Colin Firth
Er spielte stotternde Könige, homosexuelle Literaturprofessoren und einen Geheimagent, der es mit James Bond aufnehmen könnte und begeisterte in romantischen Komödien: Colin Firth zählt zu den versiertesten und populärsten Schauspielen Großbritanniens: Anlässlich seines 65. Geburtstages am 10. September feiert die Galerie ihn und weitere Lieblingsbriten aus TV, Kino und Musik.
© Dimitrios Kambouris/Getty ImagesColin Firth
Echter Kenner wissen, dass die beste Verfilmung von Jane Austen Romanklassiker "Stolz und Vorurteil" selbstverständlich der BBC-Sechsteiler von 1995 mit Colin Firth ist. Die Miniserie machte ihn damals in seiner Heimat zum Star, dank der "Bridget Jones"-Filme und seiner wunderbaren Rolle im Episodenfilm "Tatsächlich ... Liebe" verfiel die ganze Welt dem Charme des Briten. Und ein guter Schauspieler (Oscar für "The King's Speech") ist er auch.
© BBCRichard Curtis und Hugh Grant
"Vier Hochzeiten und ein Todesfall" (1994) war die Blaupause: Ohne die Briten - allen voran Drehbuchautor Richard Curtis und Schauspieler Hugh Grant (Bild) - hätten viele der schönsten und besten romantischen Komödien wie "Notting Hill" (1999) und "Bridget Jones" (2001) nie die Kinoleinwand erblickt.
© StudiocanalMr. Bean
Wo bitte geht's hier lang? Der kindliche Tollpatsch "Mr. Bean" hatte selten einen Plan und hinterließ, wo auch immer er auftauchte, ein heilloses Chaos. Die Slapstick-Comedy-Serie machte den Hauptdarsteller und Erfinder der Figur, Rowan Atkinson, zu einem der weltweit populärsten Komiker.
© UniversalMonty Python
Mit der anarchischen TV-Show "Monty Python's Flying Circus" schrieben sie Comedy- und TV-Geschichte: (von links) Terry Jones, Graham Chapman, John Cleese, Eric Idle, Terry Gilliam und Michael Palin gründeten 1969 die Komiker-Truppe Monty Python. Bis heute sind ihre Sketche legendär und ihre Filme ("Das Leben des Brian", "Die Ritter der Kokosnuss") Kult.
© EdelDavid Brent aus "The Office"
Er ging als erster Büroleiter dahin, wo es dem Zuschauer wegen dessen offensichtlichen Unfähigkeit und schlechten Witzen wehtut: Ohne Ricky Gervais (Bild) und seine "The Office"-Figur David Brent wären weder das US-Remake (mit Steve Carell) noch "Stromberg" denkbar. Den Mockumentary-Stil der Britcom nahmen sich zudem US-Comedy-Serien wie "Parks & Recreation" und "Modern Family" zum Vorbild.
© PolybandLittle Britain
Kaum ein Volk kann so hemmungslos über sich selbst lachen wie die Briten. Matt Lucas und David Walliams führten in der Serie "Little Britain" die Schrulligkeiten ihrer Landsleute vor, taten das aber immer auch mit viel Liebe zu ihren Studienobjekten. Computer sagt: Danke!
© Polyband / WVG MedienOasis
Es gab zuvor schon Blur, Pulp und Suede - doch die Band der Brüder Noel (rechts) und Liam Gallagher war die Speerspitze der zweiten "British Invasion": Als Oasis 1994 ihr Debütalbum "Definitely Maybe" veröffentlichten, blickte die ganze Musikwelt auf Großbritannien. Besser war britischer Pop seitdem nie mehr. 2009 löste sich die Band auf, 15 Jahre verkündeten die Gallaghers die Sensation: 2025 geht Oasis wieder auf Tour.
© ARTE / Elite FilmThe Beatles
Was wäre die Welt ohne die Beatles? Mit dieser kaum zu beantwortenden Frage beschäftigte sich einst der Regisseur Danny Boyle mit seinem Film "Yesterday". Unbestritten ist, dass (von links) Paul McCartney, George Harrison, Ringo Starr und John Lennon die Popmusik revolutionierten wie keine Band vor oder nach ihnen.
