25 Jahre "The Cell"

Blickfang: Diese Filme und Serien stechen sofort ins Auge

Sie fallen aus der Art, stechen hervor, sind außergewöhnlich - und deshalb ein Blickfang: Manche Filme und Serien setzen auf einen einzigartigen Stil, der sie unverwechselbar macht - und der ganze Genres geprägt hat. Zum 25-jährigen Jubiliäum von Tarsem Singhs visuellem Feuerwerk "The Cell" präsentiert die Galerie ein Schaulaufen der Stil-Kuriositäten.
Diese Filme und Serien stechen sofort ins Auge
Sie fallen aus der Art, stechen hervor, sind außergewöhnlich - und deshalb ein Blickfang: Manche Filme und Serien setzen auf einen einzigartigen Stil, der sie unverwechselbar macht - und der ganze Genres geprägt hat. Zum 25-jährigen Jubiliäum von Tarsem Singhs visuellem Feuerwerk "The Cell" präsentiert die Galerie ein Schaulaufen der Stil-Kuriositäten.
© IMAGO / Allstar
Tarsem Singhs "The Cell" manifestiert sich als Psycho-Thirller, doch selten gestaltete sich die Jagd auf einen Killer visuell so bildgewaltig wie hier: Jennifer Lopez spielt eine Psychotherapeutin, die mithilfe einer experimentellen Therapietechnik in das Unterbewusste eines im Koma liegenden Serienmörders eintaucht. Und das tut auch der Film, der für die Seelenlandschaft des Psychos visuell eindrucksvolle, mitunter surreale Bilder findet.
The Cell
Tarsem Singhs "The Cell" manifestiert sich als Psycho-Thirller, doch selten gestaltete sich die Jagd auf einen Killer visuell so bildgewaltig wie hier: Jennifer Lopez spielt eine Psychotherapeutin, die mithilfe einer experimentellen Therapietechnik in das Unterbewusste eines im Koma liegenden Serienmörders eintaucht. Und das tut auch der Film, der für die Seelenlandschaft des Psychos visuell eindrucksvolle, mitunter surreale Bilder findet.
© IMAGO / Allstar
Mit seinem Sci-Fi-Spektakel "Dune: Part Two" verfrachtete Regisseur Denis Villeneuve das Kinopublikum 2024 abermals auf den Wüstenplaneten Arrakis - und wagte obendrein ein Experiment. Im Kontrast zu den warmen Sandtönen siedelte er eine Szene auf dem Heimatplaneten der fiesen Harkonnen an.
Dune: Part Two
Mit seinem Sci-Fi-Spektakel "Dune: Part Two" verfrachtete Regisseur Denis Villeneuve das Kinopublikum 2024 abermals auf den Wüstenplaneten Arrakis - und wagte obendrein ein Experiment. Im Kontrast zu den warmen Sandtönen siedelte er eine Szene auf dem Heimatplaneten der fiesen Harkonnen an.
© 2023 Warner Bros. Entertainment
Unter der Schwarzen Sonne von Giedi Prime hat Harkonnen-Spross Feyd-Rautha, gespielt von Austin Butler, seinen großen Auftritt. Villeneuves Vision: "Ich wollte ein Schwarz-Weiß, das fremd und aus einer anderen Welt zu kommen schien, ein Sonnenlicht, das wir im Kino noch nicht gesehen haben." Sein Kameramann Greig Fraser hatte darauhin die Idee, mit Infrarot zu drehen. Das Ergebnis: Sonnenlicht, das keine Farben hervorbringt, sondern sie stattdessen vernichtet.
Dune: Part Two
Unter der Schwarzen Sonne von Giedi Prime hat Harkonnen-Spross Feyd-Rautha, gespielt von Austin Butler, seinen großen Auftritt. Villeneuves Vision: "Ich wollte ein Schwarz-Weiß, das fremd und aus einer anderen Welt zu kommen schien, ein Sonnenlicht, das wir im Kino noch nicht gesehen haben." Sein Kameramann Greig Fraser hatte darauhin die Idee, mit Infrarot zu drehen. Das Ergebnis: Sonnenlicht, das keine Farben hervorbringt, sondern sie stattdessen vernichtet.
