18.10.2025 von SWYRL/Eric Leimann
Die amerikanische Musiklegende Bruce Springsteen (76) hat nun auch ein Biopic. "Deliver Me From Nowhere" läuft am 23. Oktober in den Kinos an. Passend dazu wiederholt ARTE die Doku "Bruce Springsteen, der amerikanische Freund" sowie ein Live-Konzert von 2009 aus dem heimischen New Jersey.
Das Bruce Springsteen-Biopic "Deliver Me From Nowhere" mit "The Bear"-Star Jeremy Allen White läuft am 23. Oktober in den deutschen Kinos an. Passend dazu wiederholt ARTE nun die Doku "Bruce Springsteen, der amerikanische Freund" sowie ein Live-Konzert von 2009 aus dem heimischen New Jersey. Bruce Springsteen, mittlerweile 76 Jahre alt, gilt als Beobachter und Barde des amerikanischen Lebens. Im vergangenen Jahr - zum 75. Geburtstag - fasste die französische Doku "Bruce Springsteen, der amerikanische Freund" Leben und Karriere zusammen. Im Anschluss daran kommt um 0.30 Uhr der 50-minütige Konzertfilm "Bruce Springsteen and the E Street Band: Darkness on the Edge of Town", in dem die Musiker im Paramount Theatre zu New Jersey 2009 die Songs des legendären Albums "Darkness On The Edge of Town" von 1978 auferstehen lassen. Ohne Live-Publikum übrigens, voll konzentriert nur für die Fernsehkameras.
"Ich bin der Präsident, aber er ist der Boss", sagt Musikliebhaber Barack Obama zu Beginn der ARTE-Doku. Der ehemalige US-Präsident sagt es in seiner Obama-typischen Art, gleichermaßen trocken wie eindringlich, über jenen Mann, der auch zu seinem Präsidentschaftswahlkampf aufspielte - was ihn damals aber auch für Obama-Gegner noch nicht als Sprachrohr Amerikas disqualifizierte. Tatsächlich ist es so, dass sich viele US-Bürger nach wie vor auf Bruce Springsteen einigen können, wenn es darum geht, die Probleme und Freude des Landes zu benennen und sein Lebensgefühl in nachdenklichen und dann doch wieder mitreißenden Liedern zusammenzufassen.
Springsteen sieht sich in der Doku des französischen Filmemachers Thomas Boujut jedoch nicht als "Erfinder" von irgendetwas, sondern eher als Chronist Amerikas. "Ich war nie wirklich ein musikalischer Revolutionär, aber ich war ein Alchemist", sagt er. Seine Quellen? Endlose Stunden vor dem Fernsehgerät während seiner Kleine-Leute-Kindheit und Jugend vor den Toren New York Citys, im von ihm besungenen New Jersey.
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Verstehen Sie Bruce Springsteen?
Vielleicht war es sogar Bruce Springsteen, der Suburbia vom Gefühl befreite, dass hier nur langweiliges Leben stattfindet. Vielleicht sieht man dort, jenseits des Glitzers und der Versuchungen der Metropole, die Wahrheit des Lebens sogar klarer. Springsteens Karriere nahm 1975 mit seinem dritten Album "Born To Run" Fahrt auf. Die beiden Alben davor erreichten nur ein Kult-Publikum.
Springsteen kommt 1949 in Freehold, New Jersey, zur Welt. Er wächst in der Arbeiterklasse auf. Sein Vater ist Ire, die Mutter Italienerin. Im Prinzip sind die Springsteens der Archetyp der amerikanischen Einwandererfamilien, deren Leben von harter Arbeit und Hoffnung auf Erlösung geprägt sind - auch durch die Religion. Ein Auftritt von Elvis 1956 in der Ed-Sullivan-Show bringt Springsteen zur Musik. 1980 veröffentlicht er mit "The River" sein erstes Nummer-1-Album. Bis heute wurde "der Boss" mit 20 Grammys ausgezeichnet.
In seinen autobiografisch inspirierten Songs setzt sich der amerikanische Sänger in seiner Karriere immer wieder mit sozialen Ungerechtigkeiten, der Arbeiterklasse und dem Leben zwischen Tradition und Morderne auseinander - ein Themenkomplex, der Amerika gut gefällt, selbst wenn die HipHop-Kultur dem Rock'n'Roller in den 70-ern mittlerweile ein wenig Arbeit abgenommen hat.
Die 50 Minuten "Bruce Springsteen, der amerikanische Freund" fassen diese Musiker-Karriere in einer fein geschnittenen Collage aus originellen Bildern und Zitaten aus fünf Jahrzehnten zusammen. Ein guter Film für Menschen, die Bruce Springsteen neu entdecken oder ihn endlich mal verstehen wollen.