20.07.2025 von SWYRL/Elisa Eberle
Weil ihre Traumwohnung nur an Familien vermietet wird, erfindet die alleinstehende Nina Maler (Laura Storz) als "Die Kinderschwindlerin" kurzerhand zwei Kinder. Als Alibi sollen ihre Nichte und ihr Neffe dienen, doch die lassen sich den Statistenjob teuer bezahlen ...
Die Mieten in Deutschland steigen, zentrumsnaher Wohnraum ist in den meisten Großstädten viel zu knapp. Kein Wunder also, dass verzweifelte Menschen bei der Wohnungssuche zu immer absurderen Methoden greifen. So wie Nina Maler (Laura Storz), die in der ZDF-Sommerkomödie von Tini Tüllmann (Regie) und Daniel Scotti-Rosin (Buch) kurzerhand zwei Familienmitglieder erfindet. "Die Kinderschwindlerin" ist bereits in der ZDFmediathek abrufbar. Die lineare Erstausstrahlung erfolgt am Donnerstag, 7. August, um 20.15 Uhr, im ZDF.
Die Tragödie beginnt für Nina mit einer Einladung zum 40. Geburtstag ihrer Schwester Ariane Küppers (Jasmin Schwiers). Die überzeugte Kinderhasserin hat so gar keine Lust auf das Familientreffen - im Gegensatz zu ihrem Freund Sammy Riza (Ekrem "Eko Fresh" Bora), der sich zu Ninas Bestürzung ausgesprochen gut mit dem anwesenden Nachwuchs versteht. Will Sammy etwa doch selbst Kinder in die Welt setzen? Anstatt diese Frage auf Augenhöhe auszudiskutieren, flieht Nina panisch aus der gemeinsamen Wohnung. Eine neue Bleibe muss her! Es dauert nicht lange, da findet sie per Zufall ihre Traumwohnung, die sogar bezahlbar ist. Einziger Haken: Der Vermieter (Mohammed-Ali Behboudi) bevorzugt Familien mit Kindern. Kein Problem, denkt sich Nina: Mit ihrer Nichte Frieda (Holle Kirck) und ihrem Neffen Theo (Henrick Blossey) hat sie doch zwei wunderbare Exemplare. Doch der Schwindel kommt ihr alsbald teurer zu stehen als gedacht ...
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Erste große Fernsehrolle für Laura Storz
"Die Kinderschwindlerin" ist eine leichte Komödie, die von Situationskomik und guten Dialogen lebt. Es mag zwar nur im Film funktionieren, dass der Schwindel um zwei erfundene Kinder nicht sofort auffliegt, dennoch gelingt es Drehbuchautor Daniel Scotti-Rosin und Regisseurin Tini Tüllmann, in "Die Kinderschwindlerin" auch gesellschaftsrelevante Themen wie die steigenden Mieten und den Erwartungsdruck, der auf vielen kinderlosen jungen Frauen lastet, massentauglich aufzuzeigen.
Hauptdarstellerin Laura Storz überzeugt nicht zuletzt mit ihrer facettenreichen Mimik auf ganzer Linie. Die filigrane Arbeit mit der Kamera war für die 1995 geborene Kölnerin nach eigener Aussage eine Umstellung, war sie bislang doch hauptsächlich auf der Bühne, etwa am Mainfranken Theater Würzburg zu sehen: "Am Anfang war ich total aufgeregt! Ich wusste nicht, wie ich mich vorbereiten soll, weil es im Gegensatz zum Theater bei den Dreharbeiten ja keine Proben gab." Vor Ort hätten die Regisseurin Tini Tüllmann und die Kamerafrau Claire Jahn dann aber "so ein schönes Umfeld geschaffen".
Anders als ihre Filmfigur ist Storz im echten Leben zweifache Mutter. Die Vereinbarkeit mit ihrem Beruf als Schauspielerin fällt der 29-Jährigen zunehmend leichter: "Ich hatte in Leipzig das Glück, dass ich eine inzwischen wirklich gute Freundin kennengelernt habe, die Bestatterin ist und vier Kinder hat. Sie musste viel arbeiten, ich musste viel arbeiten, also haben wir uns zusammengeschlossen", erzählt sie: "Dieses Netzwerk hat total geholfen. In Würzburg ist es jetzt perfekt: Da gibt es das Programm 'FLEXI24'. Die Stadt zahlt den Menschen, die in Schicht arbeiten, die Betreuung. Da falle ich rein, weil ich abends Proben oder Vorstellungen habe." In Zukunft möchte Laura Storz häufiger nicht nur auf der Bühne, sondern auch vor der Kamera stehen: "Ich habe richtig Blut geleckt. Ich hatte so eine schöne Zeit. Wenn es irgendwie geht, möchte ich die Theaterarbeit künftig mit der Filmarbeit verbinden."