"Bares für Rares"

Rätselhafte Objekte bei "Bares für Rares": Ahnungslose Verkäuferin will "sehr hohen Preis" - und bekommt ihn auch

31.10.2023 von SWYRL/Natalie Cada

Keiner wusste Bescheid: Neben der "Bares für Rares"-Verkäuferin stand nicht nur Horst Lichter auf dem Schlauch. Denn auch die Händlerin und Händler waren bei diesen alten Technikobjekten auf der falschen Fährte.

Verkäuferin Barbara hatte zwar "keine Ahnung" von ihren Objekten, wünschte sich aber dennoch einen "sehr hohen Preis" für ihre geerbten Kuriositäten. Horst Lichter tippte in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" auf Signalhörner. Er erntete dafür aber nur schräge Blicke von Experte Detlev Kümmel.

"Das sind doch Signalhörner", dachte Lichter, die Objekte von Barbara zu erkennen. "Das weiß ich nicht", gab die Verkäuferin gleich zu und meinte: "Das ist ein Erbe vom Vater meines Lebensgefährten, der Tonmeister am Theater war und viele skurrile Objekte gesammelt hat." Da wurde Lichter hellhörig: "Ah!" Auf jeden Fall sahen die vermeintlichen Hörner "jeck und dekorativ" aus, fand nicht nur der Moderator. Allein die Verkäuferin hatte die Objekte 20 Jahre im Schrank stehen. Doch um was handelte es sich nun? Experte Kümmel lieferte die Antwort: "Sieht man doch, das ist ein Nebelhorn vom Schiff."

"Ne, natürlich nicht", revidierte Kümmel sogleich seinen Witz. Denn es handelte sich um "zwei der ältesten Telefone, die wir uns vorstellen können", lüftete der Experte das Geheimnis und ließ die Verkäuferin ganz schön staunen: "Nein", rief sie ganz verblüfft. Zwischen den beiden Apparaten fehlte zwar das Verbindungskabel, aber Lichter wollte das sogenannte lautsprechende Telefon dennoch einmal ausprobieren. "Ein Handy ist leichter", schmunzelte Kümmel, als der Moderator beim Gewicht des Telefons laut schnaufte: "Alter, wie viel wiegt das?" Anscheinend knapp fünf Kilogramm.

Die lautsprechenden Telefone stammten aus der Zeit um 1880. Den ersten Entwurf für die Technik lieferte Physiker Philipp Reis schon 1861. Doch zum Patent angemeldet wurde das erste Telefon 1876 vom Briten Alexander Graham Bell. Die Objekte aus der Sendung trugen zwar keinen Herstellernamen, Kümmel schrieb sie aber der Siemens & Halske AG zu. "Toll", strahlte die Verkäuferin: "Ich bin total überrascht." Für die alte Technik, ummantelt mit Nussbaum und Messing, wünschte sie sich 500 Euro - immerhin hatten die dekorativen Objekte musealen Charakter. Das sah auch Kümmel so und taxierte auf 500 bis 600 Euro. "Das ist schön", freute sich die Verkäuferin.

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Wunschpreis erreicht: Verkäuferin verhandelt knallhart

"Ich denke die sind vom Schiff", tippte Markus Wildhagen und bekam sofort Widerspruch von Kollege Roman Runkel: "Nein, das glaube ich nicht." Doch erst als die Verkäuferin den Händlerraum betrat, wurde das Rätsel gelöst: "Das sind frühe Telefone, die im Jahr 1880 wohl in Berlin hergestellt wurden." Wildhagen staunte: "Ach, verrückt!" Doch das erste Gebot gab Wolfgang Pauritsch in Höhe von 100 Euro ab. Danach startete aber ein Bietergefecht - samt Wildhagen, Roman Runkel und Benjamin Leo Leo. Bei 450 Euro von Pauritsch verabschiedeten sich aber seine Wettstreiter.

Doch Verkäuferin Barbara hatte noch ein Wörtchen mitzureden: "Das ist mir noch zu wenig", gestand sie. Denn der historische Kontext ihrer Deko-Objekte hatte sie so begeistert, dass sie nun doch 550 Euro dafür haben wollte: "Das sind so tolle Objekte." Pauritsch erhöhte auf 500 Euro, doch die Verkäuferin blieb hart. Der Händler versicherte danach scherzend: "Meine Geldscheine sind auch toll."

Doch am Ende schien auch Pauritsch überzeugt und stimmte dem neuen Wunschpreis von 550 Euro zu. Roman Runkel verwies zum Abschluss nochmal an das anfängliche Rätselraten: "Da haben wir uns alle schwer vertan." Sein Tipp für Pauritsch: "Mach dir die aufs Autodach, dann machen die Leute schnell Platz."

"Bares für Rares": Schmuck-Unikat übertrifft alle Erwartungen

Als weitere Objekte der Sendung wurden eine Lithografie sowie vier Briefmarken des bekannten Cartoonisten Uli Stein aus dem Jahr 2013 verkauft. Für das limitierte Set (157/250) wünschte sich die Verkäuferin zwar 200 Euro, aber Expertin Friederike Werner schätzte nur auf 50 bis 60 Euro. Am Ende zahlte Benjamin Leo Leo 110 Euro.

Eine vergoldete Silberbrosche mit Achat und Perlen im Original-Etui stammte laut Heide Rezepa-Zabel aus den 1880er- bis 1890er-Jahren und konnte zudem auch als Anhänger getragen werden. Der Wunschpreis lag bei 400 Euro, Rezepa-Zabel erhöhte auf 600 bis 800 Euro und Wolfgang Pauritsch zahlte 500 Euro.

Ein Raupenschlepper mit Anhänger stammte laut Experte Kümmel von den Gebrüdern Schmidt aus Nürnberg. Gewünscht wurden 40 bis 50 Euro für das Spielzeug aus den 1950er-Jahren. Kümmel schätzte 150 bis 180 Euro und Benjamin Leo Leo zahlte sogar 205 Euro.

Expertin Friederike Werner erkannte trotz fehlender Signatur auf der Bronze den Bildhauer: C. F. Steffens. Für die typische Arbeiter-Skulptur (1910 bis 1920) wünschte sich die Verkäuferin 600 Euro, Werner schätzte auf 600 bis 800 Euro und Wolfgang Pauritsch zahlte 720 Euro.

Eine besondere Armreif-Ring-Kombination aus 750er Gold wurde in den 1990er-Jahren in Florida gefertigt. Für das Schmuckstück mit wandernden Meeresschildkröten wünschte sich die Verkäuferin 1.100 Euro. Expertin Rezepa-Zabel schätzte auf 1.700 bis 1.800 Euro und Susanne Steiger zahlte sogar 2.100 Euro.

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