27.06.2025 von SWYRL
Anke Rehlinger hat unmittelbar vor dem anstehenden SPD-Bundesparteitag im ZDF-"Morgenmagazin" gegen die Union zurückgeschossen. Die Vize-Vorsitzende der SPD warf ihren Koalitionskollegen einen "schlechten Stil" vor.
Die SPD befindet sich weiterhin auf einem absteigenden Ast. Auch nach der enttäuschenden Bundestagswahl der Partei zeigen die aktuellen Zahlen des ZDF-Politbarometers keine Verbesserung - ganz im Gegenteil: Mit 15 Prozent steht die SPD derzeit im Vergleich zur Bundestagswahl-Schlappe sogar noch einen Prozentpunkt schlechter da. Jetzt hat Anke Rehlinger unmittelbar vor dem SPD-Bundesparteitag im ZDF-"Morgenmagazin" zugegeben, dass es "gerade keine einfache Phase" sei. "Wir müssen jetzt zu Kraft und Stärke finden, dazu dient dieser Parteitag", erklärte die Vize-Vorsitzende der SPD im Interview.
Laut Rehlinger habe sich die SPD neu aufgestellt und sei "auf einem wirklich guten Weg". Dabei wurden gerade erst massive Vorwürfe laut, Bundesfinanzminister Lars Klingbeil, der Parteivorsitzende der SPD, würde sein Versprechen nicht einhalten, die Strompreise als Sofort-Maßnahme für alle zu senken. Stattdessen würden nur die Unternehmen entlastet werden. Damit stoße Klingbeil Millionen von Menschen vor den Kopf, hatte kürzlich unter anderem Hendrik Wüst von der CDU kritisiert - und damit der eigene Koalitionspartner. Anke Rehlinger hatte dazu eine klare Meinung.
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Anke Rehlinger stellt klar: "Das wird natürlich auch von der SPD so nicht akzeptiert"
"Ich finde, das ist kein guter Stil in einer Regierung, so miteinander zu arbeiten. Das ist eine Vereinbarung, die zwischen den Koalitionspartnern getroffen worden ist, die zwischen der Wirtschaftsministerin und dem Kanzler so verabredet worden ist", stellte die 49-Jährige im ZDF-"Morgenmagazin" klar und polterte zurück: "Wenn man dann jetzt von der Außenlinie so reinruft und den Eindruck erweckt, als wäre das lediglich eine einsame Entscheidung des Finanzministers gewesen, dann ist das erstens in der Sache falsch und zweitens sollte das nicht der Stil sein, der diese große Koalition prägt."
Rehlinger gehe davon aus, dass auch die CDU wissen dürfte, dass auf diese Art nicht erfolgreich zusammengearbeitet werden könne. Sie mahnte ihre Koalitionskollegen weiter: "Das wird natürlich auch von der SPD so nicht akzeptiert." Das auf den Weg gebrachte Strom-Paket bezeichnete die Ministerpräsidentin des Saarlands als "ersten wichtigen Schritt für die Wirtschaft". Über weitere Entlastungen solle nach Angaben von Rehlinger dann wiederum im nächsten Schritt gesprochen werden.