Wolf-Dieter Poschmann verstarb "nach kurzer, schwerer Krankheit"

Trauer um eine TV-Legende: Sportreporter Wolf-Dieter Poschmann ist tot

30.08.2021 von SWYRL/Frank Rauscher

Das ZDF und die Sportwelt trauern um Wolf-Dieter Poschmann: Der langjährige Sportreporter verstarb mit 70 Jahren "nach kurzer, schwerer Krankheit", teilten die Mainzer am Montag mit.

"Über 30 Jahre war er eines der prägenden Gesichter und eine der einprägsamen Stimmen vieler Sportsendungen im Zweiten", sagt ZDF-Chefredakteur Peter Frey über einen Mann, der für Generationen von Sportfans "Mr. Olympia" war: Wolf-Dieter Poschmann lieferte den Deutschen über viele Jahre hinweg die sportlichen Großereignisse kompetent frei Haus. Jetzt ist der beliebte ehemalige ZDF-Reporter im Alter von 70 Jahren verstorben. Wie es am Montagnachmittag in einer Mitteilung des ZDF hieß, sei Poschmann bereits am Freitag "in Mainz nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben".

Als ehemaliger Leichtathlet wusste Poschmann als Fachmann die sportlichen Leistungen nicht nur trefflich einzuordnen, seine Reportagen waren auch immer von Respekt vor der Leistung der Athleten geprägt. Und von großer Leidenschaft. "Ich glaube, einen guten Reporter macht aus, dass er den richtigen Moment findet, in dem er auch mal den Turbo zünden darf", sagte Poschmann einmal im Interview. Mehrfach wurde er zum TV-Journalisten des Jahres gewählt.

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"Ich bin selbst ein Typ, der polarisiert"

Wolf-Dieter Poschmann prägte von 1994 bis 2011 auch die wichtigste Sportsendung des ZDF: Als Moderator bewies er im "aktuellen sportstudio" auch sein Talent zur Unterhaltung, denn so sachlich er auf dem Bildschirm auch rüberkam, bei ihm war auch meist eine feine Prise Humor im Unterton zu finden.

Was ihm hin und wieder auch Kritik bescherte. "Die Kombination von Humor und Sport ist in Deutschland ausgesprochen schwierig", sagte er dazu vor einigen Jahren im Interview. "Die Menschen nehmen den Sport viel ernster, als sie es tun sollten. Das macht einem manchmal fast Angst. Dabei sollten sie doch wissen, woher der Begriff Sport eigentlich kommt, nämlich vom lateinischen 'disportare': 'zerstreuen'. Das heißt nichts anderes, als Spaß haben." "Poschi", wie er oft liebevoll genannt wurde, wusste sich und seinen Beruf, den er fraglos als Berufung verstand gut einzuschätzen: "Sport ist ein schöner Gegenentwurf zum Alltag und sollte auch so behandelt werden."

Mit Kritik konnte er umgehen. "Ich bin selbst ein Typ, der polarisiert und finde, dass das Polarisieren auch ganz wichtig ist", befand Poschmann. "Es ist wichtig, dass sich die Leute auch mal an einem reiben. Das ist ein Stück Sport: man diskutiert." Das, so der langjährige ZDF-Mann mache "doch alles auch so spannend".

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Zwei Olympia-Teilnahmen knapp verpasst

Anfang der 80er-Jahre hatte der Mittelstreckenläufer die Olympia-Teilnahme zweimal nur haarscharf verpasst. Seine persönliche Bestzeit über 5.000 Meter ist mit 13:35,07 Minuten (1981) datiert ... Als Sportler hat es nicht für die ganz große Karriere gereicht, doch Poschmanns journalistischer Werdegang führte recht steil nach oben. Schon ab 1986 arbeitete der vielfach ausgezeichnete Sportjournalist und Fachreporter für Leichtathletik für die Mainzer - "zunächst als Hospitant, dann als freier Mitarbeiter der Hauptredaktion Sport", wie es in der Kurz-Biografie des ZDF heißt.

1993 wurde Poschmann fest angestellter Redakteur in der Hauptredaktion Sport, zwei Jahre später rückte er zu deren Leiter auf. Nach zehn Jahren als Sportchef wechselte er 2005 auf die Position des Chefreporters in der Hauptredaktion Sport. Nach den Olympischen Sommerspielen 2016 ging der am 22. Mai 1951 in Köln geborene ehemalige Mittelstreckenläufer in den Ruhestand.

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