"Wer wird Millionär?"

"Irgendwas hat sie genommen" - Träge Studentin macht Günther Jauch rasend

20.02.2023 von SWYRL/Michael Eichhammer

"Sie kosten mich echt Nerven", stellte Günther Jauch kurz vor der Werbepause bei "Wer wird Millionär?" fest. Außgerechnet in der Quizshow-Folge am Rosenmontag verstand der Moderator in diesem Moment keinen Spaß. Die Kandidatin agierte wie in Zeitlupe.

Wer Günther Jauchs Tätigkeit bei "Wer wird Millionär?" mitverfolgt, dem fällt auf, dass der oft gestrenge Meister der fiesen Fragen gegenüber einer bestimmten Kandidatengruppe besonders viel Mitgefühl und Hilfsbereitschaft zeigt: den Studenten. Weil er weiß, dass diese Finanzspritzen besonders gut brauchen können.

Auch Inken Lorenzen aus Hannover machte bereits zu Beginn ihres Auftritts deutlich, dass sie die sichere Variante wählte, "da ich als Studentin mit 16.000 recht viel anfangen könnte". Gemeint war die Spielweise mit nur drei Jokern, bei der Kandidaten erspielte 16.000 Euro nicht mehr verlieren können, während man bei der Variante mit vier Jokern jederzeit auf 500 Euro fallen kann. Doch dazu muss man die 16.000er-Marke erst einmal erreichen ...

Für 500 Euro sollte die Biologie-Studentin wissen: "Was gehört bei vielen Drummern zu ihrem Schlagzeug?" Hamsterrad, Kuhglocke, Hundeleine oder Katzenklappe? "Der Telefonjoker wäre mir zu schade dafür, weil ich meinen Telefonjokern doch mehr Kompetenz einräume", erklärte die Hannoveranerin. "Sie meinen, die sind dann beleidigt, dass sie für 500 Euro angerufen werden?", fragte Günther Jauch. Sie stimmte zu. Außerdem sei der Joker dann ja weg. Doch irgendeinen Tod muss man bekanntlich sterben. Inken Lorenzen ließ statt des Telefonjokers den Publikumsjoker über die Klinge springen. Die Mehrheit war für "Kuhglocke". Richtig!

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Denkprozess wie ein Standbild: "Sind Sie noch da?"

Zäh wie in Zeitlupe gestaltete sich die Beantwortung der 2.000-Euro-Frage. Es fühlte sich nicht nur für die Zuschauer, sondern offenbar auch für den Moderator an, als würde die Zeit fast zum Stillstand kommen, während man der Stundentin beim Denken zusah. Denn während andere Kandidaten laut denken, machte Inken Lorenzen vieles im Stillen mit sich selbst aus. Gefragt war: "Welchen nächtlichen Zeitpunkt wird es 2023 bei uns nicht geben?" 26. März, 2.15 Uhr, 26. Mai, 2.30 Uhr, 26. Juli, 2.45 Uhr, 26. September, 3 Uhr? "Irgendwas mit Zeitumstellung", vermutete die Kandidatin.

Den Studenten-Bonus, den Jauch sonst so gern gewährte, verspielte die angehende Biologin, indem sie die Geduld des Moderators überstrapazierte. Nachdem Inken Lorenzens Denkprozess wie ein Standbild wirkte, bemerkte Jauch: "Ein Königreich für einen Zusatzjoker!" Die Kandidatin schwieg so lange, dass der Moderator nachhakte: "Sind Sie noch da?" Inken Lorenzen gab zu: "Zumindest sitze ich hier. Mental? Schwierig ..." Als sie vermutete, der 50:50-Joker würde hier nichts bringen, widersprach Günther Jauch: "Er würde den Grad der Verwirrung hälftig vermindern."

Das "Wer wird Millionär?"-Saalpublik lacht - und bleibt sitzen

"Sie liegen gefühlsmäßig ganz richtig", half Jauch ein letztes Mal, nachdem die Kandidatin an ihrem "Gefühl" zweifelte, dass die Antwort etwas mit der Zeitumstellung zu tun habe. "Ah! Okay", freute sich Inken Lorenzen unvermittelt - um gleich danach zu bemerken, dass ihr Geistesblitz doch keiner wahr. "Äh, ich würde in der Würdigung Ihrer Gesamtsituation einfach mal zum 50:50-Joker raten", sagte Jauch. Stehen blieben: 26. März, 2:15 Uhr und 26. Juli, 2:45 Uhr. "Wahrscheinlich liegt es auf der Hand, und ich komme nur nicht drauf", fürchtete die Kandidatin. Um ihre These zu untermauern, forderte Jauch die Gäste im Saal auf: "Alle aufstehen, die es nicht wissen!" Peinlich für die Kandidatin: Alle blieben sitzen.

"Dann rufen wir doch die Mama an, wir kommen ja sonst nicht weiter", argumentierte Günther Jauch. Die Mutter sagte kaum mehr als "Oh, das ist schwierig. Wann ist denn die Zeitumstellung?" Auch danach schwankte Inken Lorenzen zwischen den beiden möglichen Antworten wie ein Fähnchen im Wind, bevor sie wieder in die Innenschau ging. "Sie entscheiden sich oder möchten nicht mehr mitspielen?", wurde der Moderator wieder ungeduldig. "Die Frage ist, wie sehr sich das nach dem kalendarischen Kalender richtet", dachte die Kandidatin - diesmal laut. "Ja, was richtet sich in unserem Leben nach dem kalendarischen Kalender? ... An Ihnen ist eine Philosophiestudentin verloren gegangen, Sie sollten umsatteln", ätzte Jauch und das Publikum lachte.

"Sie kosten mich echt Nerven!"

"Kriege ich denn eine Entscheidung von Ihnen?", brach Jauch das nächste Schweigen. "Ich bin gerade so durch, ich bin jetzt wieder bei Juli", sagte Inken Lorenzen kleinlaut. "Ja, alles ist möglich, sagen Sie einfach irgendwas", insistierte Jauch, wenig empathisch. "Ich nehme den März", riet die Kandidatin. Darauf Jauch gemein: "Haben Sie es zu Hause gemerkt - Sie hat was genommen ... Irgendwas hat Sie vor der Sendung genommen."

Bevor er auflöste, wollte er den Werbeblock als dramaturgische Pause nutzen. Vorher aber machte er deutlich: "Sie kosten mich echt Nerven." Die Kandidatin darauf: "Sie mich auch." Die Antwort war zwar richtig, doch bei der 4.000-Euro-Frage gab die Studentin endgültig auf - weit vor den erhofften 16.000 Euro.

Überhangkandidat Silas Kraus ist schwindelerregende Höhen gewohnt - als Baukletterer. Er stürzte von 125.000 auf 16.000 Euro. Bei 64.000 Euro hatte er - mit Erfolg - per Münzwurf über die Antwortwahl entschieden. Romina Meissner aus Geldern, Standortanalystin bei Fressnapf, erspielte 32.000 Euro. Vanessa Wajingarten aus Berlin darf am kommenden Montag weiterspielen. Sie stand am Ende dieser Folge bei 1.000 Euro.

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