Bares für Rares
Für Wolfgang Pauritsch (links) und Benjamin Leo Leo wird die neueste Aktion bei "Bares für Rares" (ZDF) plötzlich zum Zweikampf. Der wird aber nicht nur am Bietertisch, sondern auch mit dem Billard-Queue ausgetragen. Plötzlich geht's für die beiden routinierten Händler nicht mehr um Höchstgebote, sondern um Treffsicherheit ...
© ZDFBares für Rares
Vom Dachboden ins Rampenlicht von "Bares für Rares": Verkäuferin Renate hat auf dem Speicher einen Billardtisch gefunden. Damit er da nicht wieder lande - denn spielen will keiner mit ihm - möchte sie ihn in bessere Hände geben. Sie hat keinerlei Ahnung, was so etwas wert ist. Aber dafür ist ja Experte Sven Deutschmanek da. Der ist von dem Tisch beeindruckt.
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Deutschmanek erkennt einen "Meister-Billard Argus" aus den 30er-Jahren, gefertigt vom Automatenhersteller Jentzsch & Meerz in Leipzig. Der Tisch wurde früher stark bespielt und weist einige Schrammen auf. Trotzdem schätzt ihn Deutschmanek auf 300 bis 500 Euro. Die Händler reagieren sofort - vor allem Wolfgang Pauritsch. Der greift sofort zum Queue.
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Der Händler verschießt die ersten Kugeln. "Wolfgang, wir haben nicht ewig Zeit", frotzelt Benjamin Leo Leo. "Bevor ich hier nicht einen Treffer habe, gehe ich nicht", sagt Pauritsch ehrgeizig - und versemmelt prompt die nächsten Versuche. "Soll ich mal versuchen?", meint Leo. Pauritsch überlässt den Stab: "Wenn du triffst, gehe ich nach Hause."
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Benjamin Leo Leo übernimmt das Queue. Pauritsch legt seinem Kollegen die rote Kugel hin, denn die fünf gelben hat er alle selbst verballert. Leo setzt das Queue an, nimmt Maß, stößt - und versenkt die rote Kugel, als wäre er Billard-Profi. Es bimmelt noch, als die Kugel fällt, ansonsten herrscht fast atemlose Stille.
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Pauritsch kann's nicht glauben: Leo hat mit einem Versuch geschafft, was er in fünfen nicht hinbekam. Wie angekündigt, rauscht Wolfgang Pauritsch beleidigt aus der Studiokulisse - kommt aber zum Bieten zurück. "Ich bin ein Kugelspieler. Normalerweise kann ich sowas", mault er. Trotzdem: Mit 100 Euro steigt er sofort in den Bieterkampf ein. Aber Benjamin Leo Leo zieht mit.
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"Das ist ein Spiel für euch zwei", erkennt Elke Velten-Tönnies schnell. Benjamin Leo Leo gibt zu: "Wie beim Spiel, ich will gewinnen." Und er tut es. Bei 420 Euro steigt Pauritsch aus, die Verkäuferin macht glücklich den Deal. Leo: "Jetzt hab ich zweimal gegen Wolfgang gewonnen." Der ist zerknirscht: "Zwei Schlachten hab ich verloren, den Krieg noch lange nicht."
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Freya will im Auftrag ihrer Mutter ein von der Großtante geerbtes Teppich-Armband verkaufen. Horst Lichter (Mitte) und Patrick Lessmann sind vom güldenen Stück angetan. Der Experte prüft, ob die Preisvorstellung der Verkäuferin von 5.500 Euro realistisch ist und stellt alleine einen reinen Goldwert von 5.600 Euro fest. Seine Expertise: bis 6.200 Euro.
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Wolfgang Pauritsch nimmt das Armband fachmännisch unter die Lupe - und seine Augen funkeln so hell wie das Schmuckstück. Er steigt trotzdem defensiv und unter dem Goldwert ein: 4.400 Euro. Aber Elke Velten-Tönnies interessiert sich auch für das fein verarbeitete Teil und bringt Tempo ins Bieten. Schnell steht der Preis bei 5.400 Euro.
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"Können wir 5.500 Euro machen?", fragt die Verkäuferin. Das wäre der Preis, den sich ihre Mutter erhoffte. Elke Velten-Tönnies ("Machen wir!") macht den Deal perfekt. Als sie den höchsten Preis des ganzen Abends auszahlt, muss Kollege Steve Mandel schmunzeln und zitiert aus Goethes "Faust": "Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles."