© 2023 Warner Bros. Entertainment
James Cameron schuf 2009 mit "Avatar - Aufbruch nach Pandora" den kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten - was in großen Teilen der bildgewaltigen Optik zu verdanken war. Der Film vereinte reale Schauspieler und erstklassige Computeranimationen zum ersten richtig großen 3D-Spektakel der Kinogeschichte.
Avatar - Aufbruch nach Pandora
James Cameron schuf 2009 mit "Avatar - Aufbruch nach Pandora" den kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten - was in großen Teilen der bildgewaltigen Optik zu verdanken war. Der Film vereinte reale Schauspieler und erstklassige Computeranimationen zum ersten richtig großen 3D-Spektakel der Kinogeschichte.
© Twentieth Century Fox
"Avatar" löste einen regelrechten 3D-Boom aus - auf den großen Leinwänden, aber auch im Heimkino. Allein: Geblieben ist davon nicht mehr viel. Die Technik wird in fast keinem Fernseher mehr verbaut - obwohl die Fortsetzung "Avatar: The Way of Water" (2022) noch mal einen drauflegte und mit spektakulären Bilder für mehr als ein Jahrzehnt Wartezeit entschädigte.
"Avatar: The Way of Water"
"Avatar" löste einen regelrechten 3D-Boom aus - auf den großen Leinwänden, aber auch im Heimkino. Allein: Geblieben ist davon nicht mehr viel. Die Technik wird in fast keinem Fernseher mehr verbaut - obwohl die Fortsetzung "Avatar: The Way of Water" (2022) noch mal einen drauflegte und mit spektakulären Bilder für mehr als ein Jahrzehnt Wartezeit entschädigte.
© 2022 20th Century Studios
Wallendes blondes Haar, volle rote Lippen, knallgelbe Haut - sehr, sehr sparsam, aber sehr, sehr effektiv wird Farbe in "Sin City" (2005) eingesetzt. Color-Key nennt sich die Technik, die Regisseur Robert Rodriguez bei seiner Verfilmung von Frank Millers Comic anwandte: Es wurde zunächst in Farbe gedreht und das Material schließlich in Schwarz-Weiß konvertiert - bis auf wenige Bildausschnitte.
Sin City
Wallendes blondes Haar, volle rote Lippen, knallgelbe Haut - sehr, sehr sparsam, aber sehr, sehr effektiv wird Farbe in "Sin City" (2005) eingesetzt. Color-Key nennt sich die Technik, die Regisseur Robert Rodriguez bei seiner Verfilmung von Frank Millers Comic anwandte: Es wurde zunächst in Farbe gedreht und das Material schließlich in Schwarz-Weiß konvertiert - bis auf wenige Bildausschnitte.
© Studiocanal
Eine gute Entscheidung: Während die Handlung des Films die Kritiker nicht unbedingt von den Hockern riss, erntete die Optik großes Lob. In Cannes vergab die Jury sogar den Technical Grand Prize für "Sin City".
Sin City
Eine gute Entscheidung: Während die Handlung des Films die Kritiker nicht unbedingt von den Hockern riss, erntete die Optik großes Lob. In Cannes vergab die Jury sogar den Technical Grand Prize für "Sin City".
© Buena Vista
Von der Landung in Sizilien 1943 bis ins Herz von Deutschland: Die Netflix-Serie "The Befreier" (2020) widmet sich der Odyssee einer US-Einheit im Zweiten Weltkrieg - und setzt dabei auf eine ungewöhnliche Optik. Sie kombiniert modernste Computeranimation mit Realverfilmung.
Der Befreier
Von der Landung in Sizilien 1943 bis ins Herz von Deutschland: Die Netflix-Serie "The Befreier" (2020) widmet sich der Odyssee einer US-Einheit im Zweiten Weltkrieg - und setzt dabei auf eine ungewöhnliche Optik. Sie kombiniert modernste Computeranimation mit Realverfilmung.
