Isabelle Huppert
Frankreich darf mit Fug und Recht als Filmnation bezeichnet werden. Groß ist die Zahl weltberühmter Filmstars, die das Land hervorgebracht hat. Natürlich gehört auch sie dazu: Isabelle Huppert (Bild). Einer ihrer Filme charakterisiert die Schauspielerin treffend: "Eine Frau mit berauschenden Talenten" (TV-Ausstrahlung in der Nacht von Sonntag, 23. Februar, auf Montag, 0.15 Uhr im Ersten). Wir blicken auf die größten Stars des französischen Kinos.
© Getty Images/AFP/Alberto PizzoliIsabelle Huppert
Nachdem sie 1980 im Mega-Flop "Heaven's Gate" zu sehen war, spielte Isabelle Huppert nur noch selten in US-Filmen. Die 1953 in Paris geborene Schauspielerin brillierte stattdessen in vielen europäischen Produktionen, etwa in "Elle" (für den sie eine Oscar-Nominierung erhielt) von Paul Verhoeven sowie in Werken von Claude Chabrol ("Madame Bovary") und Michael Haneke ("Die Klavierspielerin").
© 2021 Getty Images/Theo WargoCatherine Deneuve
Catherine Deneuve wurde 1943 in Paris in eine Schauspielerfamilie hineingeboren. Als 13-Jährige stand sie erstmals vor der Kamera, später spielte sie in Klassikern wie "Die Regenschirme von Cherbourg", "Ekel", "Belle de Jour" und "Die letzte Metro" die Hauptrolle. Deneuve steht noch immer regelmäßig vor der Kamera, zuletzt 2024 für die in Cannes aufgeführte Komödie "Marcello Mio".
© Reporters Associes/Gamma-Rapho via Getty ImagesFanny Ardant
François Truffaut verhalf ihr mit seinem Drama "Die Frau nebenan" zum Durchbruch und machte sie zu seiner Muse: Die große Fanny Ardant, 1949 in Westfrankreich geboren, spielte ab den 80-ern in Filmen von Volker Schlöndorff ("Eine Liebe von Swann"), Alain Resnais ("Liebe bis in den Tod") und anderen. Für das Liebesdrama "Im Herzen jung" (2021) war sie zuletzt wieder für einen César nominiert, zweimal konnte sie den begehrten Filmpreis gewinnen.
© Getty Images/Stefania M. D'AlessandroJean-Paul Belmondo
Comedystar, Actionheld, vor allem aber eine Schlüsselfigur der Nouvelle Vague: Jean-Paul Belmondo war einer der wandlungsfähigsten Stars des französischen Kinos. Godards "Außer Atem" war 1959 sein Durchbruch. Anschließend drehte er mit allen französischen Filmemachern von Rang und Namen wie Truffaut, Chabrol und Melville. Belmondo starb am 6. September 2021 im Alter von 88 Jahren.
© Getty ImagesAlain Delon
Wenn sich Alain Delon in seinen letzten Lebensjahren politisch äußerte, wollte man meist nur noch weghören. Nicht wegschauen hingegen kann man, wenn man Delon, Jahrgang 1935, in seinen großen Filmen sieht: "Nur die Sonne war Zeuge", "Der Leopard", "Eiskalte Engel", "Der Swimmingpool". Im August 2024 starb die Schauspiellegende mit 88 Jahren.
© Keystone Features/Getty ImagesBrigitte Bardot
Nur 20 Jahre dauerte die Karriere von Brigitte Bardot, bis die 1934 in Paris geborene Schauspielerin 1973 aus dem Filmgeschäft ausstieg. Vor allem Jean-Luc Godards "Die Verachtung" machte sie zur Legende. Später engagierte sich "BB", die auch eine kurze Karriere als Chanson-Sängerin ("Harley Davidson") verfolgte, für den Tierschutz und in der Politik.
© Evening Standard/Getty ImagesPierre Richard
Mit seinem verschmitzten Lächeln spielte sich der Komiker in die Herzen des Publikums: Mit "Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh" (1972) gelang Pierre Richard (Bild, mit Mireille Darc) international der Durchbruch. In späteren Jahren begeisterte er auch in ernsten Rollen ("Die Rezepte eines verliebten Kochs", 1996). Zuletzt war Richard im Historiendrama "Jeanne du Barry" (2023) als Duc de Richelieu zu sehen.
