hinter der schroffen Brummbär-Fassade und den ungelenken Bewegungen ein großes Herz verbirgt. Die rauchige Stimme wurde zum Markenzeichen und machte den 2014 verstorbenen Cocker zum Weltstar.
© 2011 Getty Images/Ernesto S. RuscioDie Tragische: Amy Winehouse
Es gab in der Pop-Geschichte viele große Sängerinnen, aber nur sehr wenige, deren Stimme man schon nach einer Sekunde erkennt. Amy Winehouse war so eine Sängerin. Sie bewegte sich mit ihrer markanten Alt-Stimme souverän zwischen Soul, Jazz und R'n'B, wurde aber auch modernen Pop-Ansprüchen gerecht. Ein echtes Jahrhunderttalent - leider viel zu früh verstummt. Winehouse starb 2011 mit nur 27 Jahren.
© Dan Kitwood/Getty ImagesDie Harmonischen: Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad
Konkurrenz belebt das Geschäft - auch in der Musik: Sowohl Agnetha Fältskog (links) als auch Anni-Frid Lyngstad gaben zu, dass sie auf dem Höhepunkt des ABBA-Hypes in den 70ern stets versuchten, die jeweils andere zu übertreffen. Dabei waren ihre Stimmen auch so unübertrefflich, egal ob bei "Knowing Me, Knowing You" (Anni-Frid), "The Winner Takes It All" (Agnetha) oder im harmonischen Duett ("Dancing Queen").
© Keystone/Hulton Archive/Getty ImagesDer Unvollendete: George Michael
George Michael wurde groß mit schmissigem Wham!-Pop, brillierte später aber auch mit Disco-Tracks und R'n'B, und spätestens seit ihm ist bewiesen, dass auch weiße Männer echte Soulmusik machen können. Wer weiß, was dieser ohnehin hochdekorierte Künstler bei einem gesünderen Lebenswandel noch alles hätte erreichen können. Michael starb 2016 im Alter von 53 Jahren.
© Express Newspapers/Getty ImagesDie Gefühlsechte: Adeleals
Sie gehört zu den größten Pop-Phänomenen seit der Jahrtausendwende: Seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums "19" (2008) hängt die ganze Welt an Adeles Lippen. Weil sie große Songs schreibt und in ihrer Darbietung nie gekünstelt wirkt. Hingabe, Power, aber auch eine Verletzlichkeit, die große Männer zum Weinen bringt - das alles vereint Adele in ihrem Gesang.
© 2022 Getty Images/Gareth CattermoleDie Unverwüstliche: Tina Turner
Sie wurde in den 70-ern zum Star, ging durch die Ehe-Hölle mit Ike Turner, musste nach der Trennung wieder bei Null anfangen und kämpfte sich erneut an die Spitze: Nur wenige Sängerinnen haben so viel durchgemacht wie Tina Turner. Das Markenzeichen der im Mai 2023 verstorbenen Ausnahmekünstlerin war die energiegeladene Performance - aber auch die Erfahrungen, die sie im Leben gemacht hat, schwangen immer mit.
© Keystone / Hulton Archive / Getty ImagesDie Unantastbare: Céline Dion
Glamourös, stilvoll, in jeder Hinsicht perfekt: Etwas passenderes als eine eigene Vegas-Show kann man sich für Céline Dion im Rückblick kaum vorstellen. Die Posen, die Gefühle, das Drama: All das ist bei der Kanadierin immer "larger than life", und mit ihrer Stimme kann sie das auch stemmen. Ernsthafte Konkurrenz hat es in Céline Dions Liga nie gegeben.
© Neil Lupin/Desferns/Getty ImagesDer Abenteurer: Rod Stewart
Ein weltgewandter Abenteurer, verbunden mit einem Romantiker, in dessen Arme man sich bei starkem Seegang jederzeit retten kann: Die legendäre Reibeisenstimme von Rod Stewart transportiert beides. Rock'n'Roll und Blumenstrauß, Spitzbub und Frauenversteher - kein anderer Sänger trägt diese unschlagbare Kombination so sehr in sich wie der Brite.
© WarnerDer Unschuldige: Michael Jackson
Egal, was er später getan hat oder haben soll: Als Michael Jackson Anfang der 70er-Jahre mit den Jackson 5 erstmals die Pop-Bühne betrat, war die ganze Welt hingerissen von der Unschuld und Kraft seiner Stimme. Sie war es auch, die ihn später mit "Thriller" (1982) zum - lange Zeit unumstrittenen - King of Pop werden ließ.
