16.05.2025 von SWYRL
Die Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands bedeutet keine idealen Brutbedingungen für Mücken. Das führt dazu, dass es aktuell weniger von ihnen gibt als üblich. Doch für den Sommer muss das noch nichts heißen.
Im letzten Sommer gab es in einigen Regionen rund um den Bodensee eine regelrechte Mückenplage. Verursacht wurde sie durch die Überschwemmungen in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns. Denn Stechmücken legen ihre Eier bevorzugt an Schilf- und Wiesengebieten in der Nähe von Gewässern ab. Das Hochwasser sorgte also für ideale Brutbedingungen.
Und dieses Jahr? Zurzeit herrschte in vielen Teilen Deutschlands Dürre. Zwischen Februar und Mitte April fiel in der Bundesrepublik so wenig Regen wie seit fast 100 Jahren nicht mehr. Die Trockenheit wirkt sich nicht nur auf die Pegelstände von Rhein, Elbe und Donau aus, sondern auch auf die Mückenpopulationen hierzulande. Da die Brutbedingungen gerade eher schlecht sind, gibt es im Moment weniger Mücken. Bis zum Sommer kann sich das allerdings noch ändern.
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Keine Entwarnung für den Sommer
Die Trockenheit hinterlässt auch in den Feuchtgebieten, in den Mücken normalerweise im Frühjahr brüten, ihre Spuren. So sagt etwa Renke Lühken vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg gegenüber "t-online.de": "Die massive Trockenheit führt dazu, dass es einfach weniger Brutplätze gibt und dadurch gibt es nicht so extrem viele Stechmücken". Auch Carsten Pusch, stellvertretender Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) in Schleswig-Holstein, bestätigte gegenüber "t-online.de": "Ich persönlich habe noch nie so wenige Stechmücken gesehen wie in diesem Jahr."
Die Trockenheit, die zunehmend zu einem Problem für Flussschifffahrt und Landwirtschaft wird, hat also auch ihre guten Seiten, namentlich weniger Mückenstiche. Doch die Tatsache, dass es in diesem Frühjahr weniger Mücken gibt, lässt noch lange keine Prognose für den Sommer zu. Denn Mückeneier können auch bei Trockenheit mehrere Monate überleben, bis die Bedingungen für die Larvenentwicklung günstig geworden sind. Wenn es also im Juni und Juli wieder mehr Niederschläge hierzulande geben sollte, sollten auch die Mückenpopulationen wieder anwachsen. Bislang gehen jedoch viele Langzeit-Wetterprognosen von einem eher heißen und trockenen Sommer aus.