© Netflix
Grzegorz Jonkajtys entwickelte die sogenannte Trioscope-Technologie zusammen mit L. C. Crowley von der School of Humans - und meldete sie zum Patent an. Ob weitere Filme oder Serien sie nutzen werden, bleibt abzuwarten.
Der Befreier
Grzegorz Jonkajtys entwickelte die sogenannte Trioscope-Technologie zusammen mit L. C. Crowley von der School of Humans - und meldete sie zum Patent an. Ob weitere Filme oder Serien sie nutzen werden, bleibt abzuwarten.
© Netflix
In Zeiten, in denen Animationsfilme versuchten, die Realität so echt wie möglich nachzuahmen, drehte Richard Linklater den Spieß um. "Waking Life" wurde 2001 zunächst real gedreht und später koloriert, um einen Comic-Look zu erzeugen. Durch das sogenannte Rotoskopie-Verfahren wirken die Bilder, als hätten die Gemälde der Impressionisten laufen gelernt.
Waking Life
In Zeiten, in denen Animationsfilme versuchten, die Realität so echt wie möglich nachzuahmen, drehte Richard Linklater den Spieß um. "Waking Life" wurde 2001 zunächst real gedreht und später koloriert, um einen Comic-Look zu erzeugen. Durch das sogenannte Rotoskopie-Verfahren wirken die Bilder, als hätten die Gemälde der Impressionisten laufen gelernt.
© Capelight
Hätten Sie ihn erkannt? "Matrix"-Superstar Keanu Reeves war einer der Hauptdarsteller des visuellen Experiments "A Scanner Darkly". Richard Linklater vertraute in seiner Drogenmär von 2005 auf den Stil, den er schon in "Waking Life" (2001) benutzte, um den Film auf eine surreale Ebene zu hieven.
A Scanner Darkly
Hätten Sie ihn erkannt? "Matrix"-Superstar Keanu Reeves war einer der Hauptdarsteller des visuellen Experiments "A Scanner Darkly". Richard Linklater vertraute in seiner Drogenmär von 2005 auf den Stil, den er schon in "Waking Life" (2001) benutzte, um den Film auf eine surreale Ebene zu hieven.
© Warner
Jeder Film hat eine eigene Story, einen eigenen Stil. Allen gemein ist: Sie sind außergewöhnlich, nicht immer jugendfrei und enden obendrein mit einer gewaltigen Überraschung. So lässt sich das Erfolgsrezept der Emmy-prämierten Netflix-Reihe "Love, Death + Robots" beschreiben, die in Staffel drei unter anderem mit der bildgewaltigen Geschichte "Jibaro" (2022) rund um eine mysteriöse, gold-behangene Gestalt aufwartete.
"Love, Death + Robots"
Jeder Film hat eine eigene Story, einen eigenen Stil. Allen gemein ist: Sie sind außergewöhnlich, nicht immer jugendfrei und enden obendrein mit einer gewaltigen Überraschung. So lässt sich das Erfolgsrezept der Emmy-prämierten Netflix-Reihe "Love, Death + Robots" beschreiben, die in Staffel drei unter anderem mit der bildgewaltigen Geschichte "Jibaro" (2022) rund um eine mysteriöse, gold-behangene Gestalt aufwartete.
© Netflix
Ist das animiert? Oder mit echten Darstellern gedreht? Beim Kurzfilm "The Witness" (2019) aus der Netflix-Reihe "Love, Death + Roborts" weiß man das nie so recht. In einer bunten, grellen Großstadt beobachtet eine junge Stripperin im Haus gegenüber einen Mord. Fortan liefert sie sich mit dem Mörder eine surreale Jagd durch die Häuserschluchten.
Love, Death + Robots - The Witness
Ist das animiert? Oder mit echten Darstellern gedreht? Beim Kurzfilm "The Witness" (2019) aus der Netflix-Reihe "Love, Death + Roborts" weiß man das nie so recht. In einer bunten, grellen Großstadt beobachtet eine junge Stripperin im Haus gegenüber einen Mord. Fortan liefert sie sich mit dem Mörder eine surreale Jagd durch die Häuserschluchten.
© Netflix
Auf ihrer Flucht platzt die "Augenzeugin" unter anderem in eine Fetisch-Party. Der bizarre Stil und die überraschende Wendung am Schluss machen den Kurzfilm zum echten Hingucker.
