Neustarts

Kevin James als brutaler Schuldeneintreiber: Das sind die Kino-Highlights der Woche

11.06.2025 von SWYRL/Jonas Decker

"Drachenzähmen leicht gemacht", "Der letzte Takt" und die Actionkomödie "Guns Up", in der Publikumsliebling Kevin James einen knallharten Schläger spielt: Das sind die Kino-Neustarts am 12. Juni.

Kevin James macht einen auf "harter Kerl" - wie darf man sich das vorstellen? Erfahrungsgemäß wäre davon auszugehen, dass er dann ganz peinlich über die eigenen Füße stolpert oder im letzten Moment doch noch kreischend davonrennt, bevor es ernst wird. Seit dem Durchbruch mit der 90er-Sitcom "King of Queens" waren James' Rollen fast immer irgendwo im Bereich "liebenswerter Tollpatsch" angesiedelt. In "Guns Up" zeigt der US-Schauspieler jetzt mal eine andere Seite. Ein bisschen zumindest.

Außerdem neu im Kino: Mit "Drachenzähmen leicht gemacht" präsentiert Dreamworks eine Realfilm-Adaption des gleichnamigen Animations-Klassikers von 2010, und die isländische Tragikomödie "Der letzte Takt" erzählt von einem Kammerorchester, das in Reykjavik ums Überleben kämpft.

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Guns Up

Der Publikumsliebling trägt auf einmal Glatze mit Blutspritzern und setzt einen besonders grimmigen Blick auf: Als vor einiger Zeit die ersten Bilder zu "Guns Up" im Netz auftauchten, deutete vieles auf einen Kevin-James-Film der ungewöhnlichen Sorte hin. Das ist diese US-Produktion auch, keine Frage. Die Inszenierung von Edward Drake, der auch das Drehbuch schrieb, verzichtet weitestgehend auf den Slapstick, den man sonst so von Kevin James kennt. Aber lustig und unterhaltsam soll es trotzdem sein.

James prügelt und ballert sich in "Guns Up" als No-Bullshit-Schuldeneintreiber Ray Hayes durch einen dezent abgründigen Thriller, hat dabei aber immer auch einen lockeren Spruch auf den Lippen. Nachdem er gerade ganz abgeklärt einen voll besetzten Nachtclub aufgemischt hat, mit Kopfnüssen, Handkantenschlägen und jeder Menge Krawall, ruft er ganz entspannt seine Frau Alice (Christina Ricci) an. Wie war dein Tag, Schatz? "Naja, Business as usual", lässt der lässige Verklopper wissen.

Gewalt und Coolness, in "Guns Up" wird beides auf ähnliche Weise verknüpft wie zuletzt etwa auch in der "John Wick"-Reihe. Dass in diesem Film irgendwann richtig die Fetzen fliegen, hat aber nichts mit einem toten Schoßhund zu tun: Ray Hayes ist nicht nur ein sehr talentierter Schläger, sondern auch Familienvater, und will seine Kinder nicht länger anlügen, wenn es um seinen Job geht. Also fassen er und Gattin Alice den Plan, dieses brutale alte Leben hinter sich zu lassen und mit einem eigenen Diner ganz neu anzufangen. Doch das Milieu, in dem Ray über so viele Jahre tätig war, ist keines, aus dem man einfach so aussteigt ...

Drachenzähmen leicht gemacht

Menschen hassen Drachen, Drachen hassen Menschen, nur bei Hicks und Ohnezahn ist es anders. 2010 erzählte der Animationsfilm "Drachenzähmen leicht gemacht" erstmals auf der großen Leinwand von dieser besonderen Freundschaft. Auf den Auftaktfilm, der auf einer Kinderbuchreihe von Cressida Cowell basierte, folgten viele Sequels, Spin-offs, Videospiele, Spielzeug, Brotzeitdosen, Bettwäsche ... "Drachenzähmen leicht gemacht", das ist inzwischen eine riesige, milliardenschwere Marke. Jetzt, 15 Jahre nach dem Originalfilm von Dreamworks, kommt eine große Live-Action-Adaption ins Kino.

