Opfer meist Senioren
Kriminelle nutzen oft sogenannte Enkeltricks, um Geld von Senioren zu erbeuten. Dabei werden die Methoden immer raffinierter, mit denen Sie ihre Opfer in einen Schockzustand versetzen, um sie so um hohe Beträge zu bringen. Wir zeigen Ihnen die gängigsten Enkeltricks und wie Sie sich davor schützen können.
© iStock/Jose Miguel SanchezSchokanrufe
Das Vorgehen bei einem Enkeltrick ist immer gleich. Am weitesten Verbreitet ist der Schockanruf. Betrüger geben sich am Telefon als Kind oder Enkelkind aus und schockieren ahnungslose Senioren mit einer schlimmen und dringenden Nachricht, etwa das es einen schweren Unfall verschuldet hat und nun Geld benötigt. Das setzt die Opfer psychisch und zeitlich unter Druck, begleitet von dem Wunsch zu helfen.
© iStock/EyeEm Mobile GmbHGeld wird überwiesen oder übergeben
Dann folgt die Bitte, einen hohen Betrag schnellstmöglich zu überweisen, etwa um Krankenwagenkosten oder Strafen zu bezahlen. Helfen fürsorgliche Senioren bereitwillig angeblichen Familienmitgliedern in Not und übergeben das Geld einem Boten oder überweisen es auf ein Konto im Ausland, ist der Betrag futsch.
© iStock/Highwaystarz-PhotographyRollenspiel als Enkeltrick
Die Betrüger können sich auch als Polizisten verkleiden und an der Haustür klopfen. Dann geben Sie vor, dass ein Familienmitglied aufgrund eines Unfalls in Gewahrsam ist, bis eine Strafe bezahlt wird. Oder Sie warnen vor Einbrecherbanden in der Nachbarschaft und geben vor, Bargeld und Wertsachen sicher verwahren zu wollen. Eine andere Masche ist, sich als Handwerker zu verkleiden und einen angeblichen Schaden an einer Leitung begutachten zu müssen.
© iStock/kzenonEnkeltrick per WhatsApp
"Hallo Papa, ich habe eine neue Nummer": Enkeltricks funktionieren auch mit Messenger-Diensten wie etwa WhatsApp: Auch hier gibt der Betrüger vor, das Kind zu sein und Geld zu benötigen. Etwa weil das neue Handy noch nicht für das Online-Banking freigeschaltet wurde, aber dringend eine vierstellige Rechnung begleichen werden muss. Das Geld soll dann auf das Konto eines Freundes überwiesen werden.
© iStock/Drazen ZigicFamilienmitglied anrufen
Eine einfache Methode, sich gegen einen Schockanruf oder einen Enkeltrick per Messenger-Dienst zu schützen besteht darin, das Familienmitglied unter der bisherigen Telefonnummer anzurufen, bevor Sie Geld überweisen oder an einen Boten übergeben. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, andere Familienmitglieder zu informieren oder im Zweifel die Polizei zu kontaktieren. Die Rufnummer des Betrügers sollten Sie daraufhin blockieren.
© iSttock/Dmitry AgeevStellen Sie Fragen
Lassen Sie sich am Telefon nicht auf Ratespiele ein etwa nach der Aufforderung "Rate mal, wer hier ist!". Bleiben Sie Fremden am Telefon grundsätzlich misstrauisch gegenüber und geben Sie keine familiären oder finanzielle Details preis. Stellen Sie Fragen, die nur Familienmitglieder beantworten können, wie etwa die Frage nach dem Geburtsnamen der Mutter. Legen Sie auf, wenn Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
© iStock/GligatronBehörden verlangen kein Bargeld am Telefon
Werden Sie misstrauisch, wenn die IBAN, an die Sie Geld überweisen sollen, nicht mit DE für Deutschland beginnt. Denn dann befindet sich das Konto meist im Ausland und gehört wohl kaum einem Familienmitglied. Geben Sie zudem kein Bargeld oder Wertsachen an Polizei oder Behörden raus. Polizei oder Justiz würden niemals am Telefon danach fragen oder eine Kaution verlangen.
© iStock/Iuliia ZavalishinaAusweis ziegen lassen
Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Wenn die Polizei bei Ihnen klingelt, sollten Sie sich den Dienstausweis zeigen lassen. Auch in dieser Situation können Sie sich bei der Polizei rückversichern, ob diese gerade Beamte an Ihre Haustür geschickt hat.
© iStock/kzenonNummer aus Telefonbuch löschen lassen
Kriminelle suchen im Telefonbuch oft nach typischen Vornamen von älteren Menschen, um an die Nummern potenzieller Opfer zu gelangen. Beantragen Sie eine Löschung Ihrer Nummer aus dem Telefonbuch oder lassen Sie zumindest Ihren Vornamen auf den Anfangsbuchstaben abkürzen.
© iStock/stevelenzphotoZeigen Sie den Betrug an
Zeigen Sie den Betrug oder den Betrugsversuch bei der Polizei an. Idealerweise notieren Sie die Kontonummer, auf die Sie Geld überwiesen haben oder überweisen sollen. So können Sie der Polizei helfen, Betrugsmaschen miteinander in Zusammenhang zu setzen und andere potenzielle Opfer vor dem Enkeltrick zu schützen.
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