11.09.2025 von SWYRL
Die UNICEF schlägt Alarm: Zum ersten Mal gibt es weltweit mehr übergewichtige als untergewichtige Kinder. Vor allem in wohlhabenderen Ländern ist der Anteil von fettleibigen Kindern hoch. Die Ursachen dafür liegen besonders in stark verarbeiteten Lebensmitteln.
Fettleibigkeit bei Kindern wird zunehmend zum Problem - und das weltweit: Erstmals sind global betrachtet mehr Kinder übergewichtig als untergewichtig. Das zeigt ein Ernährungsreport von UNICEF. Demnach sank Untergewicht bei Kindern zwischen 5 und 19 Jahren seit dem Jahr 2000 von 13 auf 9,2 Prozent. Im gleichen Zeitraum jedoch stieg der Anteil übergewichtiger Kinder von 3 auf 9,4 Prozent. Somit ist Übergewicht erstmals die häufigere Form von Fehlernährung.
Der UNICEF-Bericht basiert auf Daten aus 190 Ländern und zeigt einen sehr unterschiedlichen Anteil von übergewichtigen und untergewichtigen Kindern je nach geografischer Lage der unterschiedlichen Länder. Der Bericht stützt sich auf Befragungen von Haushalten, Prognosen, Schätzungen und Umfragen.
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In Deutschland ist jedes vierte Kind übergewichtig
In Deutschland ist gemäß der Erhebung jedes vierte Kind zwischen 5 und 19 Jahren übergewichtig. Der Anteil adipöser Kinder liegt bei acht Prozent. Damit hat sich hierzulande nicht viel verändert. Bereits im Jahr 2000 lag der Anteil fettleibiger Kinder in Deutschland bei 24 Prozent, 2022 waren es 25 Prozent. Ähnlich ist die Lage in anderen wohlhabenden Ländern. In den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten etwa liegt der Anteil übergewichtiger Kinder jeweils bei 21 Prozent, in Chile sind es 27 Prozent.
Anders sieht es dagegen in ärmeren Ländern aus. In Teilen Afrikas, wie etwa der Subsahara oder in Südasien. Dort leiden weiterhin mehr Kinder unter Untergewicht als an Übergewicht.
Fast Food und stark verarbeitete Lebensmittel fördern Übergewicht
Als Ursachen für die starke Verbreitung von Übergewicht bei Kindern weltweit nennt der Unicef-Bericht unter anderem stark verarbeitete Lebensmittel und die hohe Verfügbarkeit von Fast Food. Letzteres wird besonders auf digitalen Kanälen vermarktet und beeinflusst so Kinder und Jugendliche negativ.
"Fettleibigkeit ist ein wachsendes Problem, das sich auf die Gesundheit und Entwicklung von Kindern auswirken kann. Stark verarbeitete Lebensmittel ersetzen zunehmend Obst, Gemüse und Proteine", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell laut "Bild". "Und das in einer Lebensphase, in der Ernährung eine entscheidende Rolle für das Wachstum, die kognitive Entwicklung und die psychische Gesundheit von Kindern spielt."
Übergewicht erhöht etwa das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Neben gesundheitlichen Folgen wirkt sich Fettleibigkeit auch negativ auf die psychische Gesundheit aus. Übergewichtige Kinder fehlen laut UNICEF oft in der Schule, haben ein geringeres Selbstwertgefühl und leiden öfter unter Mobbing.