31.08.2025 von SWYRL/Rupert Sommer
Die neue ZDF-Dokumentation befasst sich mit den teilweise tiefgehenden Gefahren, die von Murenabgängen, Überschwemmungen und Bergstürzen in den Alpen ausgehen. In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels lautet die Frage: Hat Alpen-Tourismus eine Zukunft?
Es waren neun Millionen Kubikmeter Fels und Eis, die am 28. Mai dieses Jahres auf das Bergdorf Blatten im Kanton Wallis in der Schweiz hinabrutschten. Die Folgen des Bergsturzes waren verheerend. In der neuen ZDF-Dokumentation "Trügerische Alpenidylle" geht es nun um die brisante Frage, ob man sich in Zukunft überhaupt noch vor solchen Bergkatastrophen schützen kann. Experten gehen davon aus, dass sich Ausmaß und Frequenz solcher Ereignisse in Zeiten des sich zuspitzenden Klimawandels noch stark erhöhen dürften. Nicht nur in Blatten - wie zuvor schon an Orten wie Bondo in der Schweiz - verloren Alpen-Bewohner ihren gewohnten Lebensraum. Es steht auch zur Debatte, ob und wie man solche Orte überhaupt wieder aufbauen sollte - und wie radikal man Tourismus in den Alpen neu denken muss.
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Wie abschreckend wirken neue Schutzmaßnahmen auf Gäste?
Fest steht: Mit Bergstürzen, Muren- und dramatischen Lawinenabgängen ist immer öfter zu rechnen. Die steigenden Temperaturen lassen Fels- und Eisformationen bröckeln. Die Gefahrenzonen weiten sich deutlich aus. Auch wenn Veränderungen in der Bergnatur oft wissenschaftlich akribisch beobachtet werden, lassen sich neue zerstörerische Naturereignisse nicht genau vorhersagen. Zudem sind die Schutzmaßnahmen, die durch Verbauungen und Rückhalte-Becken für Wassermassen getroffen werden, aufwendig und teuer. Schnell stellt sich die Frage, ob diese Investitionen überhaupt wirtschaftlich zu rechtfertigen sind.
Schon jetzt zeigt sich an Brennpunkten in vormals beliebten Touristenzielen, dass die nötigen Vorkehrungen für den Schutz von Menschen und Anlagen viele Gäste abschrecken. Andererseits steigt in vielen Regionen der Andrang der Erholungssuchenden immer mehr. Die Dokumentation von Sandra Susanka, Petra Otto und Anna-Maria Schuck möchte sich ein möglichst umfassendes Bild machen und lässt neben den Einwohnern betroffener Regionen vor Ort auch Tourismus-Vertreter, Naturschützer, Lokalpolitiker sowie Krisenmanager und Wissenschaftler zu Wort kommen. Eine spannende Bestandsaufnahme aus dem Alpenraum.