"Bares für Rares"
Horst Lichter war sich noch nie so sicher, wie in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Beim Anblick des Armbands erkannte er Designs aus seiner Jugend wieder und wusste ganz genau, wann der Schmuck hergestellt wurde. Expertin Heide Rezepa-Zabel sah das anders. Dieses Mal zog sie fast den Kürzeren: "Ok, ok ..."
© ZDF"Bares für Rares"
"Das sind die 1970er-Jahre", behauptete Lichter felsenfest, als er das bunte Armband auf dem Expertenpult sah. Die Kreise auf dem Schmuck erinnerten ihn an die damalige Kleidung: "Da ging die Post ab", lachte er nostalgisch. Doch Expertin Heide Rezepa-Zabel störte die ausgelassene Stimmung des Moderators und schüttelte den Kopf ...
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"Ach, das war schon früher", belehrte sie Lichter und platzierte Schlagwörter wie "Bubble-Design, Lava-Lampen, Space-Age und Raumschiff Enterprise", die laut Expertin ganz klar in den 1960er-Jahren etabliert wurden. "Tut mir leid, aber das ist 70er-Jahre", betonte Lichter vehement und zeigte auf das Armband.
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Als Rezepa-Zabel weiter darauf bestand, der Schmuck stamme aus den 1960er-Jahren, wurde Lichter fast bockig. "Ich bin aber der Ältere", protestierte der Moderator, doch die Expertin konterte: "Das ist mir egal." Auch als Lichter noch hinterher schob: "Da warst du noch viel zu klein, und ich war dabei", zeigte sich die Expertin unbeeindruckt ...
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Der kleine Streit am Expertentisch verstummte erst, als die beiden Verkäufer Marius und Karl aus Dortmund näher traten. Als Vater Karl seinen Job verriet, flötete Lichter: "Das wird ja gleich hoch interessant", denn der Verkäufer war Goldschmiedemeister und Schmuckdesigner. Und das Armband stammte aus der eigenen Werkstatt.
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Mit seinem Vater hatte Karl den Schmuck entworfen. Fast beiläufig nannte er den Zeitraum: "Anfang der 1970er-Jahre ..." und Lichter fing an zu tanzen, als hätte er im Lotto gewonnen. Denn "Anfang der 70er ist Ende der 60er", trällerte der Moderator und forderte einen High-Five-Handschlag von Rezepa-Zabel für seine Leistung als Möchtegern-Experte ...
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"Ok, ok", würdigte Rezepa-Zabel den Glanzmoment von Horst Lichter. Der freute sich indes, denn: "Ich habe so selten recht hier, schön!" Doch gleich danach wunderte sich der Moderator, warum das Familien-Schmuckstück jetzt plötzlich verkauft werden sollte. Laut Verkäufer lag das Objekt nur rum, und "es muss getragen werden".
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"Da hast du auch wieder recht", stimmte Lichter zu, und auch mit Rezepa-Zabel war der Moderator wieder einer Meinung. Denn beide fanden das Armband "fröhlich und positiv, denn es versprüht sofort gute Laune". Und das war typisch für das Bubble-Design - hier in 585er-Gold mit Farbsteinen wie Mondstein, Chrysopras und Rubelith.
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Der Wunschpreis lag bei 8.000 Euro. Doch Rezepa-Zabel taxierte wegen der mangelnden Tragbarkeit des Schmucks das Stück auf nur 4.700 bis 5.000 Euro. Mit etwas Überzeugungsarbeit nahmen die Verkäufer die Händlerkarte dennoch an. Und das war auch gut so, denn im Händlerraum sprang Susanne Steiger gleich auf das Armband an.
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"Wow, ein Armband mit Edelsteinen im Cabochon-Schliff", staunte die Händlerin und legte das Schmuckstück gleich an. "Das spricht auch noch die heutige Formsprache", fand Steiger (Zweite von links), als sie das Alter des Bands vom Meister selbst erfuhr. "Ich finde es toll", lobte die Händlerin weiter und bot sofort 5.000 Euro für das Unikat.
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"Mir gefällt's auch", gab Daniel Meyer (Dritter von links) zu und erhöhte den Preis für das "sehr, sehr zeitlose" Stück. Im Steiger-Meyer-Duell stieg der Preis in kleinen Schritten noch bis auf 5.300 Euro. Dann erhielt die Händlerin den Zuschlag. "Das ist echt ein Traum", schwärmte die neue Besitzerin über das Bubble-Design-Armband, denn "das macht einfach Spaß".
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Als weitere Objekte der Sendung wurden zwei Wandlampen von Sven Deutschmanek dem italienischen Designer Carlo Nason in den 1970er-Jahren zugeschrieben. Für die Leuchten aus Muranoglas lag der Wunschpreis bei 200 Euro. Der Experte schätzte 600 bis 700 Euro, und Jos van Katwijk zahlte 380 Euro.
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Bianca Berding beschrieb ein Gemälde um 1900 als "geheimnisvoll". Laut Signatur hatte ein Schüler des deutschen Malers Friedrich Fehr das Werk geschaffen. Gewünscht wurden 1.000 Euro. Die Expertin taxierte die "Schülerarbeit" auf 400 bis 600 Euro. Händlerin Susanne Steiger zahlte 500 Euro.
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Ein Bergmanns-Lederhelm plus Karbid-Leuchte datierte Sven Deutschmanek in die 1930er- / 1940er-Jahre. Der Wunschpreis lag bei 80 Euro. Der Experte schätzte 70 bis 80 Euro. Händler Walter Lehnertz zahlte sogar 160 Euro.
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Ein Ring aus 750er-Weißgold mit Diamanten (1,6 Karat) als Blume angeordnet, verortete Heide Rezepa-Zabel in den 1960er-70er-Jahren. Gewünscht wurden 6.000 Euro, die Expertin schätzte aber nur auf 1.200 bis 1.400 Euro. Deswegen nahm der Verkäufer den Schmuck lieber wieder mit.
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Eine Vase des deutschen Keramikers Max Laeuger (Tonwerke Kandern) datierte Bianca Berding auf das Jahr 1897. Der Wunschpreis lag bei 450 Euro. Die Expertin schätzte 500 bis 600 Euro. Doch im Händlerraum wollte Daniel Meyer nicht mehr als 400 Euro zahlen. So kam kein Verkauf zustande.
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