Love, Death + Robots - The Witness
Auf ihrer Flucht platzt die "Augenzeugin" unter anderem in eine Fetisch-Party. Der bizarre Stil und die überraschende Wendung am Schluss machen den Kurzfilm zum echten Hingucker.
© Netflix
Pathos und Posing, Pixel und Muskeln, Sex und Gewalt - das Actionfresco "300" besitzt eine atemberaubende Ästhetik. Alle Einstellungen wurden vor einem Bluescreen im Studio aufgenommen. Die Landschaften, das Blut, der Himmel und Heere, die bis zum Horizont reichen, wurden später Frame für Frame digital hinzugefügt. Das Ergebnis wirkt artifiziell, aber auch atemberaubend.
300
Pathos und Posing, Pixel und Muskeln, Sex und Gewalt - das Actionfresco "300" besitzt eine atemberaubende Ästhetik. Alle Einstellungen wurden vor einem Bluescreen im Studio aufgenommen. Die Landschaften, das Blut, der Himmel und Heere, die bis zum Horizont reichen, wurden später Frame für Frame digital hinzugefügt. Das Ergebnis wirkt artifiziell, aber auch atemberaubend.
© Warner Bros. Ent.
"300" ist eine spektakuläre, bis ins Detail choreografierte Gewaltorgie, die in desaturierten Sepia-Farbtönen badet und die visuelle Verfremdung regelrecht zelebriert. Die Fortsetzung "300 - Rise of an Empire" trieb den Stil auf die Spitze.
300
"300" ist eine spektakuläre, bis ins Detail choreografierte Gewaltorgie, die in desaturierten Sepia-Farbtönen badet und die visuelle Verfremdung regelrecht zelebriert. Die Fortsetzung "300 - Rise of an Empire" trieb den Stil auf die Spitze.
© Warner Bros. Ent.
Der Argentinier Quirino Cristiani gilt als Vater des Animationsfilms. Seine Werke, die ab 1916 entstanden, sind allerdings verschollen. Überlebt hat hingegen "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" von Lotte Reiniger. Der Scherenschnitt-Silhouettenfilm, der 1926 in die Kinos kam, erzählt in fünf Akten bezaubernden, an "Tausendundeine Nacht" angelehnte Märchen.
Die Abenteuer des Prinzen Achmed
Der Argentinier Quirino Cristiani gilt als Vater des Animationsfilms. Seine Werke, die ab 1916 entstanden, sind allerdings verschollen. Überlebt hat hingegen "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" von Lotte Reiniger. Der Scherenschnitt-Silhouettenfilm, der 1926 in die Kinos kam, erzählt in fünf Akten bezaubernden, an "Tausendundeine Nacht" angelehnte Märchen.
© ARTE Edition
Gary Ross veranstaltet in seinem Regiedebüt "Pleasantville" (1998) ein Gedankenexperiment, bei dem sowohl "Alice im Wunderland" als auch "Zurück in die Zukunft" Pate gestanden haben: Er versetzt zwei Teenager aus den 90ern in die irreale Traumwelt einer amerikanischen Fernsehserie der 50er-Jahre.
Pleasantville
Gary Ross veranstaltet in seinem Regiedebüt "Pleasantville" (1998) ein Gedankenexperiment, bei dem sowohl "Alice im Wunderland" als auch "Zurück in die Zukunft" Pate gestanden haben: Er versetzt zwei Teenager aus den 90ern in die irreale Traumwelt einer amerikanischen Fernsehserie der 50er-Jahre.
© Warner
In dem Schwarzweiß-Drama "Pleasantville" herrscht allerorten traute Harmonie. Es gibt weder Not noch Gewalt, aber auch keinen Sex und vor allem: keine Farbe. Diese kommt erst mit der Ankunft der beiden Zeitreisenden in die graue Welt von Pleasantville. Mittels aufwändiger Tricktechnik wird das schwarz-weiße Einerlei nach und nach durch immer mehr bunte Farbkleckse aufgelockert.
