"Bares für Rares"
Alexander aus Marl hatte als leidenschaftlicher Flohmarktgänger ein besonderes Emaille-Schild ergattert, das auch bei Horst Lichter in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" sehr gut ankam. Denn der Zustand war perfekt. Nur sein Wunschpreis für das alte Schild war maßlos übertrieben: "Alter Schwede!"
© ZDF"Bares für Rares"
"Ein sehr schönes Motiv", fand Lichter, der den Mann auf dem Schild erkannte: "Der Nikolaus braucht nervenstärkendes Mittel?" Doch Sven Deutschmanek verneinte. Es handelte sich einfach um einen älteren Herren. "Dann habe ich ja noch Hoffnung bei mir, denn ich dachte nur junge, hübsche Menschen machen Werbung", scherzte Lichter.
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"Ein wunderbares Emaille-Schild", staunte der Experte (links) über den Flohmarktfund samt Nikolas-Verschnitt. Doch viel spannender war das hohe Alter: "Über 100 Jahre!" Der Verkäufer war baff: "Wow!". Damit hatte er nicht gerechnet. "Für 1910 ist der Erhaltungszustand außerordentlich!", schwärmte Deutschmanek, der die Datierung am Werbegegenstand erklärte.
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"Hier wird ein Nahrungsergänzungsmittel beworben, ein Zusatzstoff, damit du dich fitter fühlst: 'Bioglobin'", führte Deutschmanek aus. In dem "blutbildendem und nervenstärkendem" Getränk war sogar Alkohol drin, welches 1906 auch zum Patent angemeldet wurde. Danach wird wohl das Schild bis 1910 entstanden sein.
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Deutschmanek grübelte kurz, ob es sich wegen des perfekten Zustands doch um eine Reproduktion handeln könnte. "Aber dafür war und ist die Marke zu unbekannt, und auch die Rückseite zeigt: Das ist kein Fake-Schild!" Hier erkannte der Experte die Rückstände des Emailles sowie eine Kennzeichnung der Frankfurter Emaillierwerke aus Neu-Isenburg.
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Das Werk hatte sich 1897 "mit einem ganz bekannten Markennamen" gegründet: "Torpedo-Emaille." Und auch den Werkstempel erkannte der Experte am unteren Rand des Schilds. Also: "Kein Fake, trotz des außerordentlichen Zustands!" Nach der Bomben-Expertise wollte Lichter unbedingt den Flohmarktpreis erfahren: "250 Euro!"
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Lichter fand den Verkäufer bei dieser hohen Summe "doch schon recht mutig". Doch der neue Wunschpreis schockierte ihn noch mehr: "1.000 Euro." Lichter fielen die Augen fast raus. "Alter Schwede!", schnaufte er. Und auch Deutschmanek musste den Verkäufer erstmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen: "Realistisch bleiben!"
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"Es ist nicht so eine große Marke oder ein Persil- oder Milka-Schild", und so schätzte Deutschmanek trotz des makellosen Zustands auf 600 bis 800 Euro. Der Verkäufer nahm die Händlerkarte dennoch an, denn Lichter gab ihm den Tipp: "Heute ist ein Händler dabei, der auf sowas ganz jeck ist!"
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Der "super Zustand und tolle Glanz" fiel auch Händler Roman Runkel (links) schnell auf und so startete er auch als Erster mit einem stolzen Gebot von 350 Euro. Da verschlug es seinem Kollegen Wolfgang Pauritsch (Mitte) fast die Sprache: "Wow, dürfen wir auch mitmachen?", ärgerte sich der Händler über den hohen Einstieg.
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"Der haut gleich einen raus hier!", stammelte Pauritsch (rechts) weiter und bot mit kleinem Schritt: "360!" Auch Fabian Kahl und Markus Wildhagen schienen Interesse zu haben und erhöhten das Gebot auf 400 Euro. Doch Runkel (links) ließ sich nicht abschütteln, denn das blutbildende Getränk hatte es ihm angetan: "Damals dachte man, auch Rotwein sei blutbildend!"
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"Heute trinken alle Rote Beete!", scherzte Sarah Schreiber, die sich beim Händler-Gefecht ihrer Kollegen aber zurückhielt. Wildhagen erhöhte auf 500 Euro, nachdem er den Schätzpreis erfragt hatte. Doch Runkel (Mitte) setzte mit 520 Euro schnell einen drauf, immerhin kannte er sich als Sammler "am besten mit Schildern aus".
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Doch das letzte Gebot von 520 Euro war dem Verkäufer doch noch zu wenig, hatte er sich anfangs fast das Doppelte davon gewünscht. Doch bei 550 Euro war dann endgültig Schluss.
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Nach einem zögerlichen Blick in die Runde nahm der Verkäufer das Gebot für seinen Trödelfund an - immerhin 300 Euro mehr als sein Einkaufspreis.
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Pferdegespann aus Bronzeguss von Colmar Schulte-Goltz dem deutschen Bildhauer Moritz Wolff zugeschrieben. Für das Objekt aus den 1890er Jahren wünschte sich die Verkäuferin 1.000 Euro. Der Schätzpreis lag bei 1.200 bis 2.000 Euro. Händler Wolfgang Pauritsch zahlte 1.550 Euro.
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Zu keinem Verkauf kam es bei diesem Erbschmuck aus Weißgold. Heide Rezepa-Zabel taxierte den Ring und Armreif mit Diamanten und Korunden auf 2.700 bis 3.100 Euro. Auch Wunschpreis lag bei 3.000 Euro. Doch Händler Pauritsch wollte nicht mehr als 2.000 Euro zahlen, und so nahm das Verkäufer-Paar den Schmuck wieder mit.
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Eine hübsch bemalte und wohl aus Frankreich stammende Deckenleuchte aus Glas und Blech datierte Sven Deutschmanek auf 1900. Der Wunschpreis lag bei 250 Euro, geschätzt wurde auf 200 bis 250 Euro und verkauft für 200 Euro an Händler Markus Wildhagen.
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Eine Wandkeramik des deutschen Künstlers Helmut Schäffenacker aus Ulm wurde von Colmar Schulte-Goltz in die Hochzeit des Künstlers datiert: zwischen 1951 und 1960. Die Verkäuferin wünschte sich 80 Euro. Der Experte schätzte auf 220 bis 250 Euro, und Händler Markus Wildhagen zahlte letztlich 150 Euro.
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Ein 12-teiliges Fischbesteck aus vergoldetem 800er-Silber aus den 1890er-Jahren wurde von Rezepa-Zabel auf 900 bis 1.000 Euro geschätzt. Gewünscht wurde der Silberwert: rund 830 Euro. Nach einigen Geboten erhielt Händlerin Sarah Schreiber bei 920 Euro den Zuschlag.
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