Die Geschichte von "Drachenzähmen leicht gemacht" (Regie und Drehbuch: Dean DeBlois) orientiert sich, wenig überraschend, sehr am Original. Der junge Wikinger Hicks (Mason Thames) wächst in einer Welt auf, in der es Tradition hat, dass Menschen und Drachen sich fortlaufend bekriegen. Wer in seinem Dorf ein richtiger Kerl sein will, muss das Drachentöten beherrschen. Doch als sich endlich eine Gelegenheit bietet, bringt der Knabe es nicht übers Herz. Er und Nachtschattendrache Ohnezahn sind ab dem Zeitpunkt unzertrennlich. Doch hat ihre Freundschaft wirklich eine Chance?

Dreamworks ist seit Jahrzehnten auf Animations-Blockbuster wie "Kung Fu Panda", "Shrek", "Madagascar" oder eben "Drachenzähmen leicht gemacht" spezialisiert, jetzt also wird letztgenannter Klassiker in die Realfilm-Form übertragen. Wobei die Grenzen, das zeigte vorab schon der Trailer, doch fließend sind. Die Drachen sehen im Grunde genau so aus wie in den Animationsfilmen, die Darstellung der Menschen fügt sich harmonisch in die stark stilisierte "Drachenzähmen"-Welt ein. Den Anspruch, dass im Realfilm jetzt alles "realistisch" aussehen soll, gab es offensichtlich nicht, aber das ist mit Blick auf die junge Zielgruppe wohl auch ganz gut so. Eine weitere Live-Action-Adaption ist übrigens schon in Planung: "Drachenzähmen leicht gemacht 2" soll 2027 in den Kinos starten.

Der letzte Takt

Isländische Filmproduktionen, die den Sprung auf deutsche Bildschirme schaffen - das gab es bislang nicht allzu oft. Ein Beispiel aus jüngerer Vergangenheit wäre "Trapped" (2015 bis 2021), ein typisch skandinavischer Noir-Krimi, der über mehrere Staffeln im ZDF lief. Einer der entscheidenden kreativen Köpfe hinter der Serie war Sigurjón Kjartansson, der als Ideengeber, Autor und Showrunner involviert war. Eben dieser Sigurjón Kjartansson steht auch hinter einer neuen Island-Geschichte, die nun in den deutschen Kinos anläuft: "Der letzte Takt", eine Komödie aus der Musiker-Szene.

Hauptschauplatz des Films, mit dem Kjartansson sein Debüt als Regisseur gibt (er schrieb auch das Drehbuch), ist das altehrwürdige Theater Gamla Bíó in Reykjavik. Ein kleines Kammerorchester tritt dort regelmäßig auf, um mit klassischen Klängen zu unterhalten. Doch dann stehen die Musikerinnen und Musiker plötzlich vor dem Nichts: Die staatlichen Fördergelder werden drastisch gekürzt, es droht die Schließung.

Was kann das Ensemble des Gamla Bíó jetzt noch retten? Eigentlich nur ein Wunder. Und genau das scheint sich wirklich anzubahnen - und zwar in Gestalt des weltberühmten Cellisten Klemens (Hilmir Snær Guðnason). Seit Jahren ein gefeierter Star im internationalen Musikgeschäft, möchte Klemens nun in seine isländische Heimat zurückkehren. Als er ausgerechnet im international doch recht unbedeutenden Gamla Bíó anheuert, herrscht zunächst große Begeisterung. "Absolut fabelhafte Nachrichten" seien das, neue Hoffnung keimt auf. Doch wie sich in dieser rabenschwarzen und ziemlich makabren Tragikomödie bald herausstellt, bringt der exzentrische Virtuose Klemens viel mehr Probleme als Lösungen mit.

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