19.05.2025 von SWYRL
In Köln wurde ein Jahr lang der Ladebordstein auf Alltagstauglichkeit getestet. Bei den Besitzern von E-Autos kam die Alternative gut an - doch einen Haken gibt es.
Zu wenig Platz, zu wenig Ladesäulen - vor allem in Großstädten müssen Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos oft mit bereits besetzten Ladestationen leben. Der Ladebordstein könnte dem Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich um eine Lademöglichkeit für E-Autos - in den Maßen eines üblichen Bordsteins.
Ohne groß in das Verkehrsbild einzugreifen, könnte dieser eine platzsparende Alternative zur Ladesäule sein und das Angebot von Ladestellen gerade im städtischen Bereich weiter erhöhen. Hergestellt wird der Ladebordstein von der Firma Rheinmetall. In einem Pilotprojekt wurde der Bordstein in Köln über ein Jahr lang getestet und konnte E-Auto-Nutzerinnen und -Nutzer so sehr überzeugen, dass aus dem Test nun ein Regelbetrieb wird.
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Nutzer sind zufrieden mit dem Ladebordstein
Getestet wurden vier Ladebordsteine an zwei Standorten in Köln-Lindenthal über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Dabei kam es zu 2.800 Ladevorgängen, bei denen insgesamt 50 MWh Energie geladen wurden, etwa 19 kWh pro Ladevorgang, was einer Reichweite von 120 Kilometern entspricht.
Im Laufe des Feldversuchs haben 100 E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer per Fragebogen ihre Meinung zum Ladebordstein mitgeteilt. Im Schnitt erhielten die Ladebordsteine 4,38 von fünf möglichen Gesamtpunkten. Besonders gut kamen demnach die Benutzerfreundlichkeit und der einfachere Einparkvorgang an. Auch die Chance auf eine flächendeckende Lademöglichkeit bewerteten die Befragten gut.
Während des Testzeitraums wurden die Ladebordsteine regelmäßig nachgefragt. Durch die einfache Wartung konnte eine Verfügbarkeit von 99 Prozent erreicht werden. Durch den modularen Aufbau lassen sich defekt Geräte in wenigen Minuten ersetzen. Dabei büßte die Funktionalität der Ladebordsteine auch bei schlechter Witterung nicht ein, die Technik trotzte auch Eis und Schnee.
Einen Nachteil gibt es jedoch bislang noch: Der Ladebordstein liefert ausschließlich Wechselstrom. Dadurch kommt es zu verhältnismäßig längeren Ladezeiten gegenüber Ladesäulen, in den der Wechselstrom bereits zu Gleichstrom umgewandelt wird. Zudem bemängelten einige Befragte die schlechte Sichtbarkeit von der Straße aus.
Inwieweit der Ladebordstein in Zukunft in weiteren deutschen Städten zur Verfügung stehen wird, ist noch unklar.