Pleasantville
In dem Schwarzweiß-Drama "Pleasantville" herrscht allerorten traute Harmonie. Es gibt weder Not noch Gewalt, aber auch keinen Sex und vor allem: keine Farbe. Diese kommt erst mit der Ankunft der beiden Zeitreisenden in die graue Welt von Pleasantville. Mittels aufwändiger Tricktechnik wird das schwarz-weiße Einerlei nach und nach durch immer mehr bunte Farbkleckse aufgelockert.
© Warner
Das Publikum war eineinhalb Stunden lang wie verzaubert, manche Kritiker schwärmten sogar von einem filmischen "Wunder": Mit "Loving Vincent", einem atemberaubenden Mix aus Animation und Malerei, gelang Dorota Kobiela und Hugh Welchman 2017 ein ganz großer Wurf, für den sie unter anderem mit Nominierungen bei den Golden Globes und der Oscarverleihung belohnt wurden.
Loving Vincent
Das Publikum war eineinhalb Stunden lang wie verzaubert, manche Kritiker schwärmten sogar von einem filmischen "Wunder": Mit "Loving Vincent", einem atemberaubenden Mix aus Animation und Malerei, gelang Dorota Kobiela und Hugh Welchman 2017 ein ganz großer Wurf, für den sie unter anderem mit Nominierungen bei den Golden Globes und der Oscarverleihung belohnt wurden.
© 2017 Loving Vincent Sp.z.o.o. & Loving Vincent Ltd. / Weltkino
Basierend auf seinen Meisterwerken entstand ein komplett von Hand im Stile van Goghs gemalter Film. 25 Künstler aus aller Welt produzierten dafür mehr als 65.000 in Öl gemalte Einzelbilder. Eine faszinierende ästhetische Erfahrung, denn in diesem Film ist jedes Bild ständig in Bewegung.
Loving Vincent
Basierend auf seinen Meisterwerken entstand ein komplett von Hand im Stile van Goghs gemalter Film. 25 Künstler aus aller Welt produzierten dafür mehr als 65.000 in Öl gemalte Einzelbilder. Eine faszinierende ästhetische Erfahrung, denn in diesem Film ist jedes Bild ständig in Bewegung.
© 2017 Loving Vincent Sp.z.o.o. & Loving Vincent Ltd. / Weltkino
Unglaublich lebendig und facettenreich in ihrer Mimik überzeugen die Gesichter der Personen aus Vincent van Goghs Welt. Die Technik, die Szenen von realen Schauspielern als Bildvorlagen spielen zu lassen und sie dann abzumalen, bewährte sich - dürfte aber die langsamste filmische Produktionsmethode aller Zeiten sein. Die "Gemälde-Designer" brauchten bis zu zehn Tage, um eine Sekunde Film von Hand zu malen!
Loving Vincent
Unglaublich lebendig und facettenreich in ihrer Mimik überzeugen die Gesichter der Personen aus Vincent van Goghs Welt. Die Technik, die Szenen von realen Schauspielern als Bildvorlagen spielen zu lassen und sie dann abzumalen, bewährte sich - dürfte aber die langsamste filmische Produktionsmethode aller Zeiten sein. Die "Gemälde-Designer" brauchten bis zu zehn Tage, um eine Sekunde Film von Hand zu malen!
© 2017 Loving Vincent Sp.z.o.o. & Loving Vincent Ltd. / Weltkino
2024 präsentieren Kobiela und Welchman ein neues Kino-Projekt, und auch diesmal erwartet das Publikum wieder ein echter Bilderrausch. "Das Flüstern der Felder" basiert auf dem Romanklassiker "Die Bauern", für den Wladislaw Reymont 1924 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Aufgeteilt in vier Kapitel (Frühling, Sommer, Herbst, Winter), erzählt die filmische Adaption von der jungen Jagna, die im ländlichen Polen des 19. Jahrhunderts für die Liebe kämpft - und gegen das Patriarchat.
