Bares für Rares 19. August 2025
Die Verkäuferinnen waren bereits zufrieden, überbieten wollte ihn keiner mehr - da tat "Bares für Rares"-Händler Walter Lehnertz es einfach selbst ...
© ZDFBares für Rares 19. August 2025
Doch von vorn: Ein "Dachbodenfund" aus einem alten Haus, das ihr Eltern sich gekauft hatten, sei das mitgebrachte Objekt, erklärte Felicitas, die mit Mama Monika zu "Bares für Rares" angereist war. Von daher hatte das Kinder-Tretauto für beide keinen emotionalen Wert. Und ihre kleine Tochter damit fahren lassen, wollte Feli wegen Sicherheitsbedenken auch nicht.
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Beide seien fest entschlossen, ohne das Spielzeuggefährt wieder heimzufahren. Zwar seien 100 Euro dafür ihre Schmerzgrenze, aber selbst für weniger würden sie es vermutlich abgeben, gestanden sie abseits von Experten- und Händlerraum. Von Experte Sven Deutschmanek (links) erhofften sie sich noch ein paar Hintergrundinformationen.
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Dem gefiel das Auto, er machte allerdings auch auf Schäden aufmerksam. So sei etwa die Hupe kaputt, außerdem sei beim Schubstangenantrieb eine Halterung gerissen. Diese zu reparieren sei jedoch "kein Zauberwerk. Ein guter Schlosser kriegt das hin", versicherte Sven Deutschmanek. Und die Hupe ließe sich einfach nachkaufen.
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Hergestellt worden sei das unter dem Namen "Young Master" vertriebene Fahrzeug wohl Ende der 1970er- oder Anfang der 1980er-Jahre, vermutete der Experte. Und zwar irgendwo in Asien. Als Besonderheit und "sehr schön" empfand er die Weißblechkarosserie, einzig die Stoßstangen seien aus Kunststoff. Insgesamt sei der äußere Zustand "eigentlich noch ganz nett".
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Als großen Vorteil wertete Sven Deutschmanek, dass "der VW Käfer eins der bekanntesten Fahrzeuge der Welt ist - da gibt's Sammler für. Also, so was lässt sich sehr gut verkaufen nur aufgrund des Fahrzeugmodells!" Was waren da schon die kleinen Beschädigungen! Aber würden Moni und Feli tatsächlich die gewünschten 250 bis 300 Euro erzielen können?
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Ganz so optimistisch war der Experte dann doch nicht, er glaubte eher an 150 bis 200 Euro. Auch damit wären Mutter und Tochter zufrieden, daher machten sie sich auf in den Händlerraum, wo der rote Flitzer durchaus Anklang fand. "Der ist toll", lobte etwa Lisa Nüdling (Zweite von links). Und Daniel Meyer (Dritter von links) stieg gleich mit 100 Euro ein.
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Das ging ja schon mal gut los. Und es wurde noch besser: Auch Walter "80-Euro-Waldi" Lehnertz (Bild) und Friedrich Häusser boten mit, die Gebote stiegen zunächst auf 120, dann 150 und 160 Euro, bis Waldi mal wieder seine berühmte "80" ins Spiel bringen konnte: "Ich mach' 180!" Diesmal war ihm das aber offenbar selbst nicht genug ...
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"Ach komm, Quatsch - 200. Auch wenn ich die Expertise schon habe, egal", überbot er sich selbst. Feli, längst zufrieden, pokerte: "Geht noch a bissle was oder war's des?", Und siehe da: "Ja, 210" war Waldi bereit zu zahlen, woraufhin Feli schon leise jubelte: "Jouh! Wir freuen uns, ja." Waldis verblüffende Reaktion? "Dann mach' ich 220!"
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Was war denn mit dem los? Kollege Benjamin Leo Leo (Zweiter von rechts) merkte vorsichtig an, dass das Auto Waldi eigentlich schon längst gehören würde, er also gar nicht weiter bieten musste. Doch der war offenbar in Spendierlaune. Als Daniel Meyer (Dritter von links) zu ihm blickend witzelte: "Geht da noch was?", ging Waldi tatsächlich drauf ein ...
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"Ich sag' jetzt noch einmal was: 250, und dann ist hier Ruhe!" Lehnertz wunderte sich über sich selbst: "Also viermal überboten habe ich mich auch noch nie." Beim Hinblättern der Scheine fand er eine Erklärung: "Ist ein Sympathiegebot." Für das Auto hatte er bereits Pläne: "Also, ich werde da 'ne Kunstinstallation draus bauen."