© Evening Standard / Getty ImagesThe Rolling Stones
Auch diese fünf jungen Männer (von links: Charlie Watts, Keith Richards, Bill Wyman (vorne), Mick Jagger und Brian Jones) schickten sich kurz nach der Aufnahme dieses Fotos an, die Musikwelt aus den Angeln zu heben: Die Rolling Stones definierten in den 60er-Jahren den Rock'n'Roll neu und zeigen bis heute, was eine Rockband (sein) kann.
© Chris Ware/Keystone Features/Getty ImagesPink Floyd
Von ihnen stammen zwei der drei meistverkauften Alben aller Zeiten: Pink Floyd revolutionierten mit Platten wie "The Wall" und "Dark Side of The Moon" die Musikwelt. Rick Wright, Roger Waters, Nick Mason und David Gilmour (von links) machten den Rock erwachsen und Live-Konzerte zum visuellen Erlebnis.
© WMGDavid Bowie
War das Kunst? Und er immer wieder "nur" eine neue Figur? Kein Künstler der Musikgeschichte spielte so virtuos mit Kunstfiguren, Rollenbildern und unterschiedlichen Genres wie David Bowie. Egal, ob Falco, Lady Gaga oder Marilyn Manson: Ohne das musikalische Chamäleon wären moderne Pop- und Rockstars undenkbar.
© Parlophone / WarnerSex Pistols
Die ersten Punk-Bands gab es zwar in New York, doch erst als die Sex Pistols (Bild, Sänger Johnny Rotten vorne, Paul Cook am Schlagzeug und Steve Jones an der Gitarre) "Anarchy In The UK" forderten, entwickelte sich Punk zu einer echten Bewegung, die eine ganze Generation nicht nur musikalisch prägte.
© Graham Wood/Evening Standard/Getty ImagesQueen
Er trug die Krone - nicht nur wegen des Bandnamens - völlig zu Recht: An die Bühnenpräsenz und stimmliche Wucht von Queen-Frontmann Freddie Mercury reichte niemand heran. Dass auch die Opulenz und Theatralik der Band und ihre Hits bis heute nachwirken, zeigte zuletzt "Bohemian Rhapsody", das als erfolgreichstes Biopic in die Kino-Geschichte einging.
© Capitol / EMISpice Girls
Im Union Jack eingehüllte Girlpower: Ende der 90er-Jahre waren die Spice Girls überall: im Radio, in den Charts, sogar im Kino. Ihre Songs waren selbstbewusst, tanzbar und vor allem todsichere Ohrwürmer, die einzelnen Mitglieder wiederum Vorbilder für unzählige Mädchen. Ob "Sporty Spice", "Scary Spice" oder "Posh Spice": Die Spice Girls verkörperten das junge weibliche Großbritannien - und eroberten so die Welt.
© Ray Burmiston/Photoshot/Getty ImagesAmy Winehouse
Als am 23. Juli 2011 die Nachricht vom Tod Amy Winehouse' mit nur 27 Jahren die Runde machte, nahm die ganze Welt Anteil: Trotz ihrer viel zu kurzen Karriere hatte die Sängerin tiefe Spuren hinterlassen. Sie hatte fast im Alleingang das Erbe großer Soul-Diven angetreten und damit den Weg für Künstlerinnen wie Lana Del Rey, Ellie Goulding und Adele geebnet.
© Dan Kitwood/Getty ImagesHarry Potter
Seine Erfinderin J.K. Rowling mögen viele Fans (und die Schauspieler der Verfilmungem) nach ihren transfeindlichen Kommentaren nicht mehr, der Zauberschüler selbst aber bleibt unbestritten einer unserer liebsten Briten: Harry Potter ist vielleicht die größte Romanfigur der letzten 50 Jahre, die Geschichten sind moderne Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur.
© Alex Wong/NewsmakersDoctor Who
Ncuti Gatwa, der aktuell die Rolle spielt, ist bereits die 15. Inkarnation und der erste schwarze "Doctor": Der britische TV-Klassiker "Doctor Who", der 1963 zum ersten Mal über den Bildschirm ging, ist nicht nur die bisher am längsten laufende und erfolgreichste Science-Fiction-Fernsehserie, sondern auch ein wichtiger Teil nicht nur der britischen Popkultur.
