Robert Redford
Als "attraktivster Mann des US-Films" wurde Robert Redford einst bezeichnet - und das, obwohl er mit 1,70 Meter nicht gerade Gardemaß hat. Seit Anfang der 70er-Jahre waren seine Filme oft Kassenschlager, er zählt zu den größten Schauspielern, die Hollywood je hervorbrachte. Nun ist er im Alter von 89 Jahren gestorben. Die Galerie blickt auf seine schönsten Rollen zurück.
© ARD / 2018 Eric Zachanowich DCMBarfuß im Park
Schon Mitte der 60er-Jahre galt Redford als einer der schönsten Männer Hollywoods: Aber erst mit der Komödie "Barfuß im Park" (1967), in der er an der Seite von Jane Fonda spielte, stieg er zum Superstar auf.
© ParamountZwei Banditen
Eine Art Schönheitswettbewerb? Regisseur George Roy Hill stellte das Kinopublikum 1968 mit "Zwei Banditen" vor die Wahl: Sundance Kid (Robert Redford, links) oder Butch Cassidy (Paul Newman, rechts)? Sich für einen der beiden sympathischen Bankräuber zu entscheiden, fiel sicher vielen schwer. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmte - und sollte später wieder zünden ...
© © 20th Century StudiosDer Clou (1973)
In "Der Clou" (1973) rächen sich die beiden Trickbetrüger Henry Gondorff (Paul Newman, rechts) und Johnny Hooker (Robert Redford) an einem Mafiaboss - und zocken ihn mithilfe eines falschen Wettbüros ab. Der Gewinn (für die beiden Hauptdarsteller): der nächste Kassenschlager, eine Oscar-Nominierung für Redford und sieben Academy Awards.
© Universal PicturesDer große Gatsby (1974)
Leonardo DiCaprio spielte die Figur nach dem Romanklassiker von F. Scott Fitzgerald fast vier Jahrzehnte später - seinem Vorgänger konnte er dabei aber nicht das Wasser reichen. Denn niemand verkörperte den exzentrischen Millionär Jay Gatsby so begeisternd wie einst Robert Redford an der Seite von Mia Farrow in "Der große Gatsby" (1974).
© ParamountDie drei Tage des Condor (1974)
Als Agent machte Robert Redford mehrfach eine gute Figur, am eindrucksvollsten gelang ihn dies wohl aber in "Die drei Tage des Condor" (1974): Als verdeckt arbeitender CIA-Mann, der eines Tages alle seine Kollegen ermordet vorfindet, kommt er einer Verschwörung innerhalb des Geheimdienstes auf die Spur.
© Silver Screen Collection/Getty ImagesDie Unbestechlichen (1976)
Immer wieder drehte Redford Filme, die nach eigener Auskunft "den Zustand Amerikas in einem bestimmten Moment beschreiben sollten": Im vierfach oscarprämierten Polit-Thriller "Die Unbestechlichen" (1976) spielten er und Dustin Hoffman (rechts) die Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward, die gemeinsam die "Watergate"-Affäre aufdeckten.
© FilmPublicityArchive/United Archives via Getty ImagesDie Brücke von Arnheim (1977)
Und noch ein Redford-Film, der reale (Zeit-)Geschichte schmerzhaft lebendig werden ließ: "Die Brücke von Arnheim" (1977) erzählte von verlustreichen Luftlandemanöver der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Auch wenn er dabei nur Teil eines riesigen Ensembles (Sean Connery, Michael Caine, James Caan und viele mehr) war: Redfords Darstellung begeisterte Publikum und Kritik.
© 20th Century Fox Home EntertainmentDer elektrische Reiter (1979)
Er kann eben gut mit Pferden: Im romantischen Post-Western "Der elektrische Reiter" von Regielegende Sydney Pollack spielte Redford einen abgehalfterten Rodeo-Reiter, der sich mit Werbespots über Wasser hält - und eines Tages einfach in der Wüste verschwindet.
© Koch MediaJenseits von Afrika (1985)
In den 80er-Jahren spielte Redford nur in vier Filmen - einer davon wurde zu einem seiner größten Erfolge: Das bewegende Melodram "Jenseits von Afrika" (1985) - nach einer wahren Geschichte von Karen Blixen - rührte Millionen Kinozuschauer zu Tränen. Zudem räumte das Epos sieben Oscars ab. Hauptdarsteller Redford ging allerdings leer aus, Meryl Streep erhielt hingegen eine Nominierung.
