Charlie Sheen
Als Sohn einer Hollywood-Legende wurde ihm das Talent in die Wiege gelegt: Charlie Sheen war ein gefeierter Hollywood-Star und eine absolute Sitcom-Ikone, sorgte irgendwann aber nur noch mit Abstürzen und Skandalen für Aufmerksamkeit. Anlässlich des Starts der neuen Netflix-Doku "aka Charlie Sheen" lässt die Bildergalerie das bewegtes Leben des Schauspielers Revue passieren.
© NetflixEmilio Estevez, Charlie Sheen und Martin Sheen
Eine echte Dynastie: Charlie Sheens (Mitte) Erweckungserlebnis waren die Dreharbeiten zu "Apocalypse Now", zu denen er seinen Vater Martin Sheen (rechts) begleitete. An senter Seite hatte er 1974 auch einem kurzen Auftritt im TV-Film "Die Hinrichtung des Soldaten Slovik". Auch mit seinem Bruder Emilio Estevez (links) stand Charlie Sheen immer wieder vor der Kamera, etwa in "Wisdom - Dynamit und kühles Blut" (1986) und "Men at Work" (1990).
© Albert Ortega / Online USA Inc. / Getty ImagesDie rote Flut
In "Die rote Flut" (1984) trat Charlie Sheen (rechts, mit Patrick Swayze, links und C. Thomas Howell) in seinem ersten Kinofilm auf. Die Action-Dystopie spiegelte die Ängste des Kalten Krieges wider: Sowjetische Truppen überfallen die USA, Teenager werden zu Guerillakämpfern. Der Film war der Startschuss einer Karriere voller Höhen und Tiefen.
© FoxPlatoon
In Oliver Stones Antikriegsfilm "Platoon" (1986) spielte Charlie Sheen den jungen Soldaten Chris Taylor, der im Vietnamkrieg zwischen Wahnsinn und Moral seinen Weg sucht. Der Film gewann vier Oscars, darunter den für den "Besten Film", und gilt bis heute als einer der realistischsten Kriegsfilme. Für Sheen bedeutete die Hauptrolle den großen Durchbruch und die Anerkennung als ernsthafter Schauspieler.
© TNT Film / Orion Pictures CorporationWall Street
"Gier ist gut" - ein Satz, der das Jahrzehnt prägte: In Oliver Stones "Wall Street" (1987) verkörperte Sheen (links) den ehrgeizigen Börsenmakler Bud Fox, der vom skrupellosen Gordon Gekko (Michael Douglas) korrumpiert wird. Besonders intensiv waren die Szenen mit Martin Sheen, der auch im Film seinen Vater spielte.
© Twentieth Century FoxYoung Guns
Als Mitglied der Outlaw-Bande um Billy the Kid reitet Charlie Sheen (zweiter von rechts) im Western "Young Guns" (1988) in den Sonnenuntergang der 80-er. An der Seite seines Bruders Emilio Estevez (Mitte) sowie Kiefer Sutherland stand er für eine neue Generation von Western-Helden. Zwar musste Sheens Figur früh den Tod finden, doch der Film festigte seinen Ruf als Teil des "Brat Pack" in Hollywood.
© Concorde FilmverleihHot Shots
Mit "Hot Shots! - Die Mutter aller Filme" (1991) bewies Charlie Sheen seine komödiantische Seite: Als draufgängerischer Pilot Topper Harley parodierte er "Top Gun" und andere Actionklassiker. Die Persiflage wurde Kult, auch dank Sheens trockenem Spiel zwischen Slapstick und Macho-Attitüde - ein Beweis, dass er nicht nur als Actionheld funktionierte.
© 20th Century StudiosDie drei Musketiere
Als Aramis zeigte sich Sheen in Disneys "Die drei Musketiere" (1993) als literarischer Held. Neben Kiefer Sutherland, Oliver Platt und Chris O'Donnell schlüpfte er in die Rolle des frommen Musketiers, der Tugend und Abenteuer vereint. Die aufwendig inszenierte Mantel-und-Degen-Geschichte wurde ein 90er-Hit und bot Sheen Gelegenheit, sich in einem Familienfilm von Hollywood-Format zu beweisen.
© TouchstoneCharlie Sheen und Donna Peele
Jenseits der Leinwand empfahl sich Sheen aber nicht als Vorbild: Seine erste Ehe mit Model Donna Peele, die er im September 1995 heiratete, wurde gut sechs Monate später schon wieder geschieden. Bereits zu dieser Zeit machte Sheens turbulentes Privatleben immer Schlagzeilen: 1996 etwa prügelte er eine Freundin bewusstlos und wurde zu einer Bewährungsstrafe und Sozialstunden verurteilt.
© IMAGO / ZUMA Press WireFriends
Ein kultiger Gastauftritt: In der zweiten Staffel von "Friends" spielte Charlie Sheen den Marine Ryan, der Phoebe (Lisa Kudroe) besucht - just in dem Moment, als sie an den Windpocken leidet. Die Episode zeigte Sheen in komödiantischer Bestform und beweist, wie stark er in den 90-ern präsent war.
© Warner Bros.Under Pressure
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Sheens Leinwandkarriere Ende der 90er-Jahre an Fahrt verlor: "Under Pressure" (1998) etwa, ein Thriller, in der er einen gestörten Feuerwehrmann spielt, der zum unberechenbaren Psychopathen wird, kam in den USA nicht einmal ins Kino. Und auch an "Serial Killer" (1998), "Free Money" (1998) und "Good Advice" (2001) erinnert sich heute keiner mehr.