© DisneyInspector Barnaby
Er ermittelt gefühlt seit immer im ZDF-Sonntagabend-Programm, tatsächlich aber erst seit 2005 im deutschen Fernsehen: "Inspector Barnaby" ist nicht nur hierzulande eine nicht mehr wegzudenkende TV-Institution. Die Serie, die 1997 erstmals in Großbritannien ausgestrahlt wurde, wurde in über 200 Länder verkauft.
© ZDF / Mark BourdillonSherlock
Sie zählt zu Großbritanniens erfolgreichster Serienexporten der letzten zehn Jahre: Die BBC-Serie "Sherlock" "übersetzte" die klassischen Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle in die Gegenwart und machte den loyalen, hilfsbereiten John Watson (Martin Freeman, links) und den "hochfunktionalen Soziopathen" Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) zu weltweit populären Serien- und Kino-Stars.
© ARD / Degeto / BBC / Hartswood FilmsMiss Marple
Vielleicht ist Agatha Christies legendärer Detektiv Hercule Poirot noch populärer, er hat aber einen "Fehler": Er ist Belgier! Die zweite Schnüfflerin, die die Autorin erfand, ist indes ein Bild von einer Britin: Miss Marple (in zahlreichen Filmen etwas zu polternd gespielt von Margaret Rutherford, Bild) ist eine kultivierte, hochgewachsene und zerbrechlich wirkende Dame.
© ARTE / UllsteinJames Bond
"Mein Name ist Bond, James Bond": Auch wenn für viele Fans Sean Connery (Bild) der einzig wahre Darsteller des britischen Geheimagenten ist, schafften es auch seine Nachfolger, die Filmreihe über fast 50 Jahre lang und bis heute am Leben zu erhalten. Und nicht zu vergessen: Wer, wenn nicht 007, hätte sonst die Welt vor allerlei Superschurken gerettet?
© ARD / DegetoTrainspotting
"Trainspotting" zeigte ein Kino, das ebenfalls scheinbar nur die Briten beherrschen: Nirgendwo sonst kommen Antihelden und Kleinkriminelle so cool und sympathisch rüber, werden soziale Dramen so ungefiltert, aber auch komisch gezeigt wie in Danny Boyles Kultklassiker. Ähnliches gilt für "Ganz oder gar nicht", "Snatch" und "Shaun of The Dead".
© RTL IICharlie Chaplin
Aufgrund der Tatsache, dass er seine großen Erfolge im Hollywood der Vorkriegszeit feierte, mag man es vielleicht vergessen, aber: Auch Charlie Chaplin (1889-1977), als Komiker, Drehbuchautor und Regisseur eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Filmgeschichte, war gebürtiger Brite.
© Edward Gooch Collection/Hulton Archive/Getty ImagesAlfred Hitchcock
Er siedelte 1939 in die USA über, nahm 1955 (zusätzlich) die amerikanische Staatsbürgerschaft an: Geboren wurde Drehbuchautor und Regisseur Alfred Hitchcock (1899-1980) aber im englischen Leytonstone - und ein gutes Stück britischer, schwarzer Humor schwang auch in den düstersten seiner Thriller-Meisterwerke mit.
© Peter Dunne/Express/Getty ImagesJ.R.R. Tolkien
Ohne "Der Herr der Ringe" und "Der kleine Hobbit" wäre moderne Fantasy-Literatur kaum denkbar: John Ronald Reuel - kurz: J.R.R. - Tolkiens (1892-1973) Werke zählen zu den meistverkauften Werken des 20. Jahrhunderts. Und die Verfilmungen durch Peter Jackson zu den größten Kino-Kassenschlagern aller Zeiten.
© Tolkien Trust, 2012Rosamunde Pilcher
Große Literatur? Nein, das waren die Romane von Rosamunde Pilcher (1924-2019) sicher nie. Dennoch hat sicher kaum eine Autorin, natürlich auch dank der Verfilmungen, die das ZDF seit Jahr(zehnt)en am Sonntagabend zeigt, das Großbritannien-Bild der Deutschen geprägt. In Cornwall, an der britischen Südküste, ist es aber auch wirklich wildromantisch und schön.
© Christian Augustin/Getty Images