© Sunset Boulevard/Corbis via Getty ImagesSneakers - Die Lautlosen (1992)
Eine temporeiche Krimikomödie mit ausgebufften Figuren, die fast ein wenig an "Der Clou" erinnert: Im Auftrag von Banken testet ein Team von Einbruchsprofis und Hackern (von links: River Phoenix, Robert Redford, Dan Aykroyd und Sidney Poitier) Schwachstellen in Sicherheitssystemen. "Sneakers - Die Lautlosen" war 1992 ein weiterer Kassenerfolg für Redford.
© Universal PicturesEin unmoralisches Angebot (1993)
Die Kritiken waren schlecht, Redford war für die "Goldene Himbeere" als "schlechtester Schauspieler" nominiert: Unzählige Zuschauer wollten 1993 trotzdem sehen, ob die verheiratete Diane (Demi Moore) auf "Ein unmoralisches Angebot" des einsamen Milliardärs John Gage (Redford) eingeht. Schließlich bietet er ihr eine Million Dollar für eine gemeinsame Nacht.
© Paramount PicturesAus nächster Nähe (1996)
Alter schützt vor Dramen nicht: "Aus nächster Nähe", eine Geschichte um zwei karrierebesessene TV-Journalisten, die im knallharten Fernsehbusiness die große Liebe zu bewahren versuchen, trieft vor Klischees. Dennoch ist der Film von 1996 eine hübsche Romanze, die einmal mehr von Redfords Charme und der Chemie zwischen beiden Hauptdarsteller (Michelle Pfeiffer) lebt.
© Touchstone Pictures / Getty ImagesDer Pferdeflüsterer (1998)
Wunderschöne Landschaft, atemberaubende Bilder, eine rührende Liebesgeschichte - und dazu rassige Hengste: In der Bestsellerverfilmung "Der Pferdeflüsterer" (1998) übernahm Robert Redford erstmals Regie und Hauptrolle. Als Tom Booker besitzt er die Gabe, in die Seele der Pferde schauen zu können - und wurde dafür von Millionen Kinobesucherinnen angeschmachtet.
© Buena VistaSpy Game - Der finale Countdown (2001)
Als Spionage-Thriller verwirrend, aber exzellentes Star-Kino: Robert Redford und Brad Pitt, die bereits gemeinsam "Aus der Mitte entspringt ein Fluss" drehten, fanden sich für "Spy Game" (2001) erneut zusammen. Pitt spielt den jungen CIA-Agenten Tom Bishop, Redford ist Nathan Muir, sein Mentor aus früheren Zeiten.
© UniversalDie letzte Festung (2001)
Sicher nicht sein bester und schönster Film, aber wohl derjenige mit dem höchsten Testosteron-Spiegel: In "Die letzte Festung" (2001) muss Robert Redford in seiner Rolle als Drei-Sterne-General Irwin wegen Befehlsverweigerung ins Gefängnis. Wie er sich dort behauptet, ist sehenswert - nicht nur wegen des nackten Oberkörpers.
© ParamountEhrenoscar (2002)
2002 gab es für Robert Redford die überfällige Ehrung der Academy. Eigentlich unglaublich: Als Schauspieler gewann er bislang keinen Oscar, nur für die Regie zu "Eine ganz normale Familie" wurde er 1981 ausgezeichnet. Und knapp 20 Jahre später eben auch "nur" mit dem Ehrenoscar.
© A.M.P.A.S.All Is Lost (2013)
Danach konnte lange Zeit kein Redford-Film Publikum oder Kritik begeistern - bis zu "All Is Lost" (2013): Als namenloser, auf sich allein gestellter Segler, dessen beschädigte Yacht zu sinken droht, lieferte der damals 77-Jährige eine grandiose Leistung ab. Für seine One-Man-Survival-Show gab's erneut eine Oscar-Nominierung, Redford ging aber leer aus.
© SquareOne / UniversumUnsere Seelen bei Nacht (2017)
Das langersehnte Comeback des Traumpaares: Für die Netflix-Produktion "Unsere Seelen bei Nacht", basierend auf dem gleichnamigen Roman von Kent Haruf, trafen sich 2017 der 81-jährige Robert Redford und die gut ein Jahr jüngere Fonda 2017 noch einmal vor der Kamera und zeigten eindrucksvoll, wie Romantik im Alter funktioniert.
© Netflix / Kerry BrownEin Gauner & ein Gentleman (2018)
"Ein Gauner & ein Gentleman", in dem Redford (Bild, mit Sissy Spacek) den Bankräuber Forrest Tucker spielt, ist eine Hommage an sich und frühere Rollen: Vorspann und Einleitungssatz erinnern an "Zwei Banditen" (1968) und Tuckers Gesten an "Der Clou" (1973). Der Film von 2018 war Redfords letzter große Rolle - von einem Cameo-Auftritt in "Avengers: Endgame" (2019) einmal abgesehen.
© Eric Zachanowich / DCM