"Maybrit Illner"

Deutsch-iranische Journalistin wirft Politik vor: "Menschen wurden verraten und fallen gelassen"

20.06.2025 von SWYRL/Doris Neubauer

Israel macht die "Drecksarbeit" für den Westen, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz in einem ZDF-Interview am Dienstag. Zwei Tage später sorgte die Aussage bei Maybrit Illner für Kritik - und vor allem die deutsch-iranische Journalistin Shahrzad Eden Osterer reagierte mit Unverständnis.

"Diese Menschen wurden verraten, wurden fallen gelassen": So klare Worte fand die deutsch-iranische Journalistin und Autorin Shahrzad Eden Osterer dafür, als sie auf die Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz angesprochen wurde. Dieser hatte am Dienstag in einem ZDF-Interview Israel für die "Drecksarbeit" gelobt, die das Land im Iran für den Westen tun würde. Diesen Begriff fand die gebürtige Iranerin, die mit einem Israeli verheiratet ist und für den Bayrischen Rundfunk arbeitet, sehr "problematisch".

Schließlich hätten die Menschen im Iran schon lange, nämlich seit der Revolution 1979, den Westen darum gebeten, nicht militärisch einzugreifen, sondern das Mullah-Regime schlicht nicht mehr zu unterstützen. "Umfragen zeigen, dass über 80 Prozent der Menschen im Iran nicht mehr hinter der Regierung stehen und sich eine Alternative wünschen", zitierte sie bei Maybrit Illner am Donnerstagabend aus Studien, doch "diese Menschen wurden verraten, wurden fallen gelassen".

Besondere Kritik übte sie an der Bundesrepublik - zum sichtlichen Unbehagen von Armin Laschet (CDU): "Dann denke ich mir, Deutschland als größter Handelspartner der islamischen Republik innerhalb von der EU hat nichts getan, ist keiner der Forderungen nachgegangen, nicht mal ansatzweise, ist nur mit halbherzigen Sanktionen gekommen - warum heißt es, Israel macht jetzt die Drecksarbeit für uns? Verstehe ich nicht!" Das sei angebracht, wenn Deutschland die Menschen in ihren Bemühungen unterstützt hätte und damit gescheitert wäre, aber: "Deutschland war einfach nicht beteiligt."

Sehen Sie die "Maybrit Illner"-Sendung in voller Länge jederzeit hier: https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner

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