© Keystone Features/Hulton Archive/Getty ImagesJean-Pierre Léaud
Die Rolle des Antoine Doinel in fünf Truffaut-Filmen - von "Sie küssten und sie schlugen ihn" (1958) bis "Liebe auf der Flucht" (Bild, 1978) - prägte das Leben von Jean-Pierre Léaud. Der 1944 in Paris geborene Schauspieler drehte aber auch mit Godard ("Die Chinesin"), Bertolucci ("Der letzte Tango in Paris") und Aki Kaurismäki ("Le Havre").
© Concorde FilmverleihSimone Signoret
Geboren in Wiesbaden, wurde Simone Signoret (1921-1985) in den 50er-Jahren zu einem der größten Kinostars Frankreichs. Filme wie "Die Teuflischen, "Die Hexen von Salem" und "Der Weg nach oben", für den sie den Oscar erhielt, machten sie zur gefragten Charakterdarstellerin. Signoret engagierte sich auch politisch, etwa für nukleare Abrüstung.
© Ullstein Bild via Getty ImagesGérard Depardieu
Alkoholprobleme, vermeintliche Steuerflucht, seine Freundschaft mit Wladimir Putin - die Liste der Aufregerthemen ist lang, wenn man auf das Leben von Gérard Depardieu blickt. Ebenso lang aber ist die Liste der Erfolgsfilme des Schauspielers, der 1948 in Zentralfrankreich geboren wurde: "1900", "Cyrano von Bergerac", "1492 - Die Eroberung des Paradieses". Zuletzt war Depardieu als "Maigret" (2022) im Kino zu sehen.
© Getty Images/Clemens BilanJacques Tati
Als exzentrischer und doch liebenswerter Monsieur Hulot wurde Jacques Tati (1907-1982) bekannt. Der Franzose drehte nur wenige Filme, in denen er meist wenig sprach - schon einfache Gesten reichten ihm, um sein Publikum zum Lachen zu bringen. Tati war der größte Slapstick-Komiker des Tonfilms. Für seine Komödie "Mein Onkel" (1958) gewann er einen Auslandsoscar.
© Marc Gantier/Gamma-Rapho via Getty ImagesLouis de Funès
Neben Jacques Tati ist er wohl der lustigste Leinwandfranzose aller Zeiten: Louis de Funès (1914-1983). Keiner konnte so schön aus der Haut fahren wie der französische Komiker, etwa als "Gendarm von St. Tropez" oder als Restaurantkritiker in "Brust oder Keule" (Bild). Privat galt er als stiller, zurückhaltender Rosenliebhaber.
© StudiocanalJuliette Binoche
Sie ist einer der erfolgreichsten Frankreich-Exporte der letzten Jahre: Juliette Binoche, 1964 in Paris geboren, zählt spätestens seit ihrem Oscar für "Der englische Patient" zu den großen Schauspielerinnen weltweit. "Drei Farben: Blau", "Chocolat" und die 2014er-Version von "Godzilla" zählen zu ihren bekanntesten Filmen. In "High Life" flog sie 2018 mit Robert Pattinson ins All.
© Pablo Cuadra/Getty ImagesKad Merad
Kad Merad fing in den 90-ern als TV- und Radio-Komiker an, ab den frühen 2000-ern machte er sich auch als Schauspieler einen Namen - und das nicht nur in seiner Heimat. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Die Kinder des Monsieur Mathieu" (2004), "Keine Sorge, mir geht's gut" (2006) und natürlich "Willkommen bei den Sch'tis" (2008), der erfolgreichste französische Film aller Zeiten.
© Getty Images/Ian GavanMichèle Morgan
Ihre Schauspielkarriere begann 1938 in dem Drama "Hafen im Nebel". Während des Zweiten Weltkriegs ging Michèle Morgan (1920-2016) nach Hollywood, wo sie an der Seite von Stars wie Humphrey Bogart und Peter Lorre spielte. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat avancierte die Schauspielerin mit den "schönsten Augen des Kinos" zu einem der beliebtesten Kinostars.
