17.06.2025 von SWYRL/Maximilian Haase
Was ist Fremdheit, wie entsteht sie und was macht sie mit uns? Professor Harald Lesch diskutiert mit dem Priester und Theologen Thomas Schwartz abermals über ein hochaktuelles wie brisantes Thema.
Vor zwei Jahrzehnten konnte man mitten in der Nacht im BR-Fernsehen erstaunlich Erbauliches verfolgen: "Alpha bis Omega" hieß die Sendung, in der ein Naturwissenschaftler und ein Theologe über große Themen wie Glück, Leid und Einsamkeit diskutierten. Der Astrophysiker war kein Geringerer als Harald Lesch, der damals zum philosophischen Gespräch mit dem katholischen Priester Thomas Schwartz lud. Eine TV-Sinnsuche, wie sie heute kaum mehr vorstellbar ist? Von wegen: Im ZDF-Format "Lesch sieht Schwartz" treffen die beiden seit 2022 in unregelmäßigem Abstand und meist an Feiertagen abermals aufeinander. In der aktuellen Ausgabe geht es unter dem Titel "Das Fremde und wir" um Unterschiede, Vorurteile, Zugehörigkeit - und damit um brandaktuelle gesellschaftliche Fragen.
Denn mit dem Begriff der Fremdheit, so eine wichtige Erkenntnis der beiden Diskutanten, wird heutzutage oft politisch und ideologisch hantiert. Was bedeutet es aber aus soziologischer, philosophischer und psychologischer Perspektive? Wie fühlt es sich an, fremd zu sein? Wie wird man überhaupt zum Fremden gemacht? Und wie gehen wir gesellschaftlich mit dem Fremden um? Naturphilosoph Lesch und Theologe Schwartz debattieren - diesmal zum Thema passend am Münchner Flughafen - über das angeblich Andere und unseren Blick darauf. Dabei geht es den beiden in zahlreichen Disziplinen versierten Experten um Fragen nach kulturellen anderen großen Unterschieden, aber auch um das Fremde im Kleinen, vom Arbeitskollegen bis zum eigenen Partner.
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Fremdheit als Herausforderung
Von persönlichen Geschichten über neurowissenschaftliche Studien bis zu den großen religiösen Fragen durchkämmen Lesch und Schwartz ein Thema, das die Menschen schon vor Jahrtausenden beschäftigte. Wie lassen sich uralte Vorurteile abbauen? Wie interessieren wir uns wieder für die anderen? Für die beiden auch durch gemeinsame Buchprojekte eng vertrauten Gesprächspartner wird deutlich, dass das Fremde den Einzelnen herausfordert, sich selbst besser und aus anderem Blickwinkel wahrzunehmen. So gesehen grenzt Fremdheit nicht nur aus, sondern bietet auch die Chance auf einen reflektierteren Umgang miteinander.