Das Flüstern der Felder
2024 präsentieren Kobiela und Welchman ein neues Kino-Projekt, und auch diesmal erwartet das Publikum wieder ein echter Bilderrausch. "Das Flüstern der Felder" basiert auf dem Romanklassiker "Die Bauern", für den Wladislaw Reymont 1924 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Aufgeteilt in vier Kapitel (Frühling, Sommer, Herbst, Winter), erzählt die filmische Adaption von der jungen Jagna, die im ländlichen Polen des 19. Jahrhunderts für die Liebe kämpft - und gegen das Patriarchat.
© Plaion Pictures/Malgorzata Kuznik
Zunächst mit echten Schauspielern gedreht (in der Hauptrolle: Kamila Urzedowska), ließen die Macher hinterher alle Bilder von "Das Flüstern der Felder" in mühsamer Handarbeit nachmalen. Über hundert Künstlerinnen und Künstler arbeiteten insgesamt 200.000 Stunden lang an dem Film, der sich visuell an polnischer Malerei des 19. Jahrhunderts orientiert und von Polen zuletzt auch als Beitrag für den Auslands-Oscar eingereicht wurde.
Das Flüstern der Felder
Zunächst mit echten Schauspielern gedreht (in der Hauptrolle: Kamila Urzedowska), ließen die Macher hinterher alle Bilder von "Das Flüstern der Felder" in mühsamer Handarbeit nachmalen. Über hundert Künstlerinnen und Künstler arbeiteten insgesamt 200.000 Stunden lang an dem Film, der sich visuell an polnischer Malerei des 19. Jahrhunderts orientiert und von Polen zuletzt auch als Beitrag für den Auslands-Oscar eingereicht wurde.
© Plaion Pictures/Kateryna Ocheredko
Aufwand scheuten auch die Macher der Amazon-Serie "Undone" nicht. Es war die erste Serie, in der vollständig die Rotoskopie-Technik eingesetzt wurde, die selbst kleinste Gesichtsregungen der Schauspieler aufnimmt und in Animationen umsetzt. Doch damit nicht genug: Die Hintergründe bestanden aus echten Ölgemälden. Das Ergebnis: 1.600 Werke auf riesigen Leinwänden.
"Undone"
Aufwand scheuten auch die Macher der Amazon-Serie "Undone" nicht. Es war die erste Serie, in der vollständig die Rotoskopie-Technik eingesetzt wurde, die selbst kleinste Gesichtsregungen der Schauspieler aufnimmt und in Animationen umsetzt. Doch damit nicht genug: Die Hintergründe bestanden aus echten Ölgemälden. Das Ergebnis: 1.600 Werke auf riesigen Leinwänden.
© 2019 Amazon.com Inc. or its affiliates
Steven Lisberger hatte Anfang der 80er-Jahre die Idee, einen abendfüllenden Spielfilm unter Zuhilfenahme des Computers zu drehen. Gleichzeitig suchte Disney nach etwas Neuem, nach Revolutionärem. Die Geburtsstunde von "Tron".
Tron
Steven Lisberger hatte Anfang der 80er-Jahre die Idee, einen abendfüllenden Spielfilm unter Zuhilfenahme des Computers zu drehen. Gleichzeitig suchte Disney nach etwas Neuem, nach Revolutionärem. Die Geburtsstunde von "Tron".
© Disney
"Tron" handelt von Flynn (Jeff Bridges), einem jungen Computerexperten, der Spiele programmiert - und letztlich selbst in einen Computer transferiert wird.
Tron
"Tron" handelt von Flynn (Jeff Bridges), einem jungen Computerexperten, der Spiele programmiert - und letztlich selbst in einen Computer transferiert wird.
© Disney
Dort trifft Flynn auf Rebellen, die gegen ein Master-Control-Programm antreten. Der Film von 1982 gilt noch heute als Meilenstein der Computeranimation.
Tron
Dort trifft Flynn auf Rebellen, die gegen ein Master-Control-Programm antreten. Der Film von 1982 gilt noch heute als Meilenstein der Computeranimation.
© Disney
Um die Illusion einer Computerwelt zu erzeugen, wurden die Schauspieler zunächst in schwarz-weiß gefilmt. Anschließend wurde jedes einzelne Bild mit hohem Kontrast vergrößert, koloriert und retuschiert - und wie bei einem Animationsfilm dann wieder einzeln zusammengesetzt und weiter aufwendig bearbeitet. "Tron" blieb der einzige Spielfilm, der auf diese Weise produziert wurde.
