25.06.2025 von SWYRL
Durch das neue Fünf-Prozent-Ziel der Nato bestehe bei der Bundeswehr "ein Aufwuchsbedarf von etwa 60.000 Soldatinnen und Soldaten", erklärte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Dienstag im "Morgenmagazin" des ZDF. Der SPD-Politiker gab sich zuversichtlich - und plädierte für mehr Gelassenheit.
In Zukunft müssen die Nato-Länder fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben. Im ZDF-"Morgenmagazin" erläuterte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Dienstag, was das für Deutschland bedeutet: Einerseits gehe es um die regulären Streitkräfte mit Zeit- und Berufssoldaten. Hier sei durch die neuen Ziele "ein Aufwuchsbedarf von etwa 60.000 Soldatinnen und Soldaten" nötig. Zusätzlich müsse die Reserve bis 2030 auf rund 200.000 Kräfte erhöht werden. "140.000 brauchen wir zusätzlich zu den 60.000, die heute da sind in der Reserve", erklärte Pistorius. Dieses Ziel wolle die Regierung über den Wehrdienst erreichen.
Pistorius zeigte sich optimistisch. "Das können wir auch schaffen - in Kombination mit einer Reaktivierung von bereits vorhandenen Reservisten." Ob es zur Wiedereinführung der Wehrpflicht komme, hänge von den Zahlen ab. Wenn der Bedarf nicht gedeckt sei, müsse ein Pflichtmodell diskutiert werden. Momentan sei es jedoch nicht möglich, einen kompletten Jahrgang einzuziehen. Das verhindere die Obergrenze der deutschen Streitkräfte laut Zwei-plus-Vier-Vertrag.
"Wir sollten alle ein bisschen gelassener werden", forderte Pistorius abschließend. Der Aufbau werde Zeit und Geld kosten. Wichtig sei es, den Wehrdienst attraktiv zu gestalten - daran arbeite man bereits.