Giftige Pflanzen sind eine Gefahr für Kinder
Giftige Pflanzen wachsen nicht nur in tropischen Regionen, sondern auch bei uns in Deutschland. Womöglich sogar in Ihrem Garten. Besonders für Kinder, die unbedarft an Pflanzen riechen oder gar Pflanzenteile in den Mund nehmen, stellen Sie eine Gefahr dar. Eltern sollten ihren Kindern so früh wie möglich beibringen, keine Pflanzenteile in den Mund zu stecken, um so Vergiftungen vorzubeugen.
© iStock/Alina DemidenkoGefleckter Schierling
Der Gefleckte Schierling enthält den neurotoxischen Stoff Coniin, der Lähmungserscheinungen auslösen kann. Symptome äußern sich in der Regel schon nach 30 bis 60 Minuten. Erste Anzeichen sind ein Brennen in der Mundhöhle, vermehrte Speichelbildung, Übelkeit, erweiterte Pupillen, Schwitzen und Zittern. Bereits 0,5 bis 1 Gramm Coniin reichen aus, um einen Erwachsenen töten zu können.
© iStock/Dzmitry TrambitskiWasserschierling
Auch der Wasserschierling kann in extremen Fällen tödlich für Menschen sein. Zwar sind alle Teile der Pflanze giftig, doch vor allem in den Wurzeln stecken Cicutoxine und Polyine. Sie können ein Brennen in der Mundhöhle und einen Brechreiz auslösen. Auch schwere Krämpfe sind vereinzelt möglich, die selbst bei Erwachsenen zum Tode führen können.
© ElenakireyTollkirsche
Die Tollkirsche enthält Alkaloide wie Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin. Alkaloide wirken sowohl aufputschend als auch lähmend. Sie können körperliche Unruhe, Krämpfe und Tobsuchtsanfälle auslösen. In größeren Dosen sind auch Lähmungen möglich. Schon zehn Tollkirschen zu verspeisen, kann für Erwachsene lebensgefährlich sein. Im äußersten Fall kann das Gift der Tollkirsche Atemlähmungen hervorrufen und zum Tod führen.
© iStock/Werner MeidingerStechpalme
Für Vögel sind die Früchte der Stechpalme nicht giftig, für Menschen aber leider schon. Die in den Früchten enthaltenen Triterpene können Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit hervorrufen. Auch Bewusstseinsveränderungen können durch sie ausgelöst werden. Bei Vergiftungssymptomen reicht es normalerweise aus, viel Flüssigkeit zuzuführen. Wurden größere Mengen verspeist, kann eine Magenentleerung nötig werden.
© iStock/Karina SchultzeHerbstzeitlose
Die Herbstzeitlose gehört zu den giftigsten Pflanzen in Europa. Sie enthält bis zu 20 verschiedene Alkaloide, darunter auch Colchicin, dass in allen Teilen der Pflanze vorkommt. Vergiftungssymptome können bereits nach Stunden, aber auch erst nach Tagen auftreten. Nicht nur der Verzehr, sondern auch der bloße Kontakt kann zu einer Vergiftung führen. Schon 5 Gramm der Samen oder 60 Gramm der Blätter können für einen Erwachsenen tödlich sein.
© iStock/Karina SchultzeMaiglöckchen
Auch die Maiglöckchen gehören zu den giftigen Pflanzen. Der Verzehr der Beeren kann zu Erbrechen und Durchfall führen. Dafür reicht schon die Menge von ein bis fünf Beeren aus. In seltenen schweren Fällen und bei höheren Dosen kann es auch zu Herzrhythmusstörungen kommen. Insbesondere Kleinkinder sind gefährdet, da die Pflanze schön riecht und nur in einer geringen Höhe über dem Boden blüht.
© iStock/c11ygPfaffenhütchen
In den Samen des Pfaffenhütchens befinden sich Steroidglykoside und Alkaloide. Bis zu 18 Stunden nach dem Verzehr können Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Bei höheren Dosierungen sind auch Leber- und Nierenschäden möglich. Im äußersten Fall kann ein Verzehr von vielen Pfaffenhütchen-Samen Lähmungen hervorrufen, die tödlich enden können.
© iStock/Ralf BlechschmidtEibe
Die Eibe ist ein Nadelbaum, bei dem fast alle Teile giftig sind. Die Samen in den roten Samensäckchen enthalten Taxin. Bei Erwachsenen kann schon eine geringe verzehrte Menge zu Atemlähmung und Herzversagen führen. Schon nach zwei bis fünf Stunden kann der Tod eintreten. Im Mittelalter hatte die Eibe den martialischen Titel "Baum des Todes". Das lag aber eher an den Waffen, die aus dem Eibenholz gefertigt wurden.
© iStock/Iva VagnerovaBlauer Eisenhut
Der Blaue Eisenhut gilt als die giftigste Pflanze in Europa. Alle Pflanzenteile beinhalten das gefährliche Kontaktgift Aconitin. Es kann durch Wunden an der haut oder über die Schleimhäute in den Körper gelangen. Bereits wenige Milligramm des Toxins sind tödlich. Beim Verschlucken von Pflanzenteilen kann der Tod durch Herzversagen oder Atemstillstand innerhalb weniger Stunden eintreten. In geringen mengen löst es Taubheit, Erbrechen und Durchfall aus.
© iStock/EyeEm Mobile GmbHGoldregen
Der Goldregen stellt eine große Gefahr für Kinder dar, da die erbsenähnlichen Samen zum Verzehr einladen. Zu den Symptomen, die Goldregen auslösen kann, gehören ein Brennen in der Mundhöhle, Erbrechen und Magenkrämpfe. In höheren Dosen kann das Gift nicht nur Herzrhythmusstörungen auslösen, sondern auch zum Tod führen.
© iStock/DetailfotoRiesen-Bärenklau
Im Sommer 2024 mussten 17 Wanderer in der Nähe von Essen die Erfahrung machen, dass der Riesen-Bärenklau gefährlich sein kann. Fünf von Ihnen wurden ins Krankenhaus gebracht. Riesen-Bärenklau sondert eine Flüssigkeit ab, die mit Sonnenlicht reagiert. Daher gilt die Pflanze als phototoxisch. Bei Kontakt kann sie Hautreizungen und Verbrennungen sowie Übelkeit verursachen.
© iStock/Mieszko9Engelstrompete
Bei Gartenfreunden ist die Engelstrompete wegen der langen Blütenkelche beliebt. Sie enthalten jedoch die psychoaktiven Substanzen Scopolamin und Hyoscyamin, die einen rauschartigen Zustand hervorrufen können. Daher wird Engelstrompete vereinzelt auch als Partydroge genutzt.
© iStock/zhudifengDas können Sie bei einer Pflenzenvergiftung tun
Bei einem Verdacht auf eine Vergiftung durch eine Pflanze sollten Sie der vergifteten Person sofort ausreichend stilles Wasser geben, um das Gift im Körper zu verdünnen. Halten die Symptome an oder verstärken sich gar, sollten Sie zuerst den Rettungsdienst und dann den lokalen Giftnotruf verständigen. Heben Sie, wenn möglich, Reste der Pflanze auf, damit ein Arzt das infrage kommende Gift identifizieren kann.
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