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Stefan (rechts) und Bernd aus Kaiserslautern sind England- und Silber-Fans. Entsprechend stammt die silberne Teekanne mit Stövchen, die sie verkaufen wollen, auch aus England, wo sie Dressing vor 20 Jahren in Exeter kaufte. Das Paar würde dafür gerne 1.500 Euro erzielen. Expertin Bianca Berding findet das Stück auch gleich sehr putzig.
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Die Teekanne aus Sterlingsilber wurde im Jahr 1898 gefertigt, stellt die Expertin klar. Der Silberwert liegt bei 807 Euro. Als Sarah Schreiber (l.) das hört, bietet sie "zur Gaudi" exakt diesen Preis. Benjamin Leo Leo geht mit: "Und ich aus Gaudi noch drei Euro mehr." 810 Euro wäre aber noch eher enttäuschend. Berdings Expertise lag bei bis zu 1.200 Euro.
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Steve Mandel (l.) spricht ein "Machtwort". "Ich sag einfach mal 1.000", gibt er ein "Statement"-Gebot ab und nimmt den anderen den Wind aus den Segeln. "Was halten Sie davon?", fragt er. Bernd Dressing stimmt zu: "In Gottes Namen, ja." Er ist zufrieden, auch wenn der Erlös unter Wunsch- und Schätzwert liegt. "Das wird in den nächsten England-Besuch investiert."
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"Schnapsnase", sagt Experte Sven Deutschmanek (l.) lachend zu Horst Lichter. Das ist keine Beleidigung, sondern die Beschreibung dessen, was sich da auf dem Tisch befindet. Verkäufer Dirk brachte 37 Ausgießer mit. Die Porzellanfiguren werden auf Flaschen - meist Schnapsflaschen - aufgesetzt. Er würde gerne "einen Zehner" pro Figur erhalten, also gesamt 370 Euro.
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In den Kellerbars der 70er-Jahre waren die Ausgießer-Figürchen Kult. Diese hier wurden um 1960 in der Porzellanmanufaktur Gräfenthal gefertigt. "Drei hatten wir auch mal. Ich fand's eklig, dass da das Flüssige immer aus der Nase rauskam", sagt Leo. Trotzdem ersteigert er die Figuren für 220. Euro. "Und dabei trink ich nicht mal Schnaps."
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"Minimum 2.500 Euro" erhoffen sich die Geschwister Eva und Thomas. Sie wollen ein prächtiges Erbstück der Mutter veräußern. Experte Lessmann schätzt das romanisch-verspielte Collier mit mehreren Amethysten, Diamantrosen und Naturperlen mit 85 Karat 585er Gold auf bis zu 2.800 Euro. Damit wäre das Verkäufer-Duo zufrieden.
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Sarah Schreiber, gerade aus der Mutterschaftspause zurück, wird zu "Prinzessin Sarah", als sie das Colier anlegt. "Damit hast du dich geschmückt", meint Pauritsch. Aber ein Selbstläufer wird's nicht werden. Elke Velten-Tönnies nämlich sagte sich schon vor der Auktion: "Ich wollte heute schönen Schmuck kaufen." Welche der Händlerinnen setzt sich durch?
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Der Eröffnungspreis von 1.500 Euro ist schnell Geschichte. Bei 2.600 Euro steigt Velten-Tönnies aus. Die Verkäufer bitten um "noch ein bisschen mehr" und Schreiber geht darauf ein. Letztlich zahlt sie 2.650 Euro aus. Die Verkäufer sind zufrieden: Minimalziel überschritten.
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Manfred und sein Sohn Siegfried bieten ein Gemälde an. Lichter meint im Scherz, das Bild zeige "die Badende, die sich wehrt". Damit liegt er fast richtig, denn es handelt sich um das biblische Motiv "Susanna im Bade". Dort, im Bade, wurde die keusche Susanne von zwei Richtern belästigt. "Die Schweinenickels", lästert Lichter auf Kölsch.
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Expertin Bianca Berding erläutert, dass die Geschichte damals für die badende Susanna gut ausging, nicht aber für die lästerlichen Richter. Ob es für die Gemälde-Verkäufer gut ausgeht? Berding schätzt das leicht beschädigte Gemälde von einem unbekannten Maler aus dem Jahr 1830 auf bis zu 800 Euro. Der Verkäufer erhoffte sich 500.
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Was für eine Auktion! Schreiber, Pauritsch und Mandel pushen sich auf 1.650. Bei 1.700 steigt plötzlich auch noch Leo ein - und Mandel aus. "Ich denke, wer 2.000 sagt, der kriegt es." Er behält recht: Für 2.000 Euro glatt macht Pauritsch den Deal.
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