ARD Story: Im Visier der grauen Wölfe - Di. 05.08. - ARD: 22.50 Uhr

Rechtsextrem, gewaltbereit, kriminell: So agieren die "Grauen Wölfe" in Deutschland

03.08.2025 von SWYRL/Maximilian Haase

Es ist eine der größten rechtsextremen Gruppen in Deutschland: Die ultranationalistischen "Grauen Wölfe" bilden auch hierzulande ein Netzwerk, das von völkischer Ideologie, rassistischer Gewalt und organisierter Kriminalität geprägt ist. Eine ARD-Doku geht der türkischen Bewegung auf den Grund.

Wer an Rechtsextremismus in Deutschland denkt, hat zunächst meist Neonazis und deren Aufmärsche vor Augen. Eine der wichtigsten rechtsextremistischen Gruppierungen hierzulande hat ihre Ursprünge jedoch in der Türkei: Die "Grauen Wölfe" stehen ihren deutschen Gesinnungskameraden in Sachen völkischer und rassistischer Ideologie in nichts nach, wie nun auch eine neue Dokumentation im Ersten aufzeigt. Die "ARD Story: Im Visier der grauen Wölfe" ergründet, woher die ultranationalistische Bewegung stammt und wie weit ihr Netzwerk zwischen gewaltbereiten Anhängern und organisierter Kriminalität reicht.

Mediale Aufmerksamkeit erlangen die türkischen Ultranationalisten zuletzt regelmäßig im Fußball-Kontext - sei es in der Diskussion um ein Tattoo des ehemaligen deutschen Nationalspielers Mesut Özil, sei es im Skandal um den türkischen Nationalspieler Merih Demiral, der während der EM 2024 auf dem Spielfeld gemeinsam mit Fans den sogenannten "Wolfsgruß" zeigte. Das brisante Erkennungszeichen der "Grauen Wölfe", so zeichnet die Doku nach, reicht zurück bis in vorislamische Zeit und hängt mit einem Mythos über den Ursprung des türkischen Volkes zusammen. Seit die erste ultranationalistische türkische Partei sich den Gruß im 20. Jahrhundert zu eigen machte, wird er zusammen mit dem Symbol der drei Sichelmonde bis heute von jenen genutzt, die das "Türkentum" als überlegen betrachten. Und das keineswegs nur in der Türkei.

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Investigative Recherche

In Deutschland haben die "Grauen Wölfe" inzwischen weit verzweigte Strukturen etabliert und "unterwandern sukzessive die deutsche Gesellschaft", wie es in der Ankündigung des Senders zu der 45-minütigen Doku heißt. Unter ihren Führungsfiguren und Anhängern, so deckt es das Rechercheteam der ARD auf, finden sich nicht nur nationalistisches Denken, Rassismus und erhöhte Bereitschaft zur Gewalt. Brisant erscheinen insbesondere die mannigfaltigen Verknüpfungen in die Organisierte Kriminalität - Strukturen also, in denen auch Mord an der Tagesordnung ist. Zu Wort kommen dabei auch informierte Insider: Ein Ex-Mitglied der rechtsextremen Bewegung erinnert sich, wie er schon im Kindesalter ideologisch manipuliert und geprägt wurde.

Die investigative Recherche taucht tief ein in die Netzwerke der "Grauen Wölfe": Mit versteckter Kamera - und durchaus nicht ungefährlich - begeben sich die Reporter undercover auch in die Türkei, wo die Wurzeln und Drahtzieher der Bewegung zu finden sind. Zumal die Sympathie mit den Rechtsextremen dort mancherorts kaum versteckt wird: Im westtürkischen Bolu, der Heimatstadt von Merih Demiral, wurde der Fußballer mit einer Statue geehrt, die seinen "Wolfsgruß" verewigt.

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