© Express Newspapers/Getty ImagesDer Unersättliche: Prince
Jackos Musik war stets familienfreundlich, bei Prince hingegen ging es fast immer ums Liebemachen. Die große Lust des Meisters schlug sich auch in seinem Gesang nieder, der oft unterschätzt wird. Wer an Musik mit maximal viel Sexappeal denkt, hat wahrscheinlich die Stimme von Prince im Ohr.
© Allen BeaulieuDie Außerirdische: Björk
Manche Leute nennen ihre Stimme exotisch, wenn sie höflich bleiben wollen. Andere vernehmen das Wort einer Göttin und wieder andere denken, sie hätten es mit einem Alien zu tun. Über Björk und ihren unverwechselbaren Gesang kann man streiten. Aber man muss anerkennen: So wie sie klingt sonst keine, und wenn Björk singt, dann ist das purer Kunstausdruck.
© 2008 Getty Images/Jim DysonDer Sanftmütige: Art Garfunkel
Er mag stets im Schatten von Songwriter Paul Simon gestanden haben, doch was wären die Simon-&-Garfunkel-Klassiker wie "Bridge Over Troubled Water" und "Sound Of Silence" ohne die erhebende Stimme von Art Garfunkel? Rein, unschuldig und auch ein bisschen süßlich klingt sein Gesang - und war doch stets auch schlicht und entwaffnend schön.
© Getty ImagesDie Diva: Mariah Carey
Da ist sie, die 5-Oktaven-Frau! Mariah Careys sagenhafter Stimmumfang war von Beginn an ihr Aushängeschild und bescherte ihr viele Welthits. Über 200 Millionen Tonträger hat die US-Sängerin bis heute verkauft. Dabei ging vielleicht auch etwas Bodenhaftung verloren: In den letzten Jahren machte die Carey vor allem mit Diven-Gehabe und Peinlich-Auftritten von sich reden.
© Scott Barbour/Getty ImagesDie Unterkühlte: Annie Lennox
Dieses mysteriöse Timbre in "Here Comes The Rain Again" und "Sweet Dreams": Annie Lennox war gleichzeitig die kühlste und wärmste Stimme der Synthie-Pop-80-er. Die Eurythmics-Sängerin war zudem der einzige Popstar dieser Zeit, der es stimmlich mit Aretha Franklin aufnehmen konnte (das Duett "Sisters Are Doin' It For Themselves").
© La Lennoxa LimitedDie Kraftvolle: Christina Aguilera
Viele taten ihr anfangs Unrecht, steckten sie in eine Schublade mit ihrer Ex-"Mickey Mouse Club"-Kollegin Britney Spears. Doch schnell zeigte sich, was Christina Aguilera vielen Konkurrentinnen ihrer Generation voraus hat: Sie kann wirklich singen. Und nur wenige besitzen dabei eine ähnliche Kraft, Seele und Tiefe.
© Tim Alban/Getty ImagesDer Unerreichte: Freddie Mercury
Eine Lobpreisung aus berufenem Mund: Opernstar Montserrat Caballé, mit der Queen-Frontmann Freddie Mercury das Duett "Barcelona" aufnahm, schwärmte über seine Stimme: "Seine Technik war erstaunlich. Er konnte problemlos die Gesangsregister wechseln und besaß große Musikalität." Beweis gefällig? Einfach noch mal "Bohemian Rhapsody" anhören.
© Fox Photos/Hulton Archive/Getty ImagesDer König: Elvis Presley
Natürlich war er zuallererst der "King" des Rock'n'Roll. Doch Elvis Presley schaffte es mit seiner unglaublich vielseitigen Stimme, die unterschiedlichsten Emotionen und Genres zu bedienen. Egal, ob mit Kuschelstimme oder Rhythm'n'Blues-Ekstase, ob mit Gospel-Inbrunst oder Country-Twang: Presley konnte als Interpret jeden Song mit Leben füllen.
© Sony BMG ArchiveDie Königin: Aretha Franklin
Sie steht über allen: Darüber, dass Aretha Franklin nicht nur die Königin des Soul, sondern die größte Stimme der Popmusik aller Zeiten ist, gibt es kaum zwei unterschiedliche Meinungen. Wer es nicht glaubt: Einfach mal "Amazing Grace" (Bild) anschauen, den Mitschnitt ihres 1972er-Konzerts in Los Angeles. Erhebender und erhabener war Gospel-, Soul- und Popmusik nie.
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