Streaming-Plan

Von "Rocky" zu Reality: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

15.07.2023 von SWYRL

Slyvester Stallone gewährt einen Einblick in sein Privatleben. Bei Netflix ist indes "Star Wars"-Star John Boyega einer Verschwörung auf der Spur. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Rambo und Rocky waren gestern. Heute ist Reality-TV: Sylvester Stallone verspricht mit der Paramount-Serie "The Family Stallone" private Einblicke. Unangenehme Details spart der glattgebügelte Achtteiler aber großzügig aus. Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

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"The Family Stallone", Paramount+

Einer gegen alle - und trotzdem ging er (fast) immer als Sieger hervor: In den 80er-Jahren stieg Sylvester Stallone zum überlebensgroßen Actionhelden auf. Mit seinen "Rambo"-Filmen prägte der US-Amerikaner den Actionfilm der 80-er entscheidend. In seiner zweiten Kultrolle schwang er als unerschrockener Boxer Rocky Balboa die Fäuste. Und dieser beinharte, unerschütterliche Athlet soll jetzt zum Reality-TV-Star werden? Für Actionfans ist dieser Schritt wohl nur schwer vorstellbar, trotzdem wird er ab 14. Juli Realität. Dann startet "The Family Stallone" bei Paramount+.

Der 76-Jährige werde die "größte Rolle seines Lebens" übernehmen, heißt es in einer Ankündigung des Streaminganbieters: die des Vaters. Die hyperbolische PR-Floskel aber scheint größtenteils der Wahrheit zu entsprechen, verriet Stallone doch einst in einem Interview: "Ich bin ein Familienmensch und denke: Das ist das Wertvollste und Wichtigste, das wir im Leben haben." Diese These unterstreicht er auch in den Auftaktfolgen der achtteiligen Doku-Soap mehrfach und in unterschiedlichen rhetorischen Varianten.

Das gilt aber nicht nur für Stallone selbst, sondern auch für die wichtigsten Frauen in seinem Leben. Neben seiner Frau Jennifer ("Ich habe noch immer Schmetterlinge im Bauch, wenn ich ihn sehe") sind das die drei Töchter Sophia, Sistine und Scarlet. In gegenseitiger Hochachtung schmieren sich die Familienmitglieder Honig ums Maul, alles zusammengefasst in einem Credo, das Jennifer recht bald auf den Punkt bringt: "Für mich ist Familie alles."

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"They Cloned Tyrone", Netflix

Was ist bloß in seinem Viertel los? Drogendealer Fontaine (John Boyega) hat sein Revier eigentlich im Griff. Bis er von einem Konkurrenten erschossen wird - und am nächsten quicklebendig aufwacht. Schön, könnte man denken. Das Leben geht weiter. Doch Fontaine findet seine wundersame Wiederauferstehung im Netflix-Film "They Cloned Tyrone" (ab 21. Juli) gar nicht lustig. Dass irgendetwas nicht stimmt, bekommen in der schwarz-bitteren SciFi-Horror- Komödie auch Fontaines Bekannte mit: Zuhälter Slick (Jamie Foxx) und sein Laufmädchen Yo-Yo (Teyonah Parris) haben Fontaine sterben sehen. Gemeinsam macht sich das ungleiche Trio mit unbändigem Redeschwall auf die Suche nach der Wahrheit und kommt dabei schnell einer Verschwörung auf die Spur, die sie in ein geheimes Klon-Labor im Untergrund ihres Viertels führt.

Mit viel Verve, stimmungsvollem Soundtrack und feinem Retro-Look bedient sich "They Cloned Tyrone" bei der "Truman Show" genau wie bei den Blaxploitation-Filmen der 1970-er und John Carpenters Kultfilm "They Live". Es ist ein ziemlich wilder Ritt, den Regisseur Juel Taylor, der zusammen mit Tony Rettenmaier auch das Drehbuch schrieb, inszeniert. Dass sich Taylor dabei hin und wieder vergaloppiert, sei ihm verziehen. Wichtiger ist, was man rechts und links des Weges zu sehen bekommt. "They Cloned Tyrone" erzählt viel über den Zustand der USA und den institutionellen Mechanismen von Unterdrückung und Rassismus.