© Cine PlusTwo and a Half Men
Im TV lief es besser: Nachdem er bereits 2000 als Nachfolger von Michael J. Fox in der Sitcom "Chaos City" überzeugt hatte, wurde Sheen in "Two and a Half Men" zum Star einer ganzen TV-Generation. Die Sitcom über einen hedonistischen Single und seinen spießigen Bruder war weltweit ein Quotengarant. Sheen erhielt Rekordgagen und verkörperte den Frauenhelden, den viele mit seinem echten Leben gleichsetzten.
© Warner Bros. Entertainment Inc.Charlies Eskapaden
Irgendwann hatte er den Bogen einfach überspannt: Charlie Sheens (Drogen-)Eskapaden vor und hinter der Kamera bei "Two and a Half Men" forderten 2011 ihren Tribut: Weil er öffentlich Serienmacher Chuck Lorre als "verseuchte Made" beschimpfte und über die Show lästerte, setzten ihn die Serienmacher kurzerhand auf die Straße.
© Warner Bros. Entertainment Inc.Charlie Sheen und Denise Richards
Auch sein Liebesleben war von Skandalen geprägt: Mit Schauspielerin Denise Richards war Charlie Sheen von 2002 bis 2006 verheiratet. Gemeinsam gingen sie über rote Teppiche, wie hier bei der CBS-Gala 2003, als Richards schwanger war. Das Paar bekam zwei Töchter, doch die Ehe zerbrach in einem öffentlichen Rosenkrieg.
© Evan Agostini/Getty ImagesCharlie Sheen und Brooke Mueller
2008 heiratete Sheen seine dritte Frau, Brooke Mueller. Gemeinsam bekamen sie Zwillingssöhne, aber Schlagzeilen über Drogen, Gewalt und Trennung dominierten. Ein weiteres Beispiel für Sheens stürmisches Privatleben, das zu diesem Zeitpunkt mindestens so viel Beachtung fand wie seine Karriere.
© Frederick M. Brown/Getty ImagesAnger Management
Nach dem Bruch mit "Two and a Half Men" versuchte Sheen mit der Serie "Anger Management" (2012-2014) ein Comeback. Darin spielte er einen Therapeuten mit eigenen Aggressionsproblemen - eine Figur, die stark an sein öffentliches Image angelehnt war. Zwar erreichte die Serie nicht den Erfolg seiner Sitcom-Hochzeit, doch sie bewies, dass er trotz Skandalen immer noch Publikum anzog.
© Concorde Home EntertainmentScary Movie 5
Einer seiner wenigen Kinoauftritte in den letzten 20 Jahren: Gemeinsam mit Lindsay Lohan war Charlie Sheen in "Scary Movie 5" (2013) zu sehen. In der Horror-Parodie persiflierte er nicht nur Genre-Klischees, sondern auch sein exzessives Privatleben. Doch Sheens versuchte Selbstironie, über die eigene Skandalfigur zu lachen, zog weder bei der Kritik noch beim Publikum.
© 2013 Constantin Film Verleih GmbHCharlie Sheen macht HIV-Diagnose öffentlich
In einem emotionalen TV-Interview bekannte Charlie Sheen 2015, dass er HIV-positiv sei. Damit beendete er nicht nur Gerüchte, sondern setzte auch ein Zeichen im Umgang mit der Krankheit. Seine TV-Beichte sorgte für den sogenannten "Charlie-Sheen-Effekt". Sein Auftritt, so stellten Forscher fest, habe dafür gesorgt, dass unmittelbar nach dieser Erklärung verstärkt Informationen im Internet zum HI-Virus, HIV-Prävention und HIV-Testverfahren gesucht wurden.
© Screenshot "Today"-ShowDIESEL Wynwood 28 Event
Nach seinem öffentlichen HIV-Geständnis zog sich Charlie Sheen weitgehend aus Hollywood zurück. Schlagzeilen machten vor allem Rechtsstreitigkeiten, Geldsorgen und sein immer wieder turbulentes Privatleben. Projekte blieben selten, seine frühere Dauerpräsenz verblasste. Erst mit "Bookie" 2023 kehrte er vorsichtig ins Rampenlicht zurück ...
© Craig Barritt/Getty Images for DieselBookie
Lange hatten sie nicht miteinander gesprochen - doch 2023 kam es zur Versöhnung: Charlie Sheen (links) und Serienmacher Chuck Lorre, die sich im Streit bei "Two and a Half Men" getrennt hatten, arbeiteten wieder zusammen. In der Sitcom "Bookie" (abrufbar bei RTL+) trat Sheen als Gaststar auf und spielte sich selbst.
© HBO / Maxaka Charlie Sheen
Pünktlich zu seinem 60. Geburtstag, den er Anfang September feierte, veröffentlicht Netflix die Doku "aka Charlie Sheen" (abrufbar ab 10. September). Darin spricht er offen über seine Skandale, Triumphe und Abstürze. Freunde, Kollegen und Familie kommen zu Wort und zeichnen ein ungeschöntes Porträt eines Mannes, der Hollywoods Höhen und Tiefen erlebt hat.
© Netflix