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Feli und Moni waren mit dem Verlauf des Handels "ganz happy" und fuhren "glücklich nach Hause". Und es kam natürlich noch mehr unter den Hammer: Zwillingspapa Martin (links) hatte eine Taschenuhr aus brüniertem Stahl mitgebracht, die aus der Zeit von circa 1885 bis 1890 stammte. "Eine Digitaluhr" sei das, bemerkte Experte Patrick Lessmann.Bares für Rares 19. August 2025
Sehr zum Erstaunen von Moderator Horst Lichter (Bild), der sich veräppelt fühlte. Doch tatsächlich hatte der Experte recht. "Digitaluhr" bedeute nämlich nichts anderes, als dass die Zeit auf dem Messgerät mit Zahlen angezeigt werde anstatt mit Zeigern. Möglich war das hier dank des patentierten Pallweber-Systems.
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Das gute Stück aus Martins Uhrensammlung stammte aus dem Hause des Schweizer Uhrenfabrikanten und Politikers Gedeon Thommen (1831-1890). 800 bis 1.500 Euro wünschte sich der Verkäufer, die Expertise belief sich jedoch nur auf 600 bis 800. 650 Euro von Benjamin Leo Leo wurden es schließlich. Immerhin kam die Uhr "in gute Hände", tröstete sich Martin.Bares für Rares 19. August 2025
Dann brachte Jürgen eine Bronzeschale nach einem Entwurf des Künstlers Jean Eduard Dannhäuser (1868-1925). Eine "typische Taschenuhr-Schale", witzelte Benjamin Leo Leo aufgrund seines vorherigen Kaufs. Expertin Friederike Werner fand das Stück "sehr, sehr schön und geheimnisvoll. Da entspinnen sich ganz viele Geschichten."
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Bekommen hatte Jürgen die Schale einst zu DDR-Zeiten von einem guten Freund, der sie bei seiner Ausreise in die BRD nicht mitnehmen konnte. Die erhofften 2.500 Euro würde er wohl nicht bekommen, glaubte die Expertin, die 1.800 bis 2.000 Euro für realistisch hielt. Am Ende wurden es sogar nur 1.000 von Daniel Meyer. Jürgen war dennoch "zufrieden".
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Martinas Erwartungen wurden dagegen übertroffen. Sie erhoffte sich für das von ihrer Mutter vermachte Jugendstil-Collier aus versilbertem 585er-Gelbgold mit Naturperlen und Diamanten 400 Euro und erfuhr von Experte Patrick Lessmann, dass auch 450 bis 550 Euro drin sein könnten. Und es kam sogar noch besser ...
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Vor allem Waldi und Lisa Nüdling schienen Gefallen an dem gute Stück zu finden und waren sich einig, dass es "schön zu Jeans" aussehen würde. Den Zuschlag für die Kette aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert bekam dann allerdings Daniel Meyer: 700 Euro zahlte er dafür! Martina freute sich, "dass das Schmuckstück so gut angekommen ist".
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Sie hätten mit Reisen ein teures Hobby und mit dem Traumland Japan ein teures Reiseziel, erklärten Anja und Sebastian, warum sie ihr geerbtes 800er-Silberbesteck verkaufen wollen. Das Set von circa 1890 bis 1900 war vollständig erhalten und bestand aus 111 Teilen. Besonderes Higlight überdies: der originale Lederkoffer, in dem es sich befand.
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Minimum 2400 Euro wollte das Paar für alles zusammen haben. Expertin Friederike Werner glaubte gar, das Set aus dem Hause Heider & Sohn könnte 3.500 Euro erzielen. Am Ende schlug erneut Daniel Meyer zu: Für 2.900 Euro wechselte das "traumhaft schöne" (Lisa Nüdling) Tafelsilber den Besitzer, und die Japan-Reisekasse war aufgefüllt.
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"Das ist wirklich ein Sammlerstück, das ist ja nicht zu benutzen, das ist wirklich museal", fasste Händlerin Lisa Nüdling zusammen, was das letzte Objekt der Folge ausmachte. Es handelte sich um einen Autographenfächer, auf dem die Pianistin und Künstlerin Frieda Wiedemann um 1900 herum Widmungen damaliger Münchner Promis gesammelt hatte.
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So etwas sieht man nicht alle Tage. Daher fand Experte Sven Deutschmanek es auch schwierig, einen Schätzpreis zu nennen. Er glaube aber, dass sicher jemand bereit wäre, 250 bis 350 Euro für das Stück Zeitgeschichte zu zahlen. Passt zum 300-Euro-Wunschpreis von Monika und Wolfgang - und zu den 320 Euro, die Friedrich Häusser schließlich zahlte.
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