© Ullstein Bild via Getty ImagesJean Gabin
Der Pariser Jean Gabin (1904-1976), hier mit Kollegin Farncoise Arnoul, prägte das frühe französische Kino wie kein Zweiter. "Die große Illusion", "Hafen im Nebel" und "Bestie Mensch" machten ihn in den 30-ern zum Star. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Hollywood kehrte er nach Frankreich zurück, wo er nicht nur teure Pferde züchtete, sondern auch in reifen Rollen brillierte. Am bekanntesten: Gabins drei Auftritte als Kommissar Maigret.
© Hulton Archive/Getty ImagesDanielle Darrieux
Auf eine so lange Karriere können nur die wenigsten Schauspieler zurückblicken: 1931, als sie gerade einmal 14 Jahre alt war, stand Danielle Darrieux zum ersten Mal vor der Kamera. Zuletzt war sie 2010 in einem Film zu sehen. Die in Bordeaux geborene Leinwandlegende - "Madame de ..." und "8 Frauen" gehören zu ihren weiteren Filmen - starb 2017 mit 100 Jahren.
© Evening Standard/Hulton Archive/Getty ImagesJean Rochefort
Er war der Kompagnon von "Cartouche, dem Bandit" und "Der Mann der Friseuse": Insgesamt wirkte Jean Rochefort seit den 60er-Jahren in rund 150 Filmen mit. Vor allem im Komödienfach begeisterte er. Aber auch als Charakterdarsteller, etwa in "Wenn das Fest beginnt ...", konnte der in Paris geborene Rochefort (1930-2017) überzeugen.
© Boris Horvart/AFP via Getty ImagesYves Montand
Der in der Toskana geborene Yves Montand (1921-1992) begann seine Karriere in den 40er-Jahren als Chanson-Sänger, bevor er zum Film wechselte. Berühmt wurde er mit dem Thriller "Lohn der Angst", außerdem spielte der Ehemann von Simone Signoret an der Seite von Marilyn Monroe ("Machen wir's in Liebe") und Barbra Streisand ("Einst kommt der Tag ...").
© Reg Lancaster/Express/Getty ImagesJeanne Moreau
Von Orson Welles über François Truffaut und Louis Malle bis Rainer Werner Fassbinder und Wim Wenders: Jeanne Moreau (1928-2017) hat mit einigen der bedeutendsten europäischen Regisseure ihrer Zeit gearbeitet und die meisten davon - wie sie selbst einst sagte - geliebt. Ihre wohl schönste Rolle hatte sie 1962 in Truffauts "Jules und Jim".
© Getty Images/Hulton ArchivePhilippe Noiret
Philippe Noiret (1930-2006) spielte zynische Showmaster ("Masken"), sentimentale Kinovorführer ("Cinema Paradiso"), lebensüberdrüssige Prasser ("Das große Fressen") und dekadente Bonvivants ("Alexandre, der Lebenskünstler"). Der Mann aus Lille, der einen dandyhaften Lebensstil pflegte, drehte bis kurz vor seinem Tod - zumeist mehrere Filme im Jahr.
© Getty Images/Pascal Le SegretainChristian Clavier
Er steht für eher leichte Unterhaltung, avancierte in den letzten 20 Jahren aber trotzdem zu einem der größten Stars des französischen Kinos: Christian Clavier spielte (an der Seite von Gérard Depardieu) in zwei "Astérix"-Filmen den Titelhelden, später wurden auch seine "Monsieur Claude"-Filme zu internationalen Hits. zuletzt war er mit der Komödie "Oh la la - Wer ahnt denn sowas?" (2024) im Kino zu sehen.
© Getty Images/Michael BucknerMichel Piccoli
Michel Piccoli (1925-2020) spielte in über 200 Filmen unter anderem an der Seite von Brigitte Bardot sowie unter der Regie von Alfred Hitchcock, Luis Buñuel und Jean-Luc Godard. In seiner mehr als 70 Jahre währenden Filmkarriere stand er für Klassiker wie "Die Verachtung", "Topas", "Belle de Jour" und "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" vor der Kamera.
