04.08.2025 von SWYRL/Rupert Sommer
Die neue britische Krimireihe "Ellis" spielt in den Pennines, einer oft fast menschenleer wirkenden Hügellandschaft im Norden Englands. Dorthin wird eine Ermittlerin aus London als Verstärkungskraft beim Ermitteln gerufen - und stößt auf Widerstände, auch wegen ihres Aussehens.
Es ist ein schockierender Anblick an einem ansonsten idyllischen See: Die Handlung der neuen Krimifilm-Reihe "Ellis" richtet den Blick zum Auftakt auf ein halb im Wasser versunkenes Auto, in der die Leiche des angehenden Studenten Rowan (Daire Scully) gefunden wird. Spurlos verschwunden ist seine 17-jährige Freundin Maggie (Freya Hannan-Mills), die zuletzt mit Rowan gesehen worden war. Die örtliche Polizei tappt zunächst im Dunkeln - und stößt auf viel Misstrauen seitens Rowans vermögenden, auch politisch einflussreichen Eltern. Sie drängen darauf, dass London den Fall übernimmt. Also reist DC Ellis (Sharon D Clarke) als Verstärkung für die Kollegen in Nordengland an. Doch auch sie trifft auf erheblichen Widerstand - auch wegen ihrer Hautfarbe.
Besonders kühl nimmt DCI James Belmont (Chris Reilly) die Kollegin aus dem Süden in Empfang. Ermittlerin Ellis wird vor Ort DS Chet Harper (Andrew Gower) zur Seite gestellt. Harper soll die Detektivin aus der Hauptstadt nicht nur bei der Spurensuche und bei ersten Vernehmungen unterstützten. Auf Belmonts Wunsch muss er seinen Vorgesetzten auch über Ellis' Ermittlungsergebnisse informieren.
Die neue, 2024 in Großbritannien erstmalig ausgestrahlte Krimireihe spielt mit dem rauen Charme der nordenglischen Hügellandschaft Pennines, die oft wie menschenleer wirkt und deren Bewohner sich nicht viel aus Zuzüglern machen - bis hin zu offenem Rassismus. Die drei vom ZDF ausgestrahlten Krimis sind auf ihre Hauptdarstellerin zugeschnitten, die viel Fernseh- und Film-, aber auch Bühnenerfahrung mitbringt. Und Sharon D Clarke, deren Eltern einst aus Jamaika nach England kamen, verbindet mit der Ausgestaltung der Rolle auch eigene, nicht immer positive Erlebnisse.
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
"Ich habe mich nie repräsentiert gefühlt."
"Channel 5 bestellte diese neue Serie, sie wollten mehr Diversität und fragten mich, ob ich Interesse hätte", sagte sie in einem Pressegespräch zu den Filmen. "Mein Interesse galt zuerst der Tatsache, dass man hier eine mittelalte schwarze Frau als leitende DCI sieht, die in Ermittlungen interveniert, die zu scheitern drohen, mit ihr (mir) an der Spitze. Das fand ich gut, noch bevor ich ein Drehbuch gelesen habe, weil ich in den 70er-Jahren aufgewachsen bin und es so was nicht im Fernsehen gab", so Clarke.
"Ich habe mich nie repräsentiert gefühlt", berichtet sie. "Ich mochte, dass man sehen kann, wie diese Frau ihre Superkräfte nutzt, nämlich dass sie in der Regel übersehen wird oder unsichtbar ist, um die Fälle zu lösen." Tatsächlich ist es besonders reizvoll zu sehen, wie diese Ermittlerin arbeitet - und wie sie die anfänglichen Ressentiments der anderen ihr gegenüber nach und nach zu ihrem eigenen Vorteil nutzt. Das ist clever geschrieben und inszeniert. Clarke spielt eine Frau, die man einfach nicht übersehen darf!
Das ZDF strahlt insgesamt drei Folgen der britischen Krimireihe "Ellis" aus - jeweils sonntags, um 22.15 Uhr.