Anschnallen ist der beste Schutz

Nach Ryanair-Notlandung: So gefährlich sind Turbulenzen im Flugzeug

05.06.2025 von SWYRL

Bei Turbulenzen eines Ryanair-Fluges wurden am Mittwoch acht Passagiere verletzt. Turbulenzen sorgen immer wieder für leichte Verletzungen bei Fluggästen. Im äußersten Fall können sie auch tödliche Folgen haben, wie ein Blick in die Statistik zeigt.

Am Mittwochabend sorgte das Tief "Tim" für schwere Unwetter in weiten teilen Süddeutschlands. Eine Ryanair-Maschine, die auf dem Weg von Berlin nach Mailand war, musste eine Sicherheitslandung einleiten, nachdem sie in einer Gewitterzelle in schwere Turbulenzen geraten war. Durch die Turbulenzen wurden laut Polizei acht Passagiere und ein Crew-Mitglied verletzt.

Laut "Bild" schilderten Augenzeugen, dass einige Fluggäste gegen die Kabinendecke geschleudert wurden. Ein Kleinkind erlitt Prellungen, eine Frau trug eine Platzwunde am Kopf davon. Schwerverletzte gab es glücklicherweise nicht, drei Personen mussten jedoch ins Krankenhaus. Der Vorfall zeigt, dass Turbulenzen durchaus eine Gefahr für Passagiere darstellen können. Doch wie gefährlich sind sie wirklich?

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So entstehen Turbulenzen

Das Wort Turbulenzen leitet sich vom lateinischen turbulentĭa ab und bedeutet so viel wie unruhig oder aufgewühlt. In der Luftfahrt beschreiben Turbulenzen eine Situation, bei der sich ein Flugzeug aufgrund plötzlich geänderter Geschwindigkeit und Richtung von Luftströmungen heftig bewegt. Umgangssprachlich werden Turbulenzen auch "Luftlöcher" genannt, weil ein plötzlich absackendes Flugzeug den Eindruck erweckt, in ein kleines Loch in der Luft zu fallen. Das ist jedoch sachlich nicht richtig.

Turbulenzen entstehen durch Verwirbelungen in der Luft. Etwa dann, wenn Luftströmungen aus verschiedenen Richtungen und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufeinandertreffen. Das kann beispielsweise in einem Gewitter vorkommen, aber auch bei wolkenfreien Himmel. Turbulenzen können auch entstehen, wenn Luftwirbel durch die Düsen eines vorausfliegenden Flugzeugs entstehen.

Unterschieden werden drei Arten von Turbulenzen:

  • Leichte Turbulenzen: Das Flugzeug wackelt nur leicht, man kann sich dabei im Flugzeug bewegen und Essen.

  • Mäßige Turbulenzen: Das Flugzeug wird stärker durchgeschüttelt, Bewegungen im Flugzeug werden problematischer, Essen ist kaum noch möglich.

  • Schwere Turbulenzen: Das Flugzeug wird sehr stark durchgeschüttelt, Bewegungen und Essen sind unmöglich, es kann zu herumfliegenden Gegenständen kommen.

So gefährlich sind Turbulenzen

Turbulenzen sind keine Seltenheit. Fast jeder Fluggast hat schon einmal Turbulenzen erlebt. Meist in Form eines leichten Ruckelns des Flugzeugs. Durchfliegt ein Flugzeug ein Unwetter, warnt die Crew die Passagiere meistens vor möglicherweise auftretenden Turbulenzen. Häufig müssen sich die Passagiere dann anschnallen.

Eine Gefahr für das Flugzeug besteht nicht. Flugzeuge sind so konstruiert, dass sie den auftretenden Kräften auch bei schweren Turbulenzen mühelos standhalten können. Zudem sind die Piloten für solche Fälle ausgebildet und wissen. was zu tun ist. So haben sie etwa die Möglichkeit, die Flughöhe zu verändern und so den Turbulenzen auszuweichen.

Gefahr besteht jedoch - wie bei dem Ryanair-Flug -, dass Passagiere Verletzungen davon tragen, wenn sie nicht angeschnallt sind, etwa wenn sie sich gerade auf der Bordtoilette befinden. Auch können umherfliegende Gegenstände wie Handys Verletzungen verursachen.

Todesfall bei Singapore Airlines im Jahr 2024

In äußerst seltenen Fällen kann es auch zu schweren Verletzungen mit tödlichem Ausgang kommen. So geschehen bei einem Flug einer Boeing 777-300ER von Singapore Airlines von London nach Singapur im Mai letzten Jahres. Das Flugzeug geriet in schwere Turbulenzen, 30 Passagiere wurden verletzt, ein Passagier ist nach Angaben der Airline gestorben.

Im März 2023 gab es aufgrund von schweren Turbulenzen mehrere verletzte Passagiere einer Lufthansa Maschine, die sich auf dem Weg von Austin im US-Bundesstaat Texas nach Frankfurt am Main befand. Das Flugzeug musste deshalb in Washington D.C. notlanden. Wie "Tagesschau" berichtete, habe ein Passagier danach geschildert, dass sich das Flugzeug im freien Fall befunden haben und Menschen und Essen durch die Kabine geschleudert worden seien.

Laut dem Statistikportal "Statista" gab es 2024 weltweit rund 41 Millionen Flüge. Gemessen an dieser Zahl sind Verletzungen aufgrund von Turbulenzen sehr selten. Fluggäste brauchen also keine Angst vor Turbulenzen zu haben. Da Turbulenzen jedoch auch ohne jede Vorwarnung auftreten können, sollten Fluggäste der Empfehlung vieler Airlines folgen, während des gesamten Fluges angeschnallt zu bleiben.

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