© Getty Images/Pascal Le SegretainJean-Louis Trintignant
Nach 140 Filmen (darunter "Ein Mann und eine Frau", "Drei Farben: Rot") hatte Jean-Louis Trintignant eigentlich schon mit der Schauspielerei abgeschlossen. Doch sieben Jahre nach seinem Rückzug aus der Filmbranche machte er für Michael Haneke eine Ausnahme. "Liebe" brachte ihm weitere Filmpreise ein, das Drama selbst wurde 2013 mit dem Auslandsoscar ausgezeichnet. 2022 starb Trintignant mit 91 Jahren.
© Getty Images/Keystone/Hulton ArchiveAudrey Tautou
Zuletzt sah man sie unter anderem in der Komödie "The Jesus Rolls" als Nymphomanin mit Orgasmusschwierigkeiten. Auch sonst tut Audrey Tautou viel, um nicht immer mit dieser einen Rolle verbunden zu werden. Aber es hilft nichts: Für viele wird die 1976 in Beaumont geborene Tautou für immer "Amélie" bleiben.
© MJ Kim/Getty ImagesVincent Cassell
Vincent Cassel, 1966 in Paris geboren, zählt längst zu den größten Filmstars der Welt. In Hollywood drehte er unter anderem "Ocean's Twelve", "Tödliche Versprechen", "Jason Bourne" und "Black Swan", zuletzt war er in David Cronenbergs "The Shrouds" (2024) zu sehen. Seinen Durchbruch feierte er jedoch Frankreich: mit Mathieu Kassovitz' "Hass" (1995).
© Getty Images/MJ KimJean Reno
Eigentlich heißt er Juan Moreno y Herrera Jiménez: Die spanischen Eltern von Schauspieler Jean Reno flohen vor dem Franco-Regime ins französischsprachige Marokko, wo der Schauspieler 1948 auf die Welt kam. Mit 17 zog er nach Frankreich und wurde zum Star. Luc Besson machte ihn mit Filmen wie "Nikita" und "Léon - Der Profi" berühmt, in Hollywood spielte Reno unter anderen in "Mission: Impossible" und "The Da Vinci Code - Sakrileg".
© Getty Images/Elisabetta VillaIsabelle Adjani
Fünf Césars gewann Isabelle Adjani bereits - Rekord! Die 1955 in Paris geborene Schauspielerin mit den deutschen und algerischen Wurzeln spielte unter anderem in "Camille Claudel" und "Die Bartholomäusnacht". Auch für Roman Polanski ("Der Mieter"), François Truffaut ("Die Geschichte der Adèle H.") und Werner Herzog ("Nosferatu - Phantom der Nacht") stand sie vor der Kamera.
© Loic Venance/AFP via Getty ImagesAnna Karina
Geboren wurde Anna Karina (1940-2019) im dänischen Solbjerg als Hanne Karin Bayer. Nach einer Karriere als Model, für die sie nach Paris übersiedelte, wurde sie schließlich von Jean-Luc Godard als Schauspielerin entdeckt. Sieben Filme entstanden mit dem Regisseur, mit dem sie damals auch verheiratet war - unter anderem "Elf Uhr nachts" an der Seite von Jean-Paul Belmondo sowie "Eine Frau ist eine Frau".
© Evening Standard/Hulton Archive/Getty ImagesCharles Boyer
Fünf Oscarnominierungen und ein Ehrenoscar zeigen: Charles Boyer (1899-1978) war nicht nur in seiner französischen Heimat ein Star. Schon 1929 ging Boyer nach Hollywood, wo er an der Seite von Katherine Hepburn, Marlene Dietrich, Ingrid Bergman und Olivia de Havilland vor allem Liebhaber spielte. Charles Boyer engagierte sich auch für die französisch-amerikanische Freundschaft.
© Getty Images/Larry Ellis/Express/Hulton ArchiveJean Marais
Jean Marais (1913-1998) wurde vor allem durch seine Rolle als Superschurke Fantomas bekannt. Der Schauspieler aus der Normandie war der Lebensgefährte von Regisseur Jean Cocteau, der ihn unter anderem in den Meisterwerken "Es war einmal" und "Orpheus" besetzte. In den 50er- und 60er-Jahren stand Marais auch bei vielen Mantel-und-Degen-Filmen vor der Kamera.
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