08.09.2025 von SWYRL
Ein Oktoberfestbesuch kann ins Geld gehen, besonders für Familien. Er muss es aber nicht. Eine Beispiel-Rechnung zeigt, dass es vor allem darauf ankommt, wo gegessen und getrunken wird und mit welchen Fahrgeschäften gefahren wird. Die Preis-Unterschiede sind deutlich.
"O zapft is!", heißt es am 20. September: Dann öffnet das 190. Oktoberfest seine Pforten. Bis 6. Oktober werden rund sechs Millionen Besucherinnen und Besucher beim weltgrößten Volksfest auf der Münchner Theresienwiese erwartet.
Im Vergleich zur letzten Wiesn werden sie etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Traditionell steigen jedes Jahr nicht nur die Bierpreise, sondern auch die Preise fürs Essen und für viele der Fahrgeschäfte. Die meisten Wirte haben ihre Speisekarten schon veröffentlicht. Es zeigt sich, dass ein Familienbesuch besonders ins Geld gehen kann. Doch es gibt für Familien auch Möglichkeiten, Geld zu sparen. Es kommt nur darauf an, wo man speist und vor allem wann.
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Bierpreise im Schnitt um 3,52 Prozent gestiegen
Die Grenze von 15 Euro für eine Maß Bier wurde schon 2024 vereinzelt geknackt. In diesem Jahr ist eine Maß nur noch vereinzelt unterhalb der 15-Euro-Grenze in den Festzelten zu haben. Am günstigsten ist der Liter Oktoberfestbier in der Augustiner-Festhalle, hier zahlen Besucherinnen und Besucher 14,50 Euro.
Mit 15,80 Euro kostet die teuerste Maß in der Münchner Stubn, die nicht zu den großen Festzelten gehört, ganze 1,30 Euro mehr. In den meisten Festzelten liegt der Preis für eine Maß bei 15,40 Euro, etwa im Paulaner Festzelt. Im Schnitt sind die Bierpreise auf dem Oktoberfest um 3,52 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
So teuer sind Essen und Trinken für eine vierköpfige Familie
Laut den Veranstaltern gibt eine durchschnittliche Wiesn-Besucherin oder ein durchschnittlicher Wiesn-Besucher 90 bis 100 Euro am Tag aus. Für eine vierköpfige Familie kann es teurer werden, muss es aber nicht, wie folgende Beispiel-Rechnung zeigt.
Kehrt unsere Beispiel-Familie ins Paulaner Festzelt ein, so zahlen Vater und Mutter für eine Maß Bier, Radler oder alkoholfreies Bier jeweils 15,40 Euro. Für zwei 0,5 Liter Paulaner-Spezi für die beiden Kinder zahlen die Eltern jeweils 6,70 Euro. Gönnen sich Vater und Mutter jeweils ein halbes Bio-Hendl ohne Beilage, wird es jeweils um 24,50 Euro (23 Euro im Vorjahr) teurer. Etwas günstiger ist da eine kleine Portion Käsespätzle für den Nachwuchs mit jeweils 16,70 Euro. Diese steht aber nur bis 16.30 Uhr auf der Karte. Für jeweils ein Gericht und ein Getränk zahlen die Eltern für die ganze Familie im Paulaner-Festzelt somit 126,60 Euro.
In der Augustiner-Festhalle ist es deutlich günstiger. Nicht nur die Maß Bier kostet hier weniger, sondern auch das Essen. Vater und Mutter zahlen hier für die Maß Bier jeweils nur 14,50 Euro. Ein halbes Augustiner Wiesn-Hendl ohne Beilage kostet 17,20 Euro pro Person. Auch das Essen für die Kinder ist hier günstiger. Bei den Augustiner "Hits für Kids" kostet eine Portion Nudeln mit Tomatensoße, 0,2 Liter Fruchtsaftgetränk und einer kleinen Wundertüte gerade einmal 7,50 Euro. Insgesamt zahlt unsere Beispiel-Familie in der Augustiner-Festhalle also 78,40 Euro und damit fast 50 Euro weniger als im Paulaner-Festzelt.
Das zahlen Familien für Fahrgeschäfte
Auch bei der Wahl der Fahrgeschäfte kann der Wiesn-Spaß teuer oder etwas günstiger sein. Vor allem die großen Fahrgeschäfte wie die Alpina Bahn schlagen mit Rund zehn bis elf Euro pro Fahrkarte zu Buche. Bei kleineren Attraktionen wie der Münchner Rutschn dagegen sind die Tickets etwas günstiger und bewegen sich zwischen vier und acht Euro pro Person. Auch bei den Fahrgeschäften spielt es also hinsichtlich der Kosten eine Rolle, wo man einsteigt.
Fährt unsere Beispiel-Familie eine runde Wilde Maus, so zahlen Vater und Mutter jeweils acht Euro, die beiden Kinder fahren für jeweils fünf Euro mit. Eine Fahrt mit dem höchsten mobilen Kettenflieger der Welt, dem Jules Verne Tower, kostet die Eltern ebenfalls acht Euro pro Person, die Kinder jeweils sechs Euro. Macht bei zwei Fahrgeschäften und vier Personen insgesamt 54 Euro.
Doch auch bei den Fahrgeschäften geht es günstiger, ohne auf Spaß zu verzichten. Eine Fahrt auf der Achterbahn Pirateninsel kostet Erwachsene und Kinder jeweils vier Euro, genauso wie eine runde mit dem Kettenrad Wellenflug. Macht bei vier Personen und zwei Fahrgeschäften insgesamt 32 Euro.
Natürlich ist ein Wiesn-Besuch kein Wiesn-Besuch ohne süße Naschereien. Die Preise variieren von Stand zu Stand. 100 Gramm gebrannte Mandeln (zwei Portionen für unsere Beispiel-Familie) kosten rund fünf Euro, genauso wie eine Zuckerwatte (zwei für unsere Beispiel-Familie).
Bei den Kosten sind Wo und Wann entscheidend
Wählt unsere Beispiel-Familie sowohl beim Festzelt als auch bei den Fahrgeschäften die teureren Varianten, zahlt sie für jeweils eine Mahlzeit und ein Getränk im Paulaner Festzelt insgesamt 124,60 Euro plus 54 Euro bei den Fahrgeschäften. Mit zwei Portionen gebrannten Mandeln oder Zuckerwatte kostet die Familie der Wiesn-Besuch somit 188,60 Euro.
Wird allerdings aufs Geld geschaut, so zahlt sie in der günstigeren Variante in der Augustiner Festhalle für jeweils eine Mahlzeit und ein Getränk 78,40 Euro plus 32 Euro für Fahrspaß sowie zwei Portionen gebrannte Mandeln oder Zuckerwatte damit insgesamt 120,40 Euro, eine Ersparnis von 68,20 Euro.
Noch mehr sparen können Familien, wenn sie für den Oktoberfestbesuch einen der beiden Familientage wählen. Sowohl am 24. September als auch am 1. Oktober bieten dann viele Festzelte, Imbissbuden und Fahrgeschäfte vergünstigte Preise für Kinder und Familien an.