Tron
Um die Illusion einer Computerwelt zu erzeugen, wurden die Schauspieler zunächst in schwarz-weiß gefilmt. Anschließend wurde jedes einzelne Bild mit hohem Kontrast vergrößert, koloriert und retuschiert - und wie bei einem Animationsfilm dann wieder einzeln zusammengesetzt und weiter aufwendig bearbeitet. "Tron" blieb der einzige Spielfilm, der auf diese Weise produziert wurde.
© Disney
Was war da los 1999, als "Blair Witch Project" die Horrorfilmwelt aus ihren Angeln hob! Viele Menschen trauten sich nach Ansicht des ersten großen Found-Footage-Schockers nicht mehr in den Wald. Manche glaubten gar, das Material sei echt und dokumentiere eine wahre Geschichte. Weil sie so etwas zuvor eben noch nicht gesehen hatten.
Blair Witch Project
Was war da los 1999, als "Blair Witch Project" die Horrorfilmwelt aus ihren Angeln hob! Viele Menschen trauten sich nach Ansicht des ersten großen Found-Footage-Schockers nicht mehr in den Wald. Manche glaubten gar, das Material sei echt und dokumentiere eine wahre Geschichte. Weil sie so etwas zuvor eben noch nicht gesehen hatten.
© Studiocanal
Tatsächlich beschreitet der Film vor allem optisch neue Wege. Er ist ein Zusammenschnitt aus Bildern, die mit der Handkamera gedreht wurden. Das Böse taucht niemals auf, wohl aber ist es spürbar. Die Bilder sind amateurhaft, hektisch und verwackelt. Der Betrachter wird auf diese Weise mit in die Ereignisse hineingezogen, der Horror entfaltet seine größtmögliche Wirkung, da nahezu jede Distanz zu den Protagonisten fehlt.
Blair Witch Project
Tatsächlich beschreitet der Film vor allem optisch neue Wege. Er ist ein Zusammenschnitt aus Bildern, die mit der Handkamera gedreht wurden. Das Böse taucht niemals auf, wohl aber ist es spürbar. Die Bilder sind amateurhaft, hektisch und verwackelt. Der Betrachter wird auf diese Weise mit in die Ereignisse hineingezogen, der Horror entfaltet seine größtmögliche Wirkung, da nahezu jede Distanz zu den Protagonisten fehlt.
© Studiocanal GmbH
Vor fast 30 Jahren, am 19. November 1995, feierte "Toy Story" Weltpremiere - der erste vollständig am Computer entstandene Animationsfilm. Damals eine Mammutaufgabe und Wagnis zugleich für Regisseur John Lasseter und die Produktionsfirma Pixar. Mut, der sich auszahlte: "Toy Story" erhielt einen Sonder-Oscar und setzte Standards für die ganze Branche.
Toy Story
Vor fast 30 Jahren, am 19. November 1995, feierte "Toy Story" Weltpremiere - der erste vollständig am Computer entstandene Animationsfilm. Damals eine Mammutaufgabe und Wagnis zugleich für Regisseur John Lasseter und die Produktionsfirma Pixar. Mut, der sich auszahlte: "Toy Story" erhielt einen Sonder-Oscar und setzte Standards für die ganze Branche.
© Disney

18.08.2025 von SWYRL

Lebendig gewordene Ölgemälde, wackelige Handkamera-Aufnahmen und Farbexplosionen vor schwarz-weißem Hintergrund: Diese Filme und Serien gingen stilistisch spektakulär neue Wege.

Sie fallen aus der Art, stechen hervor, sind außergewöhnlich - und deshalb ein Blickfang: Manche Filme und Serien setzen auf einen einzigartigen Stil, der sie unverwechselbar macht - und der ganze Genres geprägt hat. Zum 25-jährigen Jubiliäum von Tarsem Singhs visuellem Feuerwerk "The Cell" präsentiert die Galerie ein Schaulaufen der Stil-Kuriositäten.

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