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"Stephen Curry: Underrated", Apple TV+

Bester Distanzschütze aller Zeiten, doppelter MVP und vierfacher NBA-Champion: Stephen Curry gehört zu den erfolgreichsten Basketballern aller Zeiten - obwohl dem Korbjäger nur wenige eine derartige Karriere zugetraut haben. Der sehenswerte Dokumentarfilm "Stephen Curry: Underrated" (ab 21. Juli bei Apple TV+), zeichnet den Weg des 35-Jährigen an die Spitze nach.

Hierfür bedient sich die Produktion eines umfangreichen Fundus von Archivmaterial und aktuellen Interviews, in denen neben Curry selbst auch dessen Familie, alte Wegbegleiter und ehemalige Mitspieler zu Wort kommen. Dabei liegt der Schwerpunkt eindeutig auf dem sportlichen Weg vor der großen NBA-Karriere, insbesondere die College-Zeit des Scharfschützen wird detailliert aufbereitet.

Peter Nicks erzählt in seinem Apple-Film eine typische amerikanische Sport-Erfolgsgeschichte, und als Underdog-Story eignet sich Currys Aufstieg perfekt: Zu oft wurde er als zu klein und schmächtig eingeschätzt, alle Kritiker strafte er Lügen: im College, bei seinem NBA-Start, als alle meinten, seine Zeit wäre vorbei. Über den Menschen hinter dem Superstar erfährt man in der Doku von Apple Original Films und A24 hingegen nicht viel, auch wenn man den heute 35-Jährigen zeitweise beim Gespräch mit seiner College-Professorin - er holt diesen Abschluss nach - und im liebevollen Umgang mit seinen Kindern beobachten kann.

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"Die nettesten Menschen der Welt", ARD Mediathek

"Genrefilme" haben es in Deutschland schwer, heißt es. Stoffe also, die man zum Beispiel den Fachgebieten Science-Fiction, Horror oder Grusel zuordnen könnte. Umso schöner, dass es der vielfach preisgekrönte bayerische Filmemacher Alexander Adolph (unter anderem Erfinder von "München Mord") geschafft hat, der ARD das Konzept zur Anthologie-Serie "Die nettesten Menschen der Welt" zu verkaufen.

In ihr geht es nun auch ab 21. Juli in der ARD Mediathek um schreckliche Monster, geisterhafte Erlebnisse und ähnliche "Ungereimtheiten". Zusammengehalten werden insgesamt vier Geschichten durch die Figur des bettlägerigen Mädchens Lill (Hannah Schiller). Vom Fenster ihres Hauses auf einem Hinterhof beobachtet sie die Protagonisten zweier kurzer (20 Minuten) und zweier längerer Geschichten, die jeweils auf zwei Episoden verteilt werden. Die Serie geizt nicht mit Stars: Axel Milberg, Fabian Hinrichs, Silke Bodenbender, Sebastian Urzendowsky und Jörg Schüttauf gaben sich für die episodische Mystery-Erzählung her, die man auch als zweistündigen Film schauen kann.

Die englische Anthologie-Serie "Black Mirror" - zu sehen bei Netflix - oder die noch viel ältere US-Serie "The Twilight Zone" standen ein bisschen Pate beim Drehbuch von Alexander Adolph und Eva Wehrum, deren kurze, aber prägnante Geschichten allesamt aus dem Alltag an sich "netter Menschen" erzählen, die Begegnungen mit dem Metaphysischen machen. Bleibt zu hoffen, dass das Erste mit der "besonderen" Serie ein Publikum findet - sodass diese kreativen Schauergeschichten eventuell fortgesetzt werden können.

"Alexia Putellas: Ikone des Fußballs", WOW

Die aktuelle Dominanz des FC Barcelona hat viel mit dieser Frau zu tun: Alexia Putellas. Von den Fans wurde die Mittelfeldspielerin nicht umsonst "die Königin" getauft. Mit grandioser Technik und großer Eleganz zieht die amtierende Weltfußballerin im Mittelfeld die Fäden. Das dreiteilige Porträt "Alexia Putellas: Ikone des Fußballs" zeichnet ab 21. Juli die Karriere der Spanierin aus einfachem Hause nach, die bei der diesjährigen Frauen-Europameisterschaft (Start: 20. Juli) wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt.

Die Dokumentation (Regie: Joanna Pardos) wirft einen detaillierten Blick auf Putellas' Werdegang beim FC Barcelona und in der Nationalmannschaft ihres Heimatlands. Darüber hinaus zeigt die Serie, wie die 1994 im spanischen Mollet del Vallès geborene Sportlerin innerhalb weniger Jahre zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des Frauenfußballs wurde.

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