"Bares für Rares"
"Das ist unglaublich", konnte Horst Lichter in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" seinen Augen kaum trauen. Denn plötzlich stand das Ebenbild seiner Expertin am Pult. Der Moderator aber verbarg seine Begeisterung, bis die Expertise beendet war.
© ZDF"Bares für Rares"
Heide Rezepa-Zabel lächelte bereits, als Esther und Maike aus Ettenheim und München ans Pult traten. Mitgebracht hatten sie einen Schiffchenring, der seit 30 Jahren in Familienbesitz war. Doch nicht das Objekt sorgte für Heiterkeit. Horst Lichter konnte sich nur mit Mühe zurückhalten.
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Heide Rezepa-Zabel erkannte, dass der Ring im Laufe der Zeit umgearbeitet worden war. Nur das Schiffchen aus Silber mit Diamanten (0,18 Karat) war antik (1875 bis 1900). Die Ringschiene aus 583er-Gold sowie die eingefassten Saphire stammten hingegen aus späterer Zeit - vermutlich nach 1958, erst danach wurde der entsprechende Stempel verwendet.
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Nun hatte Horst Lichter ausreichend Expertenwissen gehört und kündigte mit großen Augen an, jetzt "etwas ganz Verrücktes" zu machen - "etwas, das ich noch nie im Leben gemacht habe. Pass mal auf jetzt", rief er in Richtung Rezepa-Zabel. Anscheinend hatte es ihn schon die ganze Zeit in den Fingern gejuckt ...
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Und so schritt Lichter zur Tat: Er stellte sich neben die Tochter und verwies Maike an seinen Platz hinterm Pult. Jetzt hatte er die Verkäuferin und Expertin direkt nebeneinander. "Das ist ja unglaublich", prustete er über die verblüffende Ähnlichkeit. Im Studio brach Gelächter aus - ein waschechter "Doppeltes-Lottchen"-Moment bei "Bares für Rares".
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"Wahnsinn", stimmte auch die Expertin zu: "Verrückt", denn "auch die Brille" der beiden Frauen war fast gleich, meinte Rezepa-Zabel. Lichter fragte schnell nach der Adresse der Verkäuferin: "Falls die Frau Doktor mal kurzfristig krank ist, dann können wir dich dahin stellen." Doch zurück zum Verkaufsobjekt: Wie hoch war der Wunschpreis?
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Verkäuferin Maike nannte 350 Euro als Wunschpreis für ihren Ring. Doch allein der Goldwert lag schon bei 220 Euro, und so schätzte Expertin Rezepa-Zabel den Ring sogar auf 400 bis 500 Euro. Auch im Händlerraum kam der Mariage-Ring hervorragend an: "Wirklich schön", lautete da das erste Lob einer Händlerin.
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"Ein wirklich schöner Schiffchen-Ring", erklärte Liza Kielon, als sie den Schmuck genau unter die Lupe nahm. Auch Fabian Kahl betonte die schöne Form dieser Ringe, die "typisch und sehr beliebt Ende des 19. Jahrhunderts waren". Aber auch aktuell waren diese Art der Ringe "sehr gut verkäuflich", bekräftigte der Händler.
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Kahl war der erste Händler, der bot: 300 Euro. Doch auch seine Kollegen hatten großes Interesse an dem begehrten Schmuck. Julian Schmitz-Avila erhöhte auf 400 Euro, Markus Wildhagen bot 420 Euro und Kahl 500 Euro. Die Expertisengrenze war somit erreicht, aber der Streit um den beliebten Schiffchen-Ring noch nicht entschieden.
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Nach einem spannenden Duell zwischen Kahl und Schmitz-Avila landete das letzte Gebot für den Ring - "mit der schönen Komposition und den herrlichen Saphiren" - sogar bei 600 Euro. Dafür erhielt Kahl den Zuschlag. "Das freut mich sehr", zeigte sich der Händler begeistert, und auch die Verkäuferin war mehr als glücklich über den hohen Preis.
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein alter Fotoapparat aus Mahagoniholz mit Dreifuß-Stativ von Detlev Kümmel zwischen 1910 und 1920 datiert. Das Objektiv stammte von Hugo Meyer Optische Werke (Görlitz). Gewünscht wurden 300 Euro, geschätzt 300 bis 400 Euro und von Markus Wildhagen 420 Euro gezahlt.
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Ein "retro-futuristisches" Armband aus den 1970er-Jahren fand Heide Rezepa-Zabel "eine ganz tolle Arbeit". Es war aus Stäben in 585er-Weißgold gearbeitet und im "Topzustand". Der Wunschpreis lag bei 2.000 Euro, die Expertin schätzte 2.500 bis 2.800 Euro und Fabian Kahl zahlte 2.400 Euro.
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Friederike Werner datierte eine niederländische Duftdose in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Für das Objekt aus 833er-Silber mit Glassteinen wünschte sich der Verkäufer 500 Euro. Doch die Expertin schätzte nur 150 bis 200 Euro. Am Ende zahlte Markus Wildhagen 200 Euro.
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Detlev Kümmel erkannte den bekannten Designer des außergewöhnlichen Kinderwagens sofort: Luigi Colani. Der "Weltkünstler" hat das Objekt aus PVC um 1970 für die französische Firma MG entworfen. Gewünscht wurden 100 Euro, Kümmel schätzte 400 bis 500 Euro und Liza Kielon zahlte 310 Euro für den "Eyecatcher".
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