20.11.2023 von SWYRL/Hans Czerny
Fortsetzung der Schlepper-Story an der deutsch-polnischen Grenze auf Usedom. Wie schon in der vorherigen Episode "Geburt der Drachenfrau" kommt Ex-Staatsanwältin Karin Lossow (Katrin Sass) im neuen "Usedom-Krimi" den Schuldigen am Tod eines Flüchtlingsmädchens weiter auf die Spur.
Im letzten der drei neuen "Usedom"-Krimis, "Schlepper" (Drehbuch: Michael Vershinin, Regie: Grzegorz Muskala), arbeitet die längst zwangspensionierte Usedomer Staatsanwältin Karin Lossow (Katrin Sass) noch einmal versonnen im Hintergrund. Schwer an der Last der Vergangenheit tragend (sie erschoss einst aus Eifersucht ihren Ehemann) fühlt sie sich in das Schicksal afghanischer Flüchtlinge ein, darunter ein achtjähriges Mädchen, das auf der Flucht an einem nicht behandelten Blinddarmdurchbruch stirbt.
In vielfachen Schauplatzwechseln versucht die Kamera Usedomer Romantik in dunklen Tönen einzufangen. Dabei sind insgesamt nicht weniger als 28 Personen im Spiel - kein Wunder, dass die Spannung häufig verloren geht. Karin Lossow ist mit der Renovierung ihrer neuen Behausung beschäftigt und hat sich in den dafür zuständigen Zimmerer (Jörg Schüttauf) verliebt. Dessen von Gesichtsnarben gezeichnete Tochter (Lilly Charlotte Dreesen) will späte Rache an ihrem einstigen Peiniger nehmen und kommt dabei mit Lossow den Schleppern auf die Spur.
Kennzeichen des Usedom-Krimis war es von Anfang an, die Familiengeschichte der Ex-Staatsanwältin mit verschiedenen Mordfällen zu verquicken. Dass zu den eigentümlichen Verwandtschaftsverhältnissen (Lossows Neffe ist örtlicher Kommissar) nun auch noch private nachbarschaftliche Verbindungen kommen, stört diesen Fluchthelfer-Krimi beträchtlich. Da mögen die live eingespielte symphonische Begleitmusik (Colin Towns) und die sorgfältige Kamera (Michal Grabowski) noch so sehr immer wieder Spannung suggerieren.