Streaming-Plan

Mehr Sympathie für Frankensteins Monster: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

31.10.2025 von SWYRL

Kurz nach dem Kino-Start zeigt Netflix Guillermo del Toros Version von "Frankenstein", während Amazon Prime Video die Erfolgsserie "Maxton Hall" in eine zweite Staffel schickt. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

Es sind die Außenseiter und die Ausgestoßenen, für die der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro in seinen Filmen ("Hellboy", "Pans Labyrinth", "The Shape of Water") oft Partei ergreift. Der Oscar-Preisträger ist ein Meister des gruseligen Gothic-Kinos, das bei ihm immer auch eine Suche nach der Seele in den Geschöpfen ist, die von der Gesellschaft leichthin als Monster abgestempelt werden. Guillermo del Toro ist also wie gemacht für eine Neuverfilmung von Mary Shelleys "Frankenstein", die Netflix nach kurzer Kinokarriere in das Streaming- Angebot aufnimmt. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

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"Frankenstein" - Netflix

Schon als Kind soll Guillermo del Toro "Frankenstein" gelesen und seine Sympathien klar verteilt haben - sie gelten eher der Kreatur als dem Schöpfer. Die Verfilmung des Gothic-Klassikers (ab 7. November, Netflix) aus dem frühen 19. Jahrhundert war ihm eine Herzensangelegenheit. Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis er den Stoff umsetzen konnte. Von Netflix hat del Toro dafür nicht nur ein stattliches Budget von kolportierten 120 Millionen Dollar bekommen, sondern auch alle Freiheiten. Zuletzt war diese Zusammenarbeit bei del Toros wundervoller "Pinocchio"-Adaption sehr fruchtbar.

In seiner Version von "Mary Shelley's Frankenstein" tobt sich del Toro in opulenten, teils sichtbar am Computer entstandenen, Bilderwelten aus und zelebriert den erwartbaren Gothic-Grusel mit Wiedererkennungswert. Der Romanvorlage begegnet er dabei mit Respekt, nimmt sich aber einige kreative Freiheiten raus. So ist Frankensteins Schöpfung (Jacob Elordi) komplexer als im Roman und auch deutlich feingliedriger (fast schon gutaussehend). Ein Monster ist bei del Toro nur, wer zum Monster gemacht wird. Victor Frankenstein (Oscar Isaac) hatte sich gottgleich über den Tod hinweggesetzt und mit finanzieller Unterstützung des Waffenherstellers Harlander (Christoph Waltz) aus einem Berg von Leichenteilen eine Kreatur erschaffen, die ihm schließlich überlegen ist. Hass und Ablehnung führen zu unbegründeter Angst: Frankenstein hadert mit seinen Abgründen und gibt sich zunehmend seinem Wahn hin. Doch del Toro findet sogar bei ihm einen Kern aus Liebe und Menschlichkeit.

"Maxton Hall - Die Welt zwischen uns" - Prime Video

Keine andere Eigenproduktion von Prime Video dürfte so heiß erwartet worden sein: 2024 pulverisierte "Maxton Hall" alle Erwartungen; in 120 Ländern thronte der Herzschmerzstoff auf Basis von Mona Kastens Buchbestsellern ganz oben in den Streaming-Charts. Prime Video ließ gar glückselig verlautbaren, es sei nie eine nicht-englischsprachige Serie erfolgreicher gewesen als die Schlüssellochperspektive auf die Liebesleiden von James Beaufort (Damian Hardung) und Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten).

Wir erinnern uns: Am Ende der ersten Staffel schien nach einem schier endlosen Auf und Ab endlich alles gut zu sein zwischen Ruby und James. Doch dann traf die Nachricht über den Tod seiner Mutter James mit voller Wucht. In den neuen sechs Folgen (ab 7. November) zieht es ihm völlig den Boden unter den Füßen weg. Zwischen Alkoholrausch und unter der Kontrolle seines gefühlskalten Vaters Mortimer (Fedja van Huêt) droht es den Sprössling der elitären Beauforts zu zermalmen. Leidtragende der Gefühlsachterbahn ist - mal wieder - Ruby ...

Eine starke Chemie zwischen den Hauptdarstellern Damian Hardung und Harriet Herbig-Matten, der internationale Flair der Eliteschule - und Drama, Drama, Drama: "Maxton Hall" verlässt sich auch in Staffel zwei auf die Erfolgsfaktoren der unheimlich beliebten Auftaktstaffel. Klischees lauern an jeder Ecke. Trotzdem ist die Fortsetzung im Stile der ersten Staffel gelungen

"The other gAIrl" - WOW

Wer denkt, fürs Fremdgehen braucht es andere Menschen, der unterschätzt die moderne Technik. Mithilfe von künstlicher Intelligenz können KI-Companions zu erstaunlich realitätsnahen Gefährten werden. So verguckt sich Frank (Tom Beck) Hals über Kopf in "The other gAIrl" Maia, die ihm im Gegensatz zu seiner Frau Lisa (Chryssanthi Kavazi) jeden seiner Wünsche erfüllt, ohne eigene Bedürfnisse zu haben. Die sechsteilige ZDFneo-Serie "The other gAIrl" ist ab Freitag, 07. November, in der ZDF-Mediathek abrufbar. Sie zeigt auf witzige Weise, wie künstliche Intelligenz zwischenmenschliche Intimität aufmischen und zur ernsthaften Bedrohung für eine Beziehung werden kann.

"Das Thema betrifft viele Menschen: Ein Paar, das eigentlich eine gute Ehe führt, aber schon so lange zusammen ist, dass es aneinander vorbeilebt", sagt Chryssanthi Kavazi, die seit zehn Jahren die Frau an Tom Becks Seite ist. Für das Schauspielpaar war es eine Bereicherung für die Beziehung, erstmal gemeinsam vor der Kamera zu stehen, berichten beide im teleschau-Interview: "Eine Beziehung muss man pflegen. Je länger man zusammen ist, desto mehr besteht die Gefahr, den anderen als selbstverständlich wahrzunehmen". "The other gAIrl" ist eine humorvolle und kurzweilige Serie, die aus sechs Episoden à 15 Minuten besteht, und oft an der Gürtellinie nicht Halt macht.

"Pluribus" - Apple TV

Bob Odenkirk, der Saul Goodman aus Vince Gilligans Vorläufer-Serien "Breaking Bad" und "Better Call Saul" spielte, ist schon mal begeistert von der neuen Apple-Serie "Pluribus" (Start am Freitag, 7. November, mit zwei Folgen). Dem US-Magazin "Entertainment Weekly" sagte der Schauspieler: "Es wird die größte TV-Show seit 'Game of Thrones'. Absolut massive!" Okay, der Mann ist nicht neutral. Er hat dem Autor, Regisseur und Showrunner Gilligan sozusagen seine Karriere zu verdanken. Dennoch möchte man ihm nach Ansicht von sieben der neun Folgen (Staffel zwei ist bereits genehmigt) recht geben: Dieses Serienwerk ist atemberaubend, klug, ungeheuer witzig.

Über die Handlung sollte man im Vorfeld nicht allzu viel wissen. Nur so viel: Carol (Rhea Seehorn, "Better Call Saul") muss über Nacht mit einer völlig neuen, krassen Lebenssituation klarkommen. Dabei war die erfolgreiche Schundroman-Autorin davor schon von ihrem Leben genervt. Dann ändert sich auf einmal alles: Carol verliert ihre Lebenspartnerin. Dafür stehen massenhaft freundliche Menschen vor ihrem Haus in den Hügel oberhalb von Albuquerque, New Mexico. Der Handlungsort Albuquerque ist - neben Rhea Seehorn - übrigens die einzige Gemeinsamkeit zwischen "Pluribus" und "Better Call Saul". Ansonsten ist die Genre-sprengende Erzählung nicht nur für den 58-jährigen TV-Macher etwas Neues, sondern seit längerem mal wieder eine Serie, die eine völlig neue